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25.08.2021 , 11:34 Uhr
"Die Erzählung von der verletzten Ex, die sich mit Vergewaltigungsvorwürfen rächen will, ist eine klassische Strategie zur Täter-Opfer-Umkehr." Mag sein. Und wenn es hier stimmt? Die Autorin beginnt ihren Artikel damit, dass die Unschuldsvermutung gelte. Sie hält diese Vermutung aber nicht durch, sondern wechselt mit solchen Sätzen dann doch zur "Schuldvermutung". Wenn Mockridge als unschuldig zu gelten hat, dann kann man ihm eben nicht vorwerfen, dass er in seiner Verteidigung ebenfalls zum Angriff übergeht. Und ob es sich dabei um "Victim Blaming" handelt, hat eben offen zu bleiben, wir wissen es nicht, weil wir nicht wissen, ob er ein Täter ist, und nicht wissen ob die Anklägerin ein Opfer ist.
zum Beitrag02.06.2021 , 06:42 Uhr
Mohamed Ali hat doch recht, aus 2 Gründen: 1. werden die Grünen bei den Koalitionsverhandlungen mit den Autoparteien CSU und CDU leider nur den einen Teil ihrer Forderung durchsetzen, die Benzinpreiserhöhung, und nicht das Klimageld. (Oder hat jemand von Baerbock ein Junktim gehört? Ich nicht.) 2. hätte die Maßnahme "höherer CO2 Preis" ja gar keinen Effekt, wenn sie nicht wenigstens den Normalverdienern beim Autofahren weh tut, weil das Klimageld alles kompensiert.
zum Beitrag10.03.2020 , 14:16 Uhr
Was der Gast-Kommentar der taz hier schreibt, ist nichts weiter als psychologische Kriegsvorbereitung. Das Standard-Argument: Menschenrechte erfordern UNSEREN Kriegseinsatz. Er nennt es verharmlosend UN-Schutzzone, was damit gemeint ist: Kriegserklärung an Syrien und Russland.
zum Beitrag19.02.2020 , 09:15 Uhr
Ich habe ja nicht gesagt, der Beweis sei völlig unmöglich, und ich habe auch nicht gesagt, Zeugenaussagen seien keine Beweise. Ich habe mich gegen die Aussage des Artikel gewandt, die Jury habe zu entscheiden, ob Verteidigung oder Anklage "überzeugender" waren. Um diesen Performance-Wettbewerb gehts vielleicht in irgendwelchen Gerichtsshows oder Hollywood-Schinken. Wie die Anklage in Relation zur Verteidigung argumentiert, sollte aber egal sein.
zum Beitrag18.02.2020 , 09:15 Uhr
"Die Jury muss also jetzt entscheiden, ob die Erzählung von Verteidigerin Rotunno oder die von Chefanklägerin Illuzzi-Orbon sie mehr überzeugt hat." Nein. Darum geht es in einem Strafprozess üblicherweise nicht. Das wäre auch schlimm, wenn es für eine Verurteilung ausreichen würde, dass die Anklage überzeugender ist als die Verteidigung. Es geht nicht darum, welche von zwei Stories "besser" ist, sondern ob ein lückerloser Beweis geführt wurde oder nicht.
zum Beitrag02.02.2020 , 08:04 Uhr
Wenn Sie allenernstes Glauben, die in diesem Film gezeigten Zustände hätten was mit "unser aller Bequemlichkeit" und Ihrer ganz persönlichen Genervtheit, weil ihr letztes Zalando-Paket nicht pünktlich kam, zu tun, dann haben Sie leider von dem Film rein gar nichts verstanden. Mit diesem seichten, taz-typischen, "wir sind doch alle irgendwie ein bißchen Schuld", an all diesen Problemen auf der Welt, Hunger, Ausbeutung, Tierquälerei und verspätete Zalando-Pakete, mit dieser seichten, taz-typischen "kritischen" Haltung hat dieser grandiose Loach-Film zum Glück nichts zu tun.
