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04.10.2024 , 23:02 Uhr
Ja, aber alternde Gesellschaften mit einer niedrigen Quote arbeitender Menschen sind ein Novum in der Geschichte unserer Spezies. Wie das funktioniert - ökonomisch, gesellschaftlich, kulturell und emotional - müssen wir herausfinden.
zum Beitrag04.10.2024 , 22:56 Uhr
Die weltweite Fertilitätsrate ist 2.3, Trend rückläufig. Das verbleibende Bevölkerungswachstum geht auf die gestiegene Lebenserwartung zurück.
zum Beitrag01.05.2024 , 20:50 Uhr
Mich würde interessieren, wie das Verhältnis tatsächlicher zu nomineller Arbeitszeit in verschiedenen Branchen aussieht. In meiner (Forschung) hat das eine wenig mit dem anderen zu tun.
zum Beitrag24.11.2023 , 19:24 Uhr
Der Rocky Modus bedeutet grünen Stahl. Unfassbare Mengen grünen Stahls und Zements. Wie brauchen eine zweite Industrialisierung, nur viel schneller als die erste. Alles andere basiert auf einer Weigerung sich mit dem Ausmaß des Problems auseinanderzusetzen.
zum Beitrag10.08.2023 , 11:01 Uhr
k, boomer
zum Beitrag08.08.2023 , 08:38 Uhr
In 2023er Euros entspräche das westdeutsche BIP von 1975 etwa 9.000 Euro pro Kopf. Bei einer Staatsquote von 50%, landen wir bei einem Durchschnittsnettoeinkommen von 375 Euro pro Kopf und Monat. Ja, das wäre ein deutlicher Wohlstandsgewinn für große Teile der aktuellen Weltbevölkerung. Und ja, dass ist nicht vergleichbar mit vorindustriellen Zuständen. Keinen politischen Aufstand zu erwarten, halte ich trotzdem für himmelschreitend naiv. Es würde für ein Land wie Deutschland bedeuten, den Menschen durchschnittlich 80% ihres derzeitigen Einkommens zu nehmen und die Staatsausgaben gleichzeitig im selben Maß zu kürzen. In Frankreich gingen die Leute auf die Barrikaden als der Sprit ein bisschen teurer wurde, hier und anderswo als sie im Supermarkt eine Maske tragen mussten.
zum Beitrag15.07.2023 , 01:25 Uhr
Die Reichen würden nicht rebellieren, sondern das Versicherungssystem wechseln - weil die private KV für sie dann (sehr) viel günstiger wäre. Wenn man das nicht möchte, wäre ein sinnvoller Weg, das Gesundheitssystem über eine Steuer zu finanzieren, so wie der NHS in UK.
zum Beitrag05.07.2023 , 07:40 Uhr
Weil auch Sie auf die Kinder der Papis angewiesen sind. Diese Kinder werden (im Gegensatz zu Pensionären und Ex-kanzlern) Ihre Rente erwirtschaften, Sie bei Krankheit behandeln und pflegen und an der Supermarktkasse bedienen.
zum Beitrag05.07.2023 , 07:31 Uhr
Sind 150k knapp über Bürgergeld? Der Realitätscheck ist wenige Klicks entfernt. Brutto-Netto Rechner verrät, dass das bei einem bis dato kinderlosem Paar einem monatlichen Haushaltsnetto >7.5k entspricht. Laut iw Köln entspricht das wiederum einem bedarfsgewichtetem Netto >5k und liegt beim 96. Einkommensperzentil. Reden wir übers erste Kind, geht es also um die einkommensstärksten vier Prozent der Bevölkerung. Bei zwei vorhandenen Kindern sieht's schon etwas anders aus - da bewegen wir uns in den top 9%.
zum Beitrag13.04.2023 , 09:55 Uhr
Liessen auch viele Probleme nicht folgendermaßen lösen? Alle Studierenden bekommen auf Antrag bafög in voller Höhe - ohne Nachweise zum Einkommen der Eltern, benötigt werden nur die Nachweise zu eigenem Einkommen und Vermögen. Das Amt richtet sich dann an die Eltern und fordert den vollen Betrag zurück. Die Eltern können eine Reduktion oder einen vollständigen Erlass beantragen, das setzt aber die üblichen Einkommensnachweise ihrerseits voraus. Durch solche Automatismen und 'beweislastumkehr' könnten zahlungsfähige aber unwillige Eltern ihre Bringschuld nicht mehr auf Kinder oder die Allgemeinheit abwälzen. Knatsch zwischen Eltern(teilen) und Amt rutscht nicht mehr auf den Rücken der Kinder.
zum Beitrag29.10.2017 , 07:22 Uhr
Der Autor übersieht einen entscheidenden Unterschied. Zu Marx Zeiten machte es Sinn die Arbeiter aller Länder zur Vereinigung aufzurufen. Ungleichheit verteilte sich weitgehend entlang von Standesgrenzen und das über Landesgrenzen hinweg. Heute ist es umgekehrt. Global betrachtet ist hierzulande jede reich. Westlichen neonationalismus kann man dementsprechend auch als Aufstand der global reichen lesen, die ihre Pfründe vor den global Armen schützen wollen.
Vor diesem Hintergrund wird die Frage überdringend, wem die Solidarität linker Utopien heute gelten soll.
zum Beitrag23.03.2017 , 21:59 Uhr
Also mich, meine Freunde und Kollegen tangieren diese Ereignisse nicht im Geringsten. Und ich lebe in London.
