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14.06.2024 , 13:03 Uhr
"Können die Kommunen dann auch Straßen außerhalb von Siedlungen mit Tempolimits versehen?"
Nein. Das ist politisch weiterhin nicht gewollt. Die aktuell vorgesehenen Änderungen sind reine Detailänderungen.
zum Beitrag14.06.2024 , 13:01 Uhr
"Wenn es der Verkehrssicherheit dienlich wäre würde ich es ja verstehen.
Aber es dient nur einem einzigen Zweck.
Und denn kennen Sie, ich kenne den und jeder der hlabwegs bei Verstand ist kennt den auch."
Ihre Unterstellung ist falsch. Denn jeder andere Zweck als der der Verkehrssicherheit wäre illegal. Und dank unserer konservativen Freunde, die T30 partout einengen wollen, kommt es zu solchen Flickenteppichen. Denn es ist nicht erlaubt, sowas einfach zu verbinden, da wird auch akribisch drauf geachtet.
Jede Anordnung von T30 für sich hat ihren berechtigten Grund und die Hürden dafür sind sehr hoch. In den Bereichen dazwischen waren die Hürden eben zu hoch.
zum Beitrag08.05.2023 , 23:25 Uhr
Die meisten LSAs könnte man einfach absägen und durch Vorfahrt-gewähren oder ggf. Kreisverkehre ersetzen. Letzteres ist auch wesentlich sicherer.
In beiden Fällen hat man auch kein Problem mit ner grünen Welle.
zum Beitrag08.05.2023 , 23:21 Uhr
Würden nur diejenigen, die tatsächlich dermaßen beeinträchtigt sind, das Auto nutzen ... dann wären sämtliche Verkehrsprobleme verschwunden.
Das größte Hindernis für tatsächlich auf das Auto angewiesene Menschen sind Menschen, die behaupten, sie wären es.
zum Beitrag08.05.2023 , 23:16 Uhr
Klar, jedes Verkehrszeichen ist eine hoheitliche Anordnung. Ein Verkehrszeichen ist rechtlich z.B. einer Corona-Isolationsanordnung gleichgestellt. Gegen sowas kann man selbstverständlich Widerspruch und Klage einreichen.
zum Beitrag03.11.2022 , 13:23 Uhr
"Hier ist der Denkmalschutz auf die Barrikaden gegangen. Ein halbes Dutzend oder mehr rot-weiße Poller quer durch das historische Ensemble mit der Schmiede aus dem 18. Jahrhundert und der Trinkhalle von 1910? Geht gar nicht!"
Finde immer spannend, dass sechs Poller ein Problem sein sollen, aber 600 bunte Verkehrszeichen und noch mehr Autos sind gar kein Thema.
zum Beitrag01.03.2022 , 19:34 Uhr
Traurig, dass man feiern muss, wenn ein Gericht entscheidet, dass geltendes Recht gilt.
zum Beitrag29.12.2021 , 14:37 Uhr
Dazu ein klares Jein. Mal abgesehen davon, dass man das Konzept der 1. Klasse grade in Berlin hinterfragen kann, hat die Studie aber tatsächlich Schwächen.
Es hat sich in der Vergangenheit aber mehrfach gezeigt, dass solche Premiumangebote gegen Aufpreis in Berlin-Brandenburg nicht angenommen werden. Dazu gab es schon viele Versuche und alle sind kläglich gescheitert.
Zum Anderen schlägt die Studie vor, den Preis für diese Tickets zu verdoppeln bis verdreifachen. Nun fragt sich aber schon, inwieweit Menschen bereit sind, 10 Euro für ein ÖPNV-Ticket (Einzelfahrt!) zu bezahlen, wenn dieselben Leute, die hier die Zielgruppe sind, aufgrund ihres ökonomischen Status oft sogar mehr als ein (Oberklasse-)Fahrzeug besitzen und gerade in Berlin durch die Idee der autogerechten Stadt verwöhnt sind, da besonders die reichen Gegenden besonders gut für Autos erschlossen sind.
Hinzu kommt, dass Leute, die diesen ökonomischen Status haben, sich in Studien besonders oft dazu äußern, sie würden den ÖPNV meiden wegen subjektiv empfundener Angst. Die endet aber nicht an der Tür zur 1. Klasse.