zum Beitrag04.11.2019 , 14:16 Uhr
"Gleiche Bürgerrechte" ist ein anderes Kaliber von Forderung als Binnen-I und Gender-*. Da gehts in gewissem Sinne um Machtfragen, wenn zB eine farbige Bevölkerungsmehrheit in einem Südstaaten-Kaff den rassistischen Sheriff abwählen kann. Ich habe gegen Gleichheit und Gerechtigkeit als Universal-Forderungen geredet, mit dem Argument: Wenn Hartz IV Scheiße ist, kann man nicht GLEICHHEIT in den Lebensbedingungen fordern (50 % weibliche Hartz IV Empfänger?), und sich daran freuen, wenn die Antragsformulare für die Sozialhilfe das Binnen-I enthalten. Man kann nicht für solchen Stuss einfach ins Feld führen, man müsse den Stuss im emanzipatorischen Kampf aushalten.
zum Beitrag04.11.2019 , 09:58 Uhr
Passend zum Thema übrigens irgendwie auch der heutige taz-Artikel zum Thema "Männergesundheit": "Alter, lass das Rauchen sein" Viele, sehr sehr viele der verhältnismäßig besser bezahlten, mit besseren Karrieremöglichkeiten verbundenen Jobs, die immer noch viel mehr Männer als Frauen bekommen, sind sowohl körperlich als auch psychisch mit soviel Verschleiß verbunden, dass sie auch ihren Teil zur 5 Jahre kürzeren Lebenserwartung von Männern in diesem Land beitragen. Daran sieht man doch die Absurdität einer Forderung nach Geschlechtergerechtigkeit. Gleiche Bedingungen für alle? Bloß nicht!
zum Beitrag04.11.2019 , 09:10 Uhr
Mir gruselt es schon beim Ausdruck "geschlechtergerecht", auch ohne Anwendung desselben auf die Sprache. Es gibt Leute mit relativ guten Lebensbedingungen, z. B. Professoren an der Uni, und Leute mit relativ schlechten, z. B. Raumpflegerinnen, Hartz IV Empfänger, Obdachlose. "Geschlechtergerechter" gehts auch zu, wenn Obdachlose und HartzIVler schön gleichmäßig auf Männlein und Weiblein verteilt sind. Das sollte man sich überlegen. Will man bessere Lebensbedingungen, oder will man die höchst ungleichen Lebensbedingungen einfach anders verteilen. Kampf für Geschlechtergerechtigkeit ist affirmativer Sch****
zum Beitrag04.11.2019 , 08:47 Uhr
und wenn 52 Prozent der Meinung sind, sie dürften die restlichen 48 Prozent erziehen, dann soll ihr richtiges Argument "Niemand hat Lust auf das Gefühl, erzogen zu werden" plötzlich keine Gültigkeit mehr haben???
zum Beitrag15.08.2019 , 16:56 Uhr
Sie wollen gerne in der Position des Richters bleiben, und die Aussagen "einstufen", und denjenigen, der sie macht "brandmarken". Genau damit sind sie ein Spiegelbild der ganzen Kampagne. Am liebsten würden Sie auch mir ein herzhaftes "Rassist!" entgegenschleudern, "wenn ich auch rassistische Äußerungen von mir geben würde". Tja, Sie müssen sich entscheiden, ob Sie lieber Ihre moralische Überlegenheit genießen wollen, nach Vergehen fahnden, und böse Leute einschüchtern mit drohenden beruflichen und sonstigen Konsequenzen, oder ob sie mit Argumenten falsche Weltbilder von Leuten ins Wanken bringen wollen.