Dieses fanatische Arschloch hat 3 Menschen ermordet und eine ganze Reihe mehr verletzt. In dieser Stadt werden allerdings jeden Monat mehr als doppelt so viele Menschen von nichtfanatischen Arschloechern umgebracht.
Jeder dieser Morde ist fuer die persoenlich Betroffenen eine Katastrophe, klar. Aber die persoenlich Betroffenen sind in keinem Fall 8 Millionen Londoner.
Wieso sollten mich diese Morde mehr tangieren als andere? Weil die Medien einen Riesenbohei machen? Weil die anderen Spinner vom IS das super faenden?
zum Beitrag15.03.2017 , 00:36 Uhr
Meine Kinder gehen auf eine Grundschule, deren Traeger die Church of England ist. Die 'teaching assistant' in der ersten Klasse war Muslima und trug Kopftuch. Was bei meinen Kindern haengen blieb: a) Menschen glauben unterschiedliche Sachen, b) das ist ok.
zum Beitrag23.02.2017 , 01:36 Uhr
Wenn, dann bitte fuer alle Arbeitgeber - Fusballvereine eingeschlossen.
zum Beitrag09.02.2017 , 15:28 Uhr
@Philippe Ressing Fairer Freihandel ist eine gut Idee und ich bin dafuer. Ich bezweifle allerdings, dass er am akuten Problem etwas aendern wuerde. Die Senkung extremer absoluter Armut vermindert ja nicht den Migrationsdruck - empirisch ist das Gegenteil der Fall. Und extreme relative Unterschiede koennen auch innerhalb einer Freihandelszone ziemlich hartnaeckig sein (s. Osten der EU).
M.E. fuehrt kein Weg an einer Kooperation mit den nordafrikanischen Kuestenstaaten vorbei. Dazu gehoert, Schlepper so unattraktiv wie moeglich zu machen. Aber das alleine wird nichts aendern - wer bereit ist, sein Leben zu riskieren, der wird auch das Risiko einer Abschiebung in Kauf nehmen. Zumindest so lange er/sie keine Alternative sieht. Und genau die fehlt mir. Es muss legale, risikoarme Wege nach Europa geben. Warum sollten Verfolgte und Vertriebene nicht die Chance haben, von Nordafrika aus Asylantraege zu stellen? Wir koennten zudem Arbeits- und Ausbildungs- visaprogramme auflegen. In Partnerschaft mit Herkunftslaendern koennten z.B. Stipendien an die Verpflichtung zur Rueckkehr und mehrjaehrige Mitarbeit in Infrastrukturprojekten etc. gekoppelt sein.
@Artur Moeff Danke fuer die Zahlen!
zum Beitrag09.02.2017 , 01:27 Uhr
Deals mit Erdogan und Libyen sind unschoen. Aber was ist die Alternative? Weiter zuschauen wie Tausende im Mittelmeer ertrinken? Ist sicher nicht was der Autorin vorschwebt. Was ist es dann?
zum Beitrag14.01.2017 , 19:33 Uhr
Loide, numaso. Ich mag das, wie ihr mit Zahlen argumentiert und Quellen nennt. Danke.
zum Beitrag30.12.2016 , 22:43 Uhr
Faktencheck.
Es ist wirklich seltsam wie hartnaeckig sich die Story von den 'Abgehaengten' haelt, entgegen aller demoskopischer Evidenz. Unter AfD-Waehlern sind *Besserverdiener* und hohe Bildungsabschluesse ueberrepraesentiert. Das Waehlerprofil dieser Partei ist - rein wirtschaftlich - am dichtesten an dem der FDP oder der Gruenen (https://www.welt.de/politik/deutschland/article154899202/Die-AfD-ist-eine-Partei-der-Besserverdiener-und-Gebildeten.html). Aehnlich die Waehler Trumps (http://fivethirtyeight.com/features/the-mythology-of-trumps-working-class-support/).
Diese Menschen ernst zu nehmen, waere genau das Gegenteil einer vorauseilenden Apologetik, die ihnen eine verfaelschte Demoskopie unterschiebt um ihre Wahlentscheidungen zu erklaeren. Nach dem Motto 'die Armen, die koennen ja gar nicht anders'.
Wie waere es stattdessen, mit der simplen Annahme, dass diese Waehler tatsaechlich hinter dem stehen, wofuer sie stimmen? Dass sie also neo-nationalistische Ideen vertreten, Multikulturalismus ablehnen und liberalen Ideen ggue skeptisch sind (mit Ausnahme einer dementsprechenden Steuerpolitik) - alles aus freien Stuecken und in eigener Verantwortung. Wenn man das unterstellt, loest sich das Raetsel des abgerissenen Gespraechsfadens von selbst. Wer solche Einstellungen hat, findet sich in den meisten grossen Redaktionen nicht wieder - ganz einfach weil diese mehrheitlich mit Menschen besetzt sind, die ganz anderer Meinung sind. Dafuer muessen Journalisten sich aber schwerlich entschuldigen. Was sind liberale Ueberzeugungen wert, wenn wir uns ihrer schaemen, sobald sich herausstellt, dass andere sie nicht teilen?
Die Studienanfaengerquote liegt im uebrigen bei >55%. Dramatisch ueberraepresentiert sind Akademiker unter Journalisten mit 69% also nicht unbedingt.
zum Beitrag30.12.2016 , 01:37 Uhr
Danke fuer den Lobolink.