Dass die Attraktivität des ÖPNV zunehmen muss, steht außer Frage - denn die größte Konkurrenz ist eben das Auto, für das sogar Marktforschungsstudien zum Klang von Zentralverriegelungen durchgeführt werden. Von daher ist die Kritik an dieser Studie durchaus berechtigt, da sie zwar eine gute wirtschaftliche Idee darstellt, aber an der Realität insofern vorbei geht als dass die Verkehrsmittelwahl eben nicht rational erfolgt und wegen guter Angebote auch niemand das Verkehrsmittel wechselt.
Die Leute wählen das Verkehrsmittel aufgrund von Routinen und Ängsten. Attraktivität wird als solche nicht wahrgenommen und negatives (Ängste, Preis von 20€ pro Tag etc.) stellen sich noch schwerwiegender dar als es ist. Gleichzeitig erscheinen die eigenen Routinen viel besser und sinnvoller als sie sind.
Diese psychologischen Aspekte verkennt die Studie komplett und geht damit an der Realität leider vorbei.
zum Beitrag29.09.2021 , 00:20 Uhr
"jeder, der sich mit Schienen oder U-Bahnprojekten befasst, weiß das natürlich"
Jeder, der sich mit Schienen- oder U-Bahn-Projekten befasst, weiß aber auch, dass Planungskapazität endlich ist. Du kannst eine lineare U-Bahn-Verlängerung von 5km in 15 Jahren bauen ODER ein Straßenbahn-NETZ von 75 Kilometern mit demselben Aufwand.
Es geht nur eines von beiden und die Menschen brauchen schnellstmöglich verlässlichen Ersatz für kollabierende Busse. Wer glaubt, drei Bahnhöfe irgendwo in einer Stadt von 800km² wären der Heilsbringer, belügt sich selbst. Das ist einfach nur ultra naiv. Es geht darum, Strecke zu machen, etwas anderen nützt den Menschen nichts.
zum Beitrag29.08.2021 , 14:33 Uhr
"Zudem sind kostenfreie oder kostengünstige Parkhäuser notwendig"
Es gibt kostengünstige Parkhäuser zu Hauf und die stehen alle leer. Weil es billiger ist, sein Auto kostenlos oder ordnungswidrig-kostenlos einfach im öffentlichen Raum abzustellen.
zum Beitrag29.08.2021 , 14:30 Uhr
Den Eindruck habe ich auch. Die SPD verlässt alles, was früher sozialdemokratisch war.
zum Beitrag18.05.2021 , 22:49 Uhr
"Die – das wäre hinzuzufügen – kosten natürlich etwas. Dagegen ist das Parken an einem Tempelhofer Straßenrand bislang eine Gratisleistung für alle AutobesitzerInnen."
Der Ehrlichkeit halber hätte man hier erwähnen sollen, dass diese Parkplätze effektiv niemandem zur Verfügung stehen. Das wurde durch den Bezirk untersucht, die Plätze werden den gesamten Tag von Dauerparkern genutzt. Nachts von Anwohnern und tagsüber von den Mitarbeitern der Geschäfte. Zu glauben, hier gäbe es Parkplätze für Kunden ist eine absolute Illusion und reines Wunschdenken.
zum Beitrag04.04.2021 , 15:09 Uhr
Tatsächlich wurde der Begriff "Unfall" von der amerikanischen Automobilbranche in den Medien durchgesetzt, um die vorher sehr ausführlichen Schilderungen von Verletzungen und Toden zu unterbinden. Der Begriff ist nicht nur latent verharmlosend, er wurde genau aus diesem Grund geschaffen: Um die Unvermeidbarkeit bzw. das Schicksalhafte in den Vordergrund zu rücken und den damit verbundenen brutalen Zwischenfall zu streichen.
Das zieht sich übrigens über alle Unfallmeldungen. Da werden Radfahrende von Lkw touchiert und geraten [von alleine] unter die Hinterachse. Man könnte auch sagen der Lkw-Fahrer rammte die Radfahrenden und überrollte sie mit der Hinterachse. Das klingt aber brutal, deswegen macht man es nicht.
Der Punkt dabei ist allerdings, dass diese Brutalität nicht sprachlich hergestellt wird (so Bild-Aufreger-mäßig), sondern dass der Vorgang tatsächlich so abläuft und jede sprachliche Abschwächung tatsächlich eine Verharmlosung ist, mit dem Ziel, es nicht so brutal klingen zu lassen.