zum Beitrag15.08.2019 , 16:08 Uhr
Was Sie hier fordern, ist genau der repressive und leicht totalitäre Anspruch hinter der Kampagne gegen Tönnies: Er soll darauf achten, was er in der Öffentlichkeit so von sich gibt. Warum eigentlich? Wenn er was gegen Afrikaner hat, soll er das m. E. möglichst in der Öffentlichkeit sagen, damit man es auch hört und kritisieren kann. Man kann dann ja in eine Diskussion eintreten, in der ein Rassist mangels guter Argumente sowieso schlecht aussehen muss. Ist den Afrikanern und ihrer Würde etwa damit gedient, wenn alle Rassisten möglichst die Klappe halten, weil sie denken, sie kriegen einen auf den Deckel, wenn sie sagen, was ihnen so durch den Kopf geht? Und wenn sich Leute nur noch devot 3x entschuldigen und sich nicht mehr trauen, auch nur noch einen inhaltlichen Satz zu ihrer Äußerung zu sagen, weil sie glauben, es würde dadurch noch schlimmer? Wem soll das helfen??? Und überhaupt, die Menschenwürde der Afrikaner: Unsere Politiker von SPD, CDU und Grünen haben nichts gegen Waffenlieferungen nach Afrika, nichts gegen Handelsverträge, die den Afrikanern mehr schaden als nutzen, und es sollen möglichst nicht zu viele der Hungerleider übers Mittelmeer kommen. Aber bei alldem wissen sie sich sehr gewählt auszudrücken und Sprüche wie der von Tönnies kommen ihnen nicht über die Lippen. Das wissen sie, was sich gehört. Verbale Respektsbekundungen sind billig zu haben, leider können sich die Afrikaner nichts dafür kaufen. Von 20 Kraftwerken hätten sie mehr.
zum Beitrag15.08.2019 , 13:41 Uhr
Es hat was von einer Kampagne, wenn es immer wieder heißt "die rassistischen Ausfälle von Tönnies". Selbst wenn es rassistisch gewesen wäre, müsste es ja heißen, "der rassistische Ausfall von Tönnies". Aber selbst das ist noch nicht wuchtig genug, also wird einen Mehrzahl einfach dazuerfunden. Letzten Endes geht es nicht mehr darum, was er gesagt hat und was daran zu kritisieren wäre. Es geht darum, dass sich alle Welt einem Kodex unterwirft, der von lauter selbst ernannten "Ethikkommissionen" (die nicht immer so heißen müssen, sie können auch z. B. "Redaktion" heißen) . Bestrafung, Sanktionierung von Gedanken, von Ausdrucksweisen, die keiner von diesen selbsternannten Richtern auch nur mit drei geraden Sätzen kritisieren kann. Was für ein lächerliches, absurdes Theater. Im SPIEGEL-Forum hat ein User ganz empört geschrieben, es gehe nicht darum, was Tönnies gesagt habe, es gehe darum, was er gedacht habe. Besser lässt sich dieser ganze totalitäre Mist nicht zusammenfassen. Die Ethik-Kommission untersucht, ob die GEDANKEN auch REIN sind.
zum Beitrag06.08.2019 , 09:48 Uhr
@DHIMITRY Es gibt Reproduktionsmedizin, in der Demographie spricht man von Reproduktionsraten. Das man von der Produktion von Menschen spricht, ist nicht ungewöhnlich, auch wenn man bei Tönnies vielleicht eine gewisse Abfälligkeit heraushören kann. Aber eine abfällige Äußerung über das angebliche Problem des Bevölkerungswachstums ist kein Rassismus. Tönnies hat nicht über Natureigenschaften "des Afrikaners" gesprochen, und er hat sowas nicht mal angedeutet, denn er hat die Geburtenrate auf die Ökonomie bezogen ...
zum Beitrag05.08.2019 , 15:10 Uhr
Das Schreckliche an der Debatte um Tönnies ist, dass jeder Tönnies Rassismus vorwerfen darf, ohne dass anhand der inkriminierten Aussagen begründen zu müssen. Es reicht den Leuten, dass sie aus seinen Aussagen "was raushören", eine bestimmte "Haltung". Argumente? Fehlanzeige. Tönnies hat gesagt, soweit ich das mitbekommen habe: 1. Die Afrikaner produzieren (zu) viele Kinder. 2. Die Afrikaner fällen (zu) viele Bäume. 3. Sie täten das nicht, wenn sie nicht so arm wären (weil sie mehr Kraftwerke hätten). Rassismus bedeutet, bestimmte negative Eigenschaften einer Menschengruppe zuzuschreiben und sich über diese zu erheben. Woraus schließt man, dass Tönnies "die machen viele Kinder" und "die fällen viele Bäume" überhaupt irgendwie als Charaktereigenschaft auffasst, wo er doch gleichzeitig sagt, ein bisschen Wohlstand, und dann verhalten sie sich ganz anders, nämlich genauso wie wir? Das ist nicht rassistisch. ------------ P.S. Unsympathisch ist der Gedanke von Tönnies trotzdem, hinter dem sog. Problem "Bevölkerungswachstum" steht doch immer nur die Angst, dass die immer weiter wachsende Menge an Hungerleidern irgendwann für UNS zum Problem wird ...