Wenn ich die von ihnen und von Dhimitry zitierten Zahle vergleiche, stellt sich folgende Frage: Wieso ist der Anteil nichtdeutscher Tatverdaechtiger so viel hoeher als der nichtdeutscher Inhaftierter?
zum Beitrag26.12.2016 , 13:23 Uhr
Es waere hilfreich, dass alles etwas konkreter zu diskutieren. Dass man das Tragen eines War Bonnets als problematisch einordnet, kann ich nachvollziehen. Das Bauchgefehl der meisten deutschen z.B. scheint sie davon abzuhalten bei Kanreval mit Kippah aufzulaufen. Beim War Bonnet kommt aehnliches zusammen ('heilige' Symbole auf der einen Seite und auf der anderen eine Geschichte von stereotyper Karikatur, die letztlich im Zusammenhang mit Voelkermord stand).
Aber wenn ich mir https://en.wikipedia.org/wiki/Dreadlocks anschaue, scheint es geradezu absurd Dreads das 'copyright' einer Kultur zuzuschreiben. Wessen Kultur wird durch das Tragen von dreads angeeignet? Minoische? Juedische? Aegyptische? Fruehchristliche? Atztekische? Die senegalesischer Sufis? Rastafarian? Hier wird ein Aspekt der Kritik deutlich, auf den die Autorin leider nicht eingeht. Kultur ist nicht der Duden. Sie wird nicht verordnet, sondern lebt, verlaeuft in ungeraden Bahnen, ist organisch und so verzweigt, chaotisch, zirkulaer und bunt wie die Geschichte unserer Spezies. Darueber ein binaeres Raster von 'OK' und 'rassistisch' zu legen wird ihr nicht gerecht.
Wenn niemand Tee trinken 'verbieten' will, will die Autorin dann das Tragen von Dreads oder War Bonnets 'verbieten'? Das hat die unangenehm totalitaristische Geschmacksnote jeden Versuchs 'richtige' Kultur zu verordnen. Dies ist kein Argument dagegen, sondern dafuer, kulturelle Praxis immer wieder neu und kritisch zu diskutieren. Verbote allerdings passen nicht zur kritischen Diskussion. Sie kann sich auch nicht im Verweis auf Autoritaeten genuegen ('gesamte Forschungsrichtung'), oder im Belegen der Gegenseite mit moralischen Adjektiven. Sie braucht inhaltliche Auseinandersetzung und starke Argumente. Andernfalls faellt ihr best-und worst-case Szenario zusammen: Im Errichten von Tabus.
zum Beitrag23.12.2016 , 03:10 Uhr
Yes, we can!
Es ist sogar moeglich seine Zeit mit unnoetigen Kommentaren zu unnoetigen Kommentaren zu unnoetigen Kommentaren zu unnoetigen Artikeln zu verplempern.
zum Beitrag12.12.2016 , 22:41 Uhr
Das es in der Strafverfolgung einen Unterschied macht, wie alt Verdaechtige sind, hat seinen Sinn. Das kann allerdings dazu fuehren, dass Kinder nicht annaehernd denselben Schutz vor Gewalt geniessen, wie Erwachsene. Das wiederum macht ueberhaupt keinen Sinn.
Wuerden mir Arbeitskollegen auflauern, versuchen mich zu erpressen, schlagen oder zusammentreten - dann waere das (zu Recht) eine grosse Sache. Als mir das als Schueler widerfuhr schien es 'dazu zu gehoeren' und hatte fuer die Taeter keine Konsequenzen.
Ich hoffe, die Schule, die ich besuchte, war aussergewoehnlich scheisse und waere es heute noch viel mehr. Ich hoffe, bullying _hat_ heute Konsequenzen. Und dass die sinnvoller sind als ein blosses Abschieben auf die Polizei.
zum Beitrag10.12.2016 , 13:53 Uhr
Lustig wie hier immer mit dem Wort 'Schokoriegel' umhergeworfen wird. Snickers hiess mal Marathon und enthaelt Nuesse.
zum Beitrag10.12.2016 , 13:49 Uhr
Lustig wie hier immer mit dem Wort 'Clown' umhergeworfen wird. Ronald McDonald mag Pommes und setzt sich fuer die Belange kranker Kinder ein.
zum Beitrag10.12.2016 , 03:41 Uhr
Lustig wie hier immer mit dem Wort "Nazi" umhergeworfen wird. Adolf Hitler war Vegetarier und setzte sich fuer Naturschutzgebiete ein.
zum Beitrag07.12.2016 , 23:28 Uhr
Da Sie sich fuer die Geschichte der jungen Christenheit und ihr Selbstverstaendnis als juedisch versus 'neue Religion' interessieren, empfehle ich die Lektuere der Apostelgeschichte und der neutestamentlichen Briefe. Das ist ein ganz guter Ausgangspunkt, um damalige Positionen und Konflikte zu verstehen. Hoffentlich auch, um zu merken, wie damalige Christen es als absurd zurueck gewiesen haetten, sie braechen mit dem Gott des AT (dem 'boesen, eifersuechtigen, strafenden').
Unabhaengig davon geht ihre Schwarz-Weiss-Aufnahme von AT und NT daneben. Im AT gibt es Naechstenliebe und vorlaeufigen Menschheitsmord. Im NT gibt es Naechstenliebe und endgueltigen Menschheitsmord.
