Profil-Einstellungen
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
04.11.2023 , 12:29 Uhr
BBC World und bbc.com haben seit Beginn eigene Beobachter in Gaza, die persönliche Berichte in Wort und Bild liefern. Nach den Hamas-Verbrechen steht die Frage im Mittelpunkt, ob Israels Reaktion verhältnismäßig ist. Wie entwickelt sich die Lage, wenn 2 Millionen Menschen auf engstem Raum inmitten der Kämpfe ohne ausreichende Versorgung bleiben? Hierfür war und ist die BBC eine der bedeutendsten Quellen geworden, während andere Medien wohl in der Sorge, nicht-verifizierbare Propaganda für die falsche Seite zu verbreiten, das Leid in Gaza eher untergeordnet thematisieren. Der Streit um Formulierungen (militant oder terroristisch) ist letztlich ein Gezerre um die Deutungshoheit, wobei natürlich - wie der Artikel zeigt - auch involvierte BBC-Mitarbeiter krassen Fehldeutungen erliegen können.
zum Beitrag05.08.2021 , 07:39 Uhr
Frau Herrmnanns Argumentation, das ein hoher CO2-Preis automatisch die Wirtschaft schrumpft, ist einfach Unsinn. Er wäre einfach eine Verlagerung von Abgaben. Schon jetzt verdoppeln in Europa z.B. Steuern den Benzinpreis. Und obwohl die Abgaben andernorts viel niedriger sind, haben wir Wachstum. Zudem würde ausschließlich die fossile Energie teurer. Wind, Sonne und Speicher fallen seit Jahren drastisch im Preis, wie Herr Graichen richtig ausführt. Sie bieten damit Potential für künftiges Wachstum, das die Bundesregierung leider ausbremst – vor allem durch genehmigungsrechtliche Hürden. Laschets 1000 Meter-Regel ist da nur ein Beispiel von vielen. Es geht um Vorrangrechte, auch beim Leitungsbau, wie Südlink zeigt. Das Ergebnis: die Börsenstrompreise erreichen selbst im sonnenreichen Sommer 8 bis 11 Cent pro KWh, weil die Solarparks fehlen, die inzwischen ohne Förderung auskommen, und trotzdem die inzwischen recht teure Steinkohle ihren Anteil im Vergleich zum vergangenen Jahr sogar mehr als verdoppelt hat. Was mich richtig ärgert, ist mal wieder der Verweis auf „Selbstversorger im Schrebergarten“. Es geht allein um Stellschrauben im marktwirtschaftlichen System. Und wo ist das Problem, wenn sich Reiche einmal mehr eine Flugreise leisten können? Den Mallorcaflug gibt es künftig nicht mehr geschenkt, Normalverdiener werden ihn sich aber weiter leisten können. Dadurch bekommen wir noch lange keine „Massenarbeitslosigkeit und als Nächstes einen rechtsradikalen Diktator“. Diese Gefahr ist viel größer, wenn es durch die Folgen des Klimawandels künftig jedes Jahre mehrere Katastrophen in der Dimension der Flutkatrastrophe geben sollte.
zum Beitrag26.11.2020 , 07:57 Uhr
Mindestens 180€ pro Tonne CO2, radikaler Ausbau von Wind- und Sonnenenergie, Stromnetzausbau, Speicher - das sind die Punkte, die wirklich strukturell etwas verändern. Wenn FFF und die Klimaliste die Grünen hierin vor sich hertreiben, kann es nur gut sein. Stattdessen sehe ich aber die Gefahr, dass sich die "radikalen Klimaschützer" in lokalen oder symbolischen Konklikten wie der A49 oder Fahrradrandstreifen aufreiben und verzetteln. Das ist ein Nice-to-have. Angesichts der Klima-Dramatik gilt es aber, wirklich jetzt und sofort CO2 einzusparen, und das geht eben nur mit erneuerbaren Energien, bei denen man der Großen Koalition trotz aller Bekenntnisse Totalversagen attestieren muss. Hinzu kommt, dass die Grünen mit ihrer DNA viel Ballast für den Mainstream mitschleppen: Gendering, Bürgerräte, Nähe zur Antifa und die Tendenz, kritische Überlegungen zur Flüchtlingspolitik sofort als rechtsradikal zu brandmarken - all das bekommt der klimasensibilisierte Wähler ungefragt hinzu.
zum Beitrag08.07.2017 , 12:06 Uhr
Das passiert, wenn man sich nicht rechtzeitig und deutlich von den Randalieren distanziert. Liebe Szene: Warum ist Euch das so schwer gefallen? Mich nervt dieses ständige Relativieren. Seit Donnerstag war ständig die Rede von "Polizeigewalt", die die Demos "niederknüppeln" würde. Das haben sie gar nicht getan. Jeder Kommentar muss damit beginnen, dass G20 ja eigentlich ein Fehler war, dass die Polizeitaktik zweifelhaft sei.
Das Relativieren gibt den Randalierern Rückenwind. Sie fühlen sich im Recht. Wo sind die Szeneleute, die die Zivilcourage haben, diesen Leuten ins Gesicht zu sagen, dass sie verschwinden sollen? Ich hörte immer nur "seid solidarisch". Und auch die Anwohner stehen schaulustig neben den brennenden Barrikaden. Man versteckt sich hinter dem Gedanken "Die gehören ja irgendwie zu uns." Das ist bei den Rechten in Sachsen nicht anders. Man lässt die "Aktivisten" dann gewähren, um selbst keinen Stress zu haben. Die denken dann, sie seien die Einzigen, die tatsächlich aktiv etwas bewegen.
Die Polizei war zahlreich und ruppig gegen einige Leute, die sich absichtlich nicht an die Spielregeln hielten. Sie hat mit Wasserwerfern nicht genehmigte Demos aufgelöst. Andere Demos fanden statt und waren nicht verboten. Alle, die mehr wollten, provozierten ein Kräftemessen. Und was "Welcome To Hell" anbelangt: Moralisch sauberer wäre es gewesen, sie ziehen zu lassen und erst beim ersten Stein- oder Flaschenwurf einzugreifen. Das hätte am Donnerstag dann andernorts ein vermutlich noch größeres Chaos ausgelöst. Glaubt irgendwer ernsthaft, dass die Demo friedlich verlaufen wäre?
Für meinen Geschmack sind die Proteste übrigens zu pauschal, um irgendwas zu vermitteln. "No G20" scheint der gemeinsame Nenner zu sein. Man ist gegen Trump, Putin, Erdogan. So what? Ja, es gibt Veranstaltungen, in denen Waffenexporte, der Klimawandel, Kapitalströme thematisiert werden. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass sich die Masse der Protestler tiefergehend damit auseinander setzt.
zum Beitrag