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27.06.2017 , 15:13 Uhr
Vorab eine Frage: Warum holt die taz nicht vor der Veröffentlichung eine Stellungnahme von Terre des Femmes ein? Gehört das nicht zu den Mindestanforderungen an einen sorgfältigen Journalismus?
Dann wäre deutlich geworden, dass eine erhebliche Anzahl der Frauen, die unterschrieben haben, gar nicht auf der Mitfrauenversammlung war. Und es hätte hinterfragt werden können, warum viele der Unterzeichnerinnen, die erst in den letzten Jahren eingetreten sind, überhaupt MItfrauen geworden sind. TDF ist ein Frauen- und Mädchenrechtsverein, der sich gegen patriarchale Strukturen wendet und damit parteiisch ist. Und das schließt einige "Diversitäten" und "Inklusionen" aus." Die in ausführlichen internen Prozessen erarbeiteten Positionen von TDF zu Kopftuch und Prostitution und die Leitlinie, die sich ausdrücklich gegen den Kulturrelativismus ausspricht, existieren ja nicht erst seit letztem Jahr.
In ihrem Schreiben werden von den Unterzeichnerinnen zudem demokratische Prozesse gefordert, obwohl ein Teil der Frauen nicht auf der Mitfrauenversammlung war und somit den intensiven Diskussions- und Abstimmungsprozess gar nicht mitbekommen hat. Und Frauen, die dabei waren und ihre Positionen entweder nicht eingebracht oder dafür keine Mehrheit gefunden haben, akzeptieren das demokratische Ergebnis nicht, fordern aber in einem offenen Brief „solidarisches“ Miteinander. In diesem Brief wird anderen aktiven Frauen dann in kaum zu überbietender Selbstgerechtigkeit „Solidarität, Empathie und grundlegendes Verständnis politischer Bewegungen“ abgesprochen. Demokratische Prozesse und Solidarität gelten den Unterzeichnerinnen demnach nur als Maßstab, wenn die eigene Meinung sich durchgesetzt hat.
Die aufgeworfenen Themen sind viel zu komplex, um hier kurz abgehandelt zu werden. In den Positionspapieren von TDF sind die Beweggründe und Forderungen ausführlich dargestellt.
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