Die 'Vergebung von Suenden' ist im NT den wenigen vorbehalten, die zum 'schmalen Pfad' konvertieren. Auf den Rest wartet Jesus 2.0 in 'Macht und Herrlichkeit', bereit die Unglaeubigen Sintflutstyle ‘ewiger Pein’ zuzufuehren (eigenes Bekunden laut Synoptikern).
Ihr Hinweis auf die junge Christenheit legt an dieser Stelle den Finger in die Wunde. Die Erwartung des blutigen Spektakels zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Glaubensleben. Im NT begegnet uns die erste Generation als klassischer Doomsday Cult. Die Glaeubigen glauben so sehr an die eschatologischen Reden der Evangelien und an die Botschaft der Johannesoffenbarung, dass sie Hab und Gut verkloppten, um im Kreis der Sekte den grossen Knall zu erwarten. Dass sich das in der folgenden Kirchengeschichte schnell verlor ist nachvollziehbar (die Welt ist dann doch nicht untergegangen).
Ich finde es grundsaetzlich sympathisch, wenn religioese Menschen ueberlieferte Glaubensinhalte weichspuelen. Religion mit humanistischen Werten auf Linie zu bringen ist wesentlich besser als umgekehrt! Aber wer zirkulaere Genuitaetskriterien bemueht (der 'neue Bund' ist ethisch auf Linie, da das Grauen im NT nicht genuin ist, da der neue Bund ethisch auf Linie ist) - der sollte die Groesse besitzen, dass auch anderen zuzugestehen.
zum Beitrag07.12.2016 , 16:04 Uhr
Da Sie sich fuer die Geschichte der jungen Christenheit und ihr Selbstverstaendnis als juedisch versus 'neue Religion' interessieren, empfehle ich die Lektuere der Apostelgeschichte und der neutestamentlichen Briefe. Das ist ein ganz guter Ausgangspunkt, um damalige Positionen und Konflikte zu verstehen. Hoffentlich auch, um zu merken, wie damalige Christen es als absurd zurueck gewiesen haetten, sie braechen mit dem Gott des AT (dem 'boesen, eifersuechtigen, strafenden').
Unabhaengig davon geht ihre Schwarz-Weiss-Aufnahme von AT und NT daneben. Im AT gibt es Naechstenliebe und vorlaeufigen Menschheitsmord. Im NT gibt es Naechstenliebe und endgueltigen Menschheitsmord.
Die 'Vergebung von Suenden' ist im NT den wenigen vorbehalten, die zum 'schmalen Pfad' konvertieren. Auf den Rest wartet Jesus 2.0 in 'Macht und Herrlichkeit', bereit die Unglaeubigen Sintflutstyle ‘ewiger Pein’ zuzufuehren (eigenes Bekunden laut Synoptikern).
Ihr Hinweis auf die junge Christenheit legt an dieser Stelle den Finger in die Wunde. Die Erwartung des blutigen Spektakels zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Glaubensleben. Im NT begegnet uns die erste Generation als klassischer Doomsday Cult. Die Glaeubigen glauben so sehr an die eschatologischen Reden der Evangelien und an die Botschaft der Johannesoffenbarung, dass sie Hab und Gut verkloppten, um im Kreis der Sekte den grossen Knall zu erwarten. Dass sich das in der folgenden Kirchengeschichte schnell verlor ist nachvollziehbar (die Welt ist dann doch nicht untergegangen).
Ich finde es grundsaetzlich sympathisch, wenn religioese Menschen ueberlieferte Glaubensinhalte weichspuelen. Religion mit humanistischen Werten auf Linie zu bringen ist wesentlich besser als umgekehrt! Aber wer zirkulaere Genuitaetskriterien bemueht (der 'neue Bund' ist ethisch auf Linie, da das Grauen im NT nicht genuin ist, da der neue Bund ethisch auf Linie ist) - der sollte die Groesse besitzen, dass auch anderen zuzugestehen.
zum Beitrag07.12.2016 , 02:35 Uhr
ich glaube, Sie haben da was missverstanden. hint: https://en.wikipedia.org/wiki/ICD-10_Chapter_V:_Mental_and_behavioural_disorders
zum Beitrag07.12.2016 , 01:31 Uhr
Sie waehnen, dass NT wollte das AT aufloesen?
Laut NT hatte ein gewisser Herr J. sowas schon befuerchtet: 'Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.'
Im uebrigen fliesst in keinem Buch des AT auch nur naeherungsweise so viel Blut wie in der Johannesoffenbarung.
zum Beitrag05.12.2016 , 18:02 Uhr
ad hominem. doof & unnoetig.
zum Beitrag01.12.2016 , 16:44 Uhr
@ROI 'Wer ist überhaupt "weiß"? Poc(People of Colour) wollen zu recht nicht mehr Schwarze genannt werden weil sie nie Schwarz im Sinne der Farbe Schwarz waren, aber weiß bleibt weiß oder wie?'
Hierzu folgende Anekdote: Wir leben in Hackney, dem multi-ethnischsten borough Londons. Vor kurzem diskutierte unser 6-Jaehriger (F) mit dem gleichaltrigen Nachbarssohn (J).
J: 'My dad says I'm black. But that's not true. Look at me! I'm brown.'
F: 'What colour is my dead?'