Genau DAS prägt aber unser Bild von "Unfällen" und war genau das, was man in den 30er-Jahren damit bezwecken wollte.
zum Beitrag04.04.2021 , 14:55 Uhr
Bußgelder bringen wenig, die bezahlt man einfach. Nur, wenn der Wagen am Haken hängt (oder das Punktekonto in Flensburg volläuft) stellt sich eine gewisse Erkenntnis ein. In der Verkehrspsychologie (und auch der Kriminalpsychologie, das kommt i.d.F. aufs selbe raus) ist das seit Jahrzehnten bekannt, Politik, Verwaltung und in gewisser Weise auch die Gesellschaft weigern sich aber renitent, das zu akzeptieren.
zum Beitrag23.03.2021 , 14:28 Uhr
Zur letzten Frage: Wenn das Teil des Bewertungshorizonts ist, dann ist es definitiv okay. Es wird aber wohl nicht das einzige Kriterium gewesen sein, da man nicht pauschal eine Stufe abgewertet wird sondern es immer um Gesamtpunktzahlen geht.
zum Beitrag18.03.2021 , 01:35 Uhr
Die sogenannten "intelligenten Ampeln", korrekterweise "VA-gesteuerten Lichtsignalanlagen" stehen sogar sehr oft in den Städten und noch mehr auf dem Land rum. Was viele Leute aber nicht verstehen wollen ist, dass es hier im Grunde um ein sehr einfaches mathematisches Problem geht. Denn es gibt nur eine einzige "optimale" Verteilung von Freigabezeiten. Das ist ironischerweise die komplett unflexible Festzeitsteuerung ohne jede verkehrsabhängige Anpassung. VA-Steuerungen können Belastungen abfedern, aber wenn ein Knotenpunkt überlastet ist, dann ist er überlastet. Es ist vollkommen egal, wie viele Sensoren man dann in den Boden haut, das mathematische Optimum wird dann bereits gefahren und die VA-Logik einfach deaktiviert, weil sie alles nur noch schlechter machen würde. Viele Menschen glauben, Ingenieur:innen seien scheinbar einfach nur zu dumm für ordentliche Verkehrssteuerung - dazu gehören leider auch viele Politiker, die irgendwas von Effizienzgewinnen und grüner Welle faseln. Das zeigt aber nur, dass sich diese Menschen nie mit der Materie befasst haben. Das Problem sind schlicht zu viele Autos und daran wird keine LSA-Steuerung irgendwas ändern.
zum Beitrag06.02.2021 , 19:25 Uhr
Woher kommt eigentlich immer dieser absurde Gedanke, die Menschen würden Fahrrad fahren, weil sie das Auto hassen würden? Sowas höre ich ständig und komischerweise nur von Autofahrern. Langsam beschleicht mich das Gefühl, dass sich letztere gradezu wünschen, politisch gemobbt zu werden, damit man sich in der Opferrolle fühlen kann.
Das Fahrrad ist ein Verkehrsmittel wie jedes andere auch. Und nur 30% der Berliner haben ein Auto. Übrigens ist unter diesen 30% ein erheblicher Anteil Fahrradfahrer. Was sagt uns das jetzt?
zum Beitrag04.01.2021 , 20:41 Uhr
"Natürlich ärgert die Autofraktion aus AfD und Co. am meisten, dass an den sogenannten „temporären Radfahrstreifen“ eigentlich nichts temporär ist, auch wenn das am Anfang, im ersten Corona-Lockdown, so verkauft wurde."
Lieber Herr Prösser,
nur weil man es bei "der Autofraktion" so aufgefasst hat (und Sie scheinbar auch), heißt das nicht, dass es so verkauft wurde. Das war nie der Fall. Das Wort "temporär" bezieht sich ausschließlich darauf, dass Gelbmarkierungen dejure immer temporär sind. Von "die lassen wir übergangsweise und dann kommen sie wieder weg" war nie die Rede. Das immer und immer wieder zu behaupten verschärft die selbstgemachte Politikverdrossenheit nur.
"Während sich in einigen Bezirken der Enthusiasmus der zuständigen PolitikerInnen in Grenzen hält, sieht Oliver Schruoffeneger, grüner Verkehrsstadtrat von Charlottenburg-Wilmersdorf, auch die Senatsverwaltung in der Bringschuld: Der Pop-up-Radstreifen auf der Kantstraße in seinem Bezirk, [...] funktioniert zwar [...] ganz gut. Die Planung sei aber wegen vieler Geschäfte, Gastronomie und Parkplätze deutlich aufwändiger gewesen als etwa die Streifen an den eher leeren Kreuzberger Uferstraßen."