zum Beitrag30.09.2018 , 21:11 Uhr
Wie kommen Sie darauf, dass Frau Hahn keine Zweifel hat? Auf welchen Aussage in dem sehr neutral und sachlich gehaltenem Artikel beziehen Sie sich damit?
zum Beitrag11.05.2018 , 08:02 Uhr
Man würde sich hier von der gesamten deutschen Presse mal ein bisschen Seriosität wünschen. Wenn eine Kriegspartei mitteilt, sie habe auf einen Angriff reagiert und massiv den Feind bombardiert, könnte man ja mal, bevor man etwas von "Eskalation" schreibt, oder von "Reaktion", zunächst mal recherchieren, ob der angebliche Angriff nicht ein Vorwand ist. Aber bei militärischen Aktionen seitens westlicher Staaten wird immer deren Sprachregelung von der Presse übernommen. Auch von der taz. Dabei liegt der Verdacht einer gewissen Choreografie doch hier wirklich nahe. Erst die seltsame Netanjahu-Show, die an die Colin-Powell-Show vorm Irak-Krieg im Sicherheitsrat erinnert, kurz darauf die pompöse Trump-Pressekonferenz zum Rückzug aus dem Atomabkommen, und kurz darauf die massivsten israelischen Angriffe auf Syrien, die es bisher gab. Kein seriöser Journalist kann hier einfach die Sprachregelungen Israels übernehmen ohne vorher mal gründlich zu recherchieren. Aber wo gibts noch seriöse Journalisten...
zum Beitrag16.04.2018 , 08:27 Uhr
Wie parteiisch die gesamte deutsche Presse- und Medienlandschaft in diesem Fall ist, sieht man daran, dass selbst dann, wenn sie kritische Distanz zu den Raketenangriffen erkennen lassen, sie die Begründung für diese unhinterfragt übernehmen. Es sei eine "Bestrafungsaktion für mutmaßliche Chemiewaffenangriffe". Viel wahrscheinlicher ist aber m. E., dass es gar nicht um Chemiewaffen ging, sondern darum, Russland und Iran und dem Rest der Welt zu demonstrieren, dass man das Kriegsergebnis in Syrien, den Sieg Assads, zwar vorläufig hinnimmt, aber nicht anerkennen wird. Für diese Demonstration brauchte man einen Anlass, und den hat man sich höchstwahrscheinlich selbst zusammengeschustert.
zum Beitrag15.04.2018 , 07:45 Uhr
@DHIMITRY
Dhimitry, das ist eine sehr feinsinnige juristische Unterscheidung, dass eine Chemiewaffe ein Kriegsverbrechen ist, eine Megabombe, die im Umkreis von hunderten Metern alles pulverisiert, dagegen "saubere Kriegsführung".
Sie stellen die Frage: "Meinen Sie wirklich, dass der Einsatz von Chemiewaffen schon wieder Normalität ist und wir zur Tagesordnung übergehen sollten?"
Das etwas verlogene an dieser Frage ist das kleine Wörtchen "wir". Sie unterstellen damit, dass "wir", der Westen, dafür zuständig seien, die Kriegsführung von "denen", "da unten", in den ehemaligen Kolonien, zu begutachten und zu be- und verurteilen. Wie kommen Sie darauf? Der Führer des Westens, Donald Trump, hat gerade in Bezug auf Atomwaffen ein Programm in Aussicht gestellt, kleinere Atomwaffen zu entwickeln, die man besser taktisch einsetzen könne. Und dieser Westen, dieser waffenstarrende Westen, der die tödlichsten Waffen von allen besitzt, der soll Assad daraufhin beurteilen, ob seine Waffen legal sind??