J (ueberlegt kurz, schaut mich an): 'Pink!'
zum Beitrag17.11.2016 , 20:44 Uhr
Wer sich mit der Lage von Leidenden und effektiven Moeglichkeiten der Hilfe auseinandersetzen moechte, findet hier hervorragend aufbereitete Informationen: http://www.givewell.org In aller Kuerze: Mit behandelten Malarianetzen, Wurmkuren und direkten Geldtransfers zu von extremer Armut Betroffenen laesst sich einiges erreichen.
zum Beitrag16.11.2016 , 00:10 Uhr
Die AfD jedenfalls waehlt er aller Wahrscheinlichkeit nach nicht. Deren Waehlerschaft aehnelt im Einkommensprofil der der FDP. Aehnlich uebrigens in den USA - Clinton lag bei Amerikanern mit Jahreseinkommen
zum Beitrag15.11.2016 , 23:40 Uhr
'[…] spinnt sie dann mit ihrer Ideologie ein, die die Welt in Gut und Böse, gläubig und ungläubig einteilt'
Das haben Fundamentalisten aller monotheistischen Religionen gemein - und duerfte - fuer sich genommen - von der Religionsfreiheit gedeckt sein. Entscheidend ist der Zusammenhang mit der Gewalt.
zum Beitrag13.11.2016 , 18:40 Uhr
-> Klimawandel.
Wird von Trump geleugnet, Deutschland klammert sich zumindest hartnaeckig an seine Braunkohle.
-> Globale Ungleichheit
Wird weitgehend ignoriert, bis auf das Rumdoktorn an Folgen (Migrationsdruck).
Beide Probleme sind sehr gefaehrlich und extrem schwer zu loesen. Vor allem aber, uebersteigen die potentiell katastrophalen Folgen der Untaetigkeit den zeitlichen Horizont von Legislaturperioden und Geschaeftsberichten. Alle Anreize sprechen also dagegen sich daran die Finger zu verbrennen. Ich meine, das ist ein Problem.
zum Beitrag06.11.2016 , 18:25 Uhr
Die Praemisse ist doch beknackt. Natuerlich ist nicht gleich wuenschenswert. Hohe Kindersterblichkeit, Knochenkrebs und koerperliche Gewalt sind alles natuerliche Phaenomene - und trotzdem doof.
zum Beitrag16.10.2016 , 23:41 Uhr
Interessanter Versuch der Verortung. Aber etwas kurz gegriffen - die Gastfamilie hat ja den zitierten Aussagen des Vaters nach ordentlich Asche. Und die Babyboomer bei Pegida verdienen auch eher ueber- als unterdurchschnittlich (http://www.spiegel.de/media/media-35641.pdf). Unterschiedliche Blasen gibt's offensichtlich - aber ob sich irgendeine davon als 'wirkliches Proletariat' beschreiben laesst, wage ich zu bezweifeln.
zum Beitrag08.10.2016 , 18:34 Uhr
sry, diese Antwort war an @Sebastian Kreibig gerichtet
zum Beitrag08.10.2016 , 15:40 Uhr
Gegenthese: _Echte_ Umverteilung ist eine Frage der Aussen- und Einwanderungspolitik. Das Paradox loest sich auf, wenn man zur Kenntnis nimmt, dass die unteren 5% der deutschen Einkommensverteilung global betrachtet immer noch ueber dem 85. Perzentil liegt. Das erklaert, wieso Solidaritaet mit Armen unter den reichen Deutschen aeusserst unpopulaer ist - auch und gerade unter aermeren Deutschen und in linken Parteien. Global betrachtet gehoeren wir alle zur reichen Elite. AfD & Co sind Ausdruck unserer Bereitschaft diese Privilegien mit Zaehnen und Klauen zu verteidigen.
Als Marx die Arbeiter der Welt aufforderte, sich zu vereinigen, machte das Sinn: Einkommensgrenzen verliefen Nationenuebergreifend zwischen Gesellschaftsschichten. Das ist schlicht nicht mehr der Fall. Einkommensunterschiede erklaeren sich heute in erster Linie geographisch. Ein Herzchirurg in Kiev kann vom Einkommen eines Amazon-Lagerarbeiters in Leipzig nur traeumen - es liegt siebenfach hoeher als seins.
Die rechte Antwort darauf ist Nationalismus und der Versuch der Abschottung - auch zum Preis der Leichen, die sich auf dem Grund des Mittelmeers stapeln. Was ist die linke?
zum Beitrag18.08.2016 , 01:08 Uhr
ist das verbot eigentlich geschlechtsspezifisch? oder ist burkini-drag erlaubt?
zum Beitrag12.08.2016 , 10:39 Uhr
Das ist ein recht selektiver Blick auf die verfuegbare Evidenz. Der archaeologische Befund bezeugt Massenmorde (z.B. http://www.nature.com/nature/journal/v529/n7586/full/nature16477.html), und zumindest fuer die Jungsteinzeit haben wir auch ein geschlechtsspezifisches Beispiel (http://www.pnas.org/content/112/36/11217.full). Derlei Verhalten stellt wohl die extremste Form von 'Konkurrenzkampf' dar. Und womoeglich war's noch viel schlimmer: Noch wissen wir nicht, wer oder was all die anderen Hominiden ausgerottet hat...
zum Beitrag12.08.2016 , 00:20 Uhr
Das ist der klassische naturalistische Fehlschlusses. Moralische Fragen und Fragen der Veraenderbarkeit sind keine empirischen Fragen der evolutionaeren Biologie. Hohe Kindersterblichkeit, unsagbare Schmerzen, Pest, Cholera, Typhus, Malaria und AIDS sind alle 'natuerliche' Ergebnisse evolutionaerer Prozesse. Selbstverstaendlich muessen wir sie trotzdem nicht als unveraenderbar oder irgendwie 'richtig' akzeptieren.