Die Planung war nicht aufwändiger als die des zweiten Radstreifens entlang des Kottbusser Damms, der -Überraschung- viele Geschäfte, Gastronomie und Parkplätze besitzt. Das ist dem Herrn in seiner Alle-Kreuzberger-sind-realitätsfremde-Ökos-"Realo"grün wohl entgangen. Der eigentlich ausschlaggebende Faktor für die Probleme war, dass man in ChaWi den Lieferverkehr nur instrumentalisiert hat statt ihn in der Planung zu berücksichtigen. Das Parken für Wenige war dem Amt wichtiger, dafür waren sie besonders gut darin, die Schuld auf die "die Umstände" und die SenUVK zu schieben. Obwohl die Planungsleistungen und die Straßenbaulasttägerschaft auf der Kantstraße einzig und allein dem Bezirk ChaWi obliegen. Es war eine Frage der eigenen Prioritäten und jetzt sucht man Ausreden.
zum Beitrag30.08.2020 , 21:52 Uhr
Es ist in erster Linie das kapitalistische System, das das einzige ziehende Argument gegenüber den Ewiggestrigen bietet, um hier was zu verändern.
zum Beitrag18.08.2020 , 13:08 Uhr
Der Stil des Artikels ist tatsächlich etwas fragwürdig, allerdings hat der Autor durchaus recht. Es ist ein Fehler zu sagen, dass man Gentrifizierung damit zu bekämpfen hat, dass sich nichts ändern oder verbessern darf. Das ist genauso ewiggestrig wie die Leute, die von den Bewohnern des Kiezes zurecht kritisiert werden. Es wird immer so getan als wäre lebenswerte Stadt und bezahlbare Stadt eine Entweder-Oder-Frage, aber das ist sie nicht, wenn man beide Themen parallel bearbeitet. Aber irgendwo muss man halt anfangen und einfach zu sagen "um geringere Mieten zu zahlen belasten wir uns selbst mit Lärm, Schadstoffen und geringerer Lebensqualität" ist nicht nur nicht sinnvoll sondern für die Stadtplanung schlicht und einfach nicht hinnehmbar.
zum Beitrag19.07.2020 , 16:39 Uhr
"Auf die Frage, warum der Teil der Fahrradfahrer, die mindestens als Kampfradler oder Fahrradterroristen bezeichnet werden können, die Fahrradwege nicht nutzen bekommen sie zur Antwort: 'Sie wären nicht verpflichtet Fahrradwege zu nutzen.' "
- Da haben die Herrschaften auch vollkommen recht, ob es dir passt oder nicht. Fahrräder MÜSSEN nach StVO die Fahrbahn benutzen und DÜRFEN auf Radwegen fahren. Wer die von dir beschriebenen Radwege mal gefahren ist, weiß, dass die genau wie die allermeisten anderen Radwege in Berlin diese eher Teststrecken für Mondfahrzeuge sind, aber keine sachgerechte Infrastruktur. Solche Ausbauzustände würde es bei Kfz-Fahrbahnen niemals geben.
"Warum dann Radwege?" - Weil die allermeisten Radfahrenden Radwege wollen und auch benutzen. Das bekommen die meisten Autofahrer nur einfach nicht mit, es fallen nur die auf der Fahrbahn auf. In Summe nutzen bei ordentlicher Infrastruktur über 85% der Radfahrenden den Radweg, egal ob der benutzungspflichtig ist oder nicht.
"Es fehlt nicht an Infrastruktur sondern an einer eindeutigen Verkehrsregelung wie sich kreuzender Verkehr zu verhalten hat." - Das ist schlicht und einfach falsch. Erstens ist das sehr wohl geregelt und zweitens ist eine reine gesetzliche Regelung keine Garantie für weniger Unfälle, wie man ja sehr schön sehen kann. Moderne Infrastruktur verringert nicht nur die Anzahl der Knofliktsituationen (übrigens sind grade in der Hinsicht die von dir angesprochenen heute bestehenden Radwege ("uneinsehbar für den kreuzenden Verkehr") ein krasses Sicherheitsrisiko und genau deswegen nicht benutzungspflichtig). Vielmehr zeichnet sie sich durch einen fehlerverzeihenden Charakter aus. Es hilft nicht, wenn du dich an alle Regeln hältst und trotzdem plattgefahren wirst, weil es keinerlei Fluchtweg gibt, selbst wenn du die Situation erkennst. Der Fehler eines einzelnen darf nie zum Schaden eines anderen führen, das ist bisher bei Radinfra aber gang und gäbe und wird als alternativlos angesehen.
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