zum Beitrag15.04.2018 , 07:17 Uhr
KDITD: Glauben Sie ernsthaft, was sie da schreiben? Das Assad gerne Zivilisten treffen will? Da sind Sie aber der Kriegspropaganda von Donald Trump aufgesessen. In Wirklichkeit dürfte es so sein, dass ihm tote Zivilisten egal sind - ganz genauso wie sie Trump und Macron egal sind - aber dass sie nicht sein Hauptziel sind.
zum Beitrag14.04.2018 , 15:39 Uhr
Kennt noch jemand diesen taz-Artikel hier? USA schmeißen "Mutter aller Bomben" auf Afghanistan? Schon alle vergessen??
http://www.taz.de/!5415839/
So, und jetzt die Frage: Was genau ist schlimmer an syrischen Chemiewaffen im Vergleich zu US-amerikanischen Megabomben?
Warum soll ein Land, das "Quasi-Atombomben" über Afghanistan abwirft, zuständig für die Bestrafung von Chemiewaffen-Einsätzen sein?
zum Beitrag12.04.2018 , 11:32 Uhr
Herr Ressing,
ich stimme fast allem zu, was sie schreiben, und ihre Ablehnung von US-Luftschlägen ist richtig und auch richtig begründet, bloß der letzte Satz, es gelte den "sozialen Widerstand zu schützen", finde ich sehr blauäugig. Als ob es gegen eine Militärdiktatur sowas wie "sozialen Widerstand" geben könnte - das kann es nicht geben, Opposition ist dort bewaffnet oder es ist keine Opposition. Und als ob es irgendwas in so einer Richtung gäbe, bei jeder relevanten "Opposition" in Syrien muss man doch stark vermuten, dass es sich um die Stellvertreter irgendeiner der Mächte handelt, die sie ja so zutreffend in Ihrem Beitrag aufgezählt haben. Deshalb: Es gilt nicht, in Syrien den sozialen Widerstand zu schützen, sondern es gilt sich mal von der Vorstellung zu verabschieden, "wir" wären überall auf der Welt dafür zuständig, die Guten gegen die Bösen zu unterstützen. Wieso eigentlich ausgerechnet "wir", die Länder des Westens? Vielleicht sollten Syrien, der Irak, Nicaragua und Vietnam mal bei uns "eingreifen", wie wäre das? Vielleicht um weitere verbrecherische Waffenexporte in Krisengebiete zu verhindern?
zum Beitrag12.04.2018 , 10:49 Uhr
Herr Bühler,
warum sind eigentlich Ihrer Auffassung nach die USA und Donald Trump dafür "zuständig", Assad zu stoppen? Die USA unterstützen ebenfalls in vielen Teilen der Welt Massaker an der Zivilbevölkerung, in Jemen z. B., in der Türkei, alles Länder, wo die Zivilbevölkerung mit US-amerikanischer Unterstützung bombardiert wird. In zahlreichen Kriegen haben die USA selbst die Zivilbevölkerung bombardiert. Also könnte man auch sagen: Jemand muss die USA stoppen, am besten mit gezielten, bestrafenden Luftschlägen, etwa auf militärische Ziele in Washington. Würde das nicht auch genau Ihrer Logik entsprechen?
zum Beitrag04.04.2018 , 11:19 Uhr
Na, die Durchführung der Demonstration, die gerichtlich untersagt wurde. Sowas ist strafbar, auch in Deutschland. Und wenn sich aus den ganzen Umständen ergibt, dass bei einer solchen verbotenen Demonstration mit Ausschreitungen zu rechnen ist, wäre der Veranstalter der Demo dafür wohl juristisch mitverantwortlich. Rebellion ist eben verboten. Es ist doch nicht ehrlich, wenn die katalanischen Freiheitskämpfer so tun, als ob die Gewalt bei diesem Referendum (die natürlich in erster Linie von der spanischen Polizei ausging) nicht ihr Kalkül gewesen wäre. Eine kalkulierte Eskalation, die die Sache vorantreibt, ist doch genau der Plan beim "procès".
zum Beitrag04.04.2018 , 10:33 Uhr
Die deutsche Justiz hat keine Probleme damit, eine ordinäre Sitzblockade vorm AKW als "Gewalt" einzustufen. Wie sollte sie da die plötzlich die Planung und Durchführung illegaler Demonstrationen als "gewaltfrei" einstufen???
zum Beitrag04.04.2018 , 09:13 Uhr
Nun ja, wenn eine Landesregierung zu einer illegalen Demonstration aufruft (und das Referendum war ja im Prinzip das: 1. eine Demonstration, und 2. sie war verboten), ist die Schlussfolgerung ja nicht völlig abwägig, das sie mit den Ausschreitungen bei der Auflösung dieser verbotenen Demonstration rechnet, ja es vielleicht sogar auf genau die Bilder abgesehen hat, die bei der Auflösung der verbotenen Demonstration entstehen. Sowas heißt dann "billigend in Kauf nehmen" und ist zumindest bedingter Vorsatz.
zum Beitrag13.11.2017 , 12:22 Uhr
@DA HIAS und @SVEN GÜNTHER
Ja, es gibt Gegenbeispiele, aber das sind eigentlich immer Staaten, die sich von vornherein als Real-Union eigentlich selbständiger Nationen verstanden haben, und eben nicht als Nationalstaat. Norwegen, Island, Montenegro sind genau solche Beispiele, Schottland/England wäre ein weiteres Beispiel. Aber echte Nationalstaaten definieren samt und sonders ihr Territorium als unverletztlich und jeden Versuch der Abtrennung davon als Kriegsfall.
Sicher kann man argumentieren, dass die Nation Spanien so nicht existiert und es sich um lauter durch Krieg zusammengeraubte Territorien und Völker handelt. Allerdings trifft das auf jeden Staat zu, so ziemlich JEDES staatliche Territorium ist Resultat von Kriegen, die das jeweilige Territorium mal definiert haben.
zum Beitrag13.11.2017 , 10:18 Uhr
ja, es gibt 3 oder 4 Gegenbeispiele, dabei handelt es sich eigentlich immer um Staaten, die sich nicht von vorneherein als unteilbaren Nationalstaat, sondern als eine Art von Union definiert haben. Der absolute Normalfall in 99 % lautet: Abtrennung von Territorium ist eine Kriegsfrage.
zum Beitrag13.11.2017 , 09:13 Uhr
Was diese katalanische Unabhängigkeitsbewegung zutiefst unsympathisch macht, ist die werbeagenturmäßige Professionalität, mit der sie auftritt. Die gleichen vorgedruckten Pappschilder mit den Parolen, die die Werbefuzzis gerade für angebracht halten, wie auf jedem Parteitag der amerikanischen Demokraten, Republikaner, oder der deutschen SPD oder CDU. Und dann diese Freiheits-Gelaber! Welche Freiheit bitte fehlt denn in Katalonien? Man hört, die ganze katalanische Gesellschaft sei durchsetzt von dieser Unabhängigkeitsbewegung, die meisten Bürgermeister gehören ihr an, und katalanisch ist mittlerweile so sehr die "Staatssprache", dass von Unterdrückung ihrer Kultur allenfalls die nicht-katalanisch-sprechende Minderheit reden kann.
Und politische Gefangene? Ja, da sitzen welche auf grund des "politischen" Delikts, dass sie vom Territorium des spanischen Staates einen Teil abtrennen würden. Sowas ist üblicherweise Resultat eines Krieges. Ohne verlorenen Krieg gibt praktisch kein Staat ein Stück seines Territoriums her. Ein unabhängiger katalanischer Staat, wenn es ihn denn mal geben würde, würde garantiert im Fall von separatistischen Bestrebung, die ihn beträfen, ganz genau so handeln, wie jetzt der spanische Staat.
Zusammenfassend kann man nur sagen: Dort stoßen Nationalisten auf Nationalisten, spanische auf katalanische, Borniertheit auf Borniertheit. Wer dort lebt und ein bisschen Verstand hat, bezieht am besten für keine der beiden Seiten Partei.
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