Die Idee, dass z.B. das Geschlechtsbild der 50er Jahre BRD in entwicklungsgeschichtlichen Beton gegossen ist, ist offensichtlich beknackt. Die Idee, dass menschliches Verhalten in einem evolutionaer voraussetzungslosen Raum schwebt, erscheint mir allerdings nicht weniger absurd. Gerade wer menschliches Verhalten aendern will, kann doch nur dadurch gewinnen alle seine Aspekte besser zu begreifen.
Ueber Spezies hinweg sind sexuelle Dimorphismen uebrigens ein ungeheuer spannendes (und ueberzeugendes) Kapitel evolutionaerer Theorie.
zum Beitrag10.08.2016 , 22:57 Uhr
Was macht eine Wissenschaft deren Kernthese selbstgenuegsam selbstevident ist? Das klingt irgendwie, aehm, oede (als Erkenntnisbedingungsreflektierter Mensch ist mir aber natuerlich bewusst, dass das eine subjektive Kategorie ist, die enormer inter-individueller Varianz unterliegt).
Die programmatische Setzung dessen, was ich jetzt einfach mal Science nennen wuerde ist selbstverstaendlich eine ebensolche. Man kann die Spielregeln empirischer Wissenschaften doof finden und sich dazu entscheiden ein Spiel mit anderen Regeln zu spielen. Wer den Halmatisch verlaeest, weil Uno viel cooler ist, macht sich allerdings unglaubwuerdig wenn er/sie/es Uno gegen Kritik verteidigt *mit dem Hinweis auf den Respekt, den Halmaspieler geniessen* (wie im Artikel geschehen). Wenn Uno nicht Halma, und ausserdem der shit ist, dann sollte Unoapologetik doch auf eigenen Fuessen stehen koennen, oder?
Als Halmafan will ich noch darauf hinweisen, dass Popper aus meiner Sicht ganz zentral - und transparent - durch die conditio humana motiviert ist. In erster Linie bedeutet Falsifikation die Macht intelektueller Basisdemokratie zum Aufbaeumen im Angesicht autoritaeren Gedankenterrors. Offene Gesellschaft yadiyah…
These: unter Halmaspielern hat sich die grundsaetzliche Moeglichkeit der Entthronung nackter Kaiser als nuetzlich erwiesen (und Hindernisse in diesem Prozess als ziemlich unproduktiv). Frage: Was machen Unospieler mit nackten Diktatoren? Oder gehen die nie ohne Klamotten aus dem Haus?
zum Beitrag10.08.2016 , 19:18 Uhr
Falls das stimmt, ist die Analogie in Sanders Artikel (Elektrotechnik, Quantenphysik) ein Kategorienfehler. Und fuehrt zur Frage was der erhobene Anspruch der 'Wissenschaftlichkeit' im Zusammenhang bedeutet? Wenn Falsifizierbarkeit kein Kriterium ist, wie unterscheidet sich Kulturwissenschaft von Kulturpseudowissenschaft? (Der Anspruch impliziert ja eine solche Unterscheidbarkeit)
zum Beitrag10.08.2016 , 19:18 Uhr
Falls das stimmt, ist die Analogie in Sanders Artikel (Elektrotechnik, Quantenphysik) ein Kategorienfehler. Und fuehrt zur Frage was der erhobene Anspruch der 'Wissenschaftlichkeit' im Zusammenhang bedeutet? Wenn Falsifizierbarkeit kein Kriterium ist, wie unterscheidet sich Kulturwissenschaft von Kulturpseudowissenschaft? (Der Anspruch impliziert ja eine solche Unterscheidbarkeit)
zum Beitrag10.08.2016 , 09:11 Uhr
Ist das so? Woher wissen wir das? Und wieso sollte es irgendwelche normative Relevanz haben?
Wenn das, was wir als geschlechtstypisches Handeln definieren, dass Ergebnis sowohl kultureller als auch evolutionaerer Prozesse waere - was wuerde das aendern? Die Frage, ob ein Umstand 'natuerlich' ist oder nicht, ist doch nicht gleichbedeutend mit der Frage, ob er wuenschenswert oder veraenderbar ist.
zum Beitrag10.08.2016 , 00:44 Uhr
Die vorgestellten 'knallharten Tests' um die Wissenschaftlichkeit von Disziplinen zu ueberpruefen sind tatsaechlich beknackt. Meines Erachtens ist Poppers Test noch immer der beste fuer die Unterscheidung von Astrologie und Astronomie oder Phrenologie und Physik. Seine einfache Frage lautete: Welche Beobachtungen waeren in der Lage Kernthesen zu widerlegen? Pseudowissenschaftliche Behauptungen sind unwiderlegbar, wissenschaftliche Thesen machen sich in der Regel durch Daten angreifbar.
Ich hab keine Ahnung von gender studies. Daher meine komplett naive (ernstgemeinte) Frage: Was sind die Kernthesen der gender studies und welche Beobachtungen wuerden sie widerlegen?
zum Beitrag08.08.2016 , 20:30 Uhr
Menschen mit mehrfacher Staatsbuergerschaft muessen diese typischerweise nicht beantragen, sondern erwerben sie qua Geburt. Falls ich recht verstehe, argumentieren Sie dafuer, dass diese dann mit erreichen der Volljaehrigkeit eine Entscheidung fuer einen ihrer Paesse treffen muessen. Was ich nicht begreife ist, inwiefern Loyalitaet als Argument fuer diese Position funktionieren sollte.
Die implizite Annahme scheint, dass Zugehoerigkeit, Anerkennung und Respekt fuer Staat A und B sich a ausschliessen. Das scheint mir nicht ueberzeugend schwach. Es ist gerade die Lebensrealitaet von Menschen vielfacher Herkunft, die dem widerspricht.
Derlei Antagonismen stellen aus meiner Sicht das Gefahrenpotential Nationalstaatlichen Denkens dar. Daher halte ich es fuer wuenschenswert wenn Mitglieder einer Gesellschaft solche Antagonismen als schmerzhaft und unvereinbar mit ihrer Identitaet erleben.
Und wieso sollten Menschen mit grenzueberschreitender Herkunft Anforderungen erfuellen muessen, die fuer niemanden sonst gelten? Staatsbuergerschaft ist kein Orden fuer politische Bekenntnisse, sondern typischerweise das Ergebnis der Geburtenlotterie. Wieso sollte es anders sein fuer z.B. Kinder binationaler Verbindungen?
zum Beitrag08.08.2016 , 18:26 Uhr
Ihre kategorische Ablehnung wird nicht ohne Alternativen auskommen. Mehrfache Staatsbuergerschaft ist eine Antwort auf die schwierige Frage, wie man mit der Kollision des Staatenrasters mit der Lebensrealitaet einer mobilen Menschheit umgehen soll. Diese Kollision bleibt auch nach der Ablehnung dieser spezifischen Antwort Realitaet und verlangt nach Antworten. Welche wollen Sie geben?
Definiert Staatsbuergerschaft sich ueber den Pass der Mutter? Des Vaters? Ueber den Geburtsort? Ueber Eine Entscheidung des Individuums im Falle eines Konflikts zwischen diesen Kriterien? In welchem Alter wird die getroffen? Was ist der Status bis dahin?
M.E. spiegelt die mehrfache Staatsbuergerschaft am ehesten die Lebensrealitaet einer wandernden und sich vermischenden Menschheit wieder. Eine Einschraenkung mehrfacher Souveraenitaet ist auch anders moeglich - und teilweise bereits Realitaet. Wahlrecht haengt neben der Staatsbuergerschaft durchaus auch vom Wohnort ab.
zum Beitrag29.07.2016 , 00:46 Uhr
'Die Bibel' ist kein deutsches Buch - Das Buch der Sprueche, auf das Sie sich beziehen ist ein Althebraeischer Text. Der hier verwendete Begriff wird oft mit 'Sohn' uebersetzt, unterscheidet sich aber von diesem deutschen Wort dadurch, dass er in der Hebraeischen Bibel sowohl spezifisch als auch als generisches Maskulinum verwendet wurde, ausserdem auch fuer Enkel, Urenkel etc. (also am ehesten im Sinne des deutschen Wortes 'Nachfahr'). Die Uebertragung in die deutsche Sprache erfordert also in jedem konkreten Fall eine Interpretation. Fuer die Interpretation, dass der Schreiber hier explizit eine Beschraenkung der empfohlenen Pruegel auf maennliche Nachfahren beabsichtigte, sehe ich keinen Grund. Daher wuerde ich den deutschen Begriff 'Sohn' vermeiden - ihr Einwand verdeutlicht sehr schoen, dass dieser deutsche Begriff durchaus nicht dieselbe generische Konnotation hat.
zum Beitrag28.07.2016 , 11:16 Uhr
Sehen Sie sich mal an wie viele Juden und Homosexuelle in deutschland das Zeitliche segeneten. Dann sollte es selbst ihnen moeglich sein das ganze etwas klarer zu sehen.
Vielleicht hilft es ja, wenn ich ganz literal werde: Der junge Mann war gebuertiger Muenchener. Ueber seine Eltern (und deren Gruende das Land zu verlassen) wissen wir exakt nuescht. Wenn Sie da mit 'ich hab's ja schon immer gewusst, die Iraner' kommen, dann insinuieren Sie Judenfeindlichkeit etc. uebertragen sich als unentrinnbares Erbe. Das ist fuer einen deutschen ein bemerkenswerter Standpunkt. Der Versuch _diesen Standpunkt_ fuer die Aussenprojektion eines Verbrechens in Deutschland zu nutzen... man greift sich bedaechtig an den Schaedel.
zum Beitrag27.07.2016 , 20:46 Uhr
Ihre Replik auf meine kleine Replik haetten Sie sich auch sparen koennen. Das war einfach nur ein anschauliches Beispiel. Das Antisemitismus, Homophobie,… in Deutschland verbreitet sind ist ja kein grosses Geheimnis.
zum Beitrag27.07.2016 , 18:06 Uhr
Ich hatte in der Vergangenheit bereits einmal negative Erfahrung mit einem deutschen Fussballfan, der im Zug nach Frankfurt meinte er haette morgens immer Hakenkreuze in den Augen. Und dann hat er der Afrodeutschen und ihrem Kind erzaehlt in Frankfurt wuerde der 'Sonderzug' auf sie warten. Und letztens hat mir eine gesagt, deutsche wuerden so Politker waehlen, die die Grenzen verrammeln wollen, weil 'Afrikaner' 'Ausbreitungstypen' seien. Hab ich jetzt erstmal nicht geglaubt, aber laut Wiki stimmt's. Hat fuer die meisten deutschen vermutlich keine Bedeutung, fuer diejenigen, die sich mit solchen Ideologien beschaeftigen aber vielleicht schon.
Der Typ in Muenchen hiess uebrigens David Ali. So wie mein Opa Karl Heinz. Ob Karl oder Heinz jetzt der 'echtere' Name war, weiss ich auch nicht so genau.
zum Beitrag27.07.2016 , 16:02 Uhr
Finden Sie? Typisch deutsch ist m.E. eher die Vorstellung (und der Wunsch!) sein Sueppchen unbehelligt vom Rest des Planeten kochen zu koennen. Wie soll _das_ funktionieren?
'Wir' (als deutsche) moegen die Probleme der Welt nicht loesen koennen. Das bedeutet aber nicht, dass Sie aus Ruecksicht einen Bogen um uns machen werden. Eher, dass wir mit anderen zusammen arbeiten muessen. Und die Verantwortung fuer wichtige Beitraege haben wir als Staat und Einzelne allemal. Allein schon weil wir - global betrachtet - stinkreich sind.
zum Beitrag27.07.2016 , 15:50 Uhr
Unsere Einkommensverteilung beginnt dort, wo die z.B. der Elfenbeinkueste endet. Die aermsten Deutschen liegen knapp unterm 80ten Einkommensperzentil der Welt. Siehe figure 8 hier: http://heymancenter.org/files/events/milanovic.pdf Sehr zu empfehlen auch figure 6. Die Zeigt, wie sich die Ursachen oekomnomischer Ungleichheit verschoben hat (ausgedrueckt im globalen Theilindex). Zu Marx Zeiten liessen sich knapp 3/4 der Ungleichheit durch Klasse erklaeren, 1/4 durch Herkunft. Heute hat sich das Verhaeltnis umgekehrt.
zum Beitrag27.07.2016 , 11:31 Uhr
Das ruehrt m.E. an ein groesseres Problem der Linken. Wem gilt ihre Solidaritaet? Die Frage war einfach zu beantworten, als Wohlstand vor allem eine Frage von Klasse war: 'Arbeiter aller Laender, vereinigt euch!'
Im Jahr 2016 ergibt der Satz keinen Sinn mehr. Global gesehen, entscheidet nicht mehr Klasse, sondern der Geburtsort ueber Wohlstand. Global betrachtet sind Hartz-IV Empfaenger reich. Ihr Einkommen liegt beim vierfachen des globalen Schnitts. Wenn man Leistungen fuer Miete etc. reinrechnet, locker beim siebenfachen. Global gesehen stehen sich also nicht mehr Arbeiter und Kapitalisten ggue. Die Unterschiede zwischen denen sind klein ggue den Unterschieden zwischen Bewohnern des reichen Westens und aermeren Weltgegenden.
Fuer wen macht die Linke also Politik? Fuer die 'reichen Armen' des Westens, oder die 'richtig Armen' der Welt? Die beste Antwort waere natuerlich: beide. Aber das scheint nicht einfach. Migration und Globalisierung allgemein birgt einigen Interessenkonflikt zwischen diesen beiden Gruppen. Und die Antwort der Linken scheint immer oefter einseitig zu Gunsten der 'reichen Armen' auszufallen. Die 'richtig Armen' haben schliesslich auch kein Wahlrecht, wo der Reichtum sitzt.
zum Beitrag23.07.2016 , 18:04 Uhr
Jup, wenn uns diese Zahl was sagen soll, brauchen wir allerdings zusaetzliche Informationen. Genau das war mein Punkt.
Zum Beispiel waere das die Frage, was diese .5M Faelle von Koerperverletzungen bedeuten. Ist hier Hinweis auf 'gebrochene Nasen' repraesentativ? Sicher nicht. 80% der Faelle fallen sind sog. 'einfache' Koerperverletzungen. Die umfassen z.B. das Verursachen von Schreck oder Ekel, eines blauen Flecks oder das Abschneiden von Haaren.
Die zweite Frage ist was die Zahl bedeutet. Ist sie hoch Die Zahl 'schwerer und gefaehrlicher Koerperverletzungen' (die ihrerseits weit weniger dramtisches als gebrochene Nasen einschliessen koennen) liegt bei ~150k. Ist das viel oder wenig? Die Feststellung das jedes Gewaltverbrechen eines zu viel ist, ist sicher richtig, sagt uns aber z.B. nichts darueber wie gross das Risiko im Verhaeltnis zu anderen. Dafuer brauchen wir Vergleichsgroessen. Die Zahl der Verkehrsunfaelle mit Personenschaden z.B. liegt mehr als doppelt so hoch. Die Zahl der Sportverletzungen in Deutschland liegt bei 2M p.a. Wer trotz Autos auf der Strasse ruhig schlafen kann, kann das rationaler weise also auch angesichts der Kriminalitaetsstatistik tun. Wer sorglos joggen oder kicken geht, ist ein echter maverick.
Eine andere Perspektive waere die auf die Entwicklung ueber die Zeit. Ist die aktuelle Zahl von Gewaltverbrechen 'as ususal', oder ein Zeichen dafuer, dass wir uns in eine gewalttaetige Richtung entwickeln? Oder sogar Zeichen einer Verbesserung? Ein Blick auf die Entwicklung zeigt, dass die Zahl der Faelle seit den 90ern bis 2007 steil angestiegen ist, seitdem aber wieder aehnlich steil abfaellt. Im Zussamenhang mit der vom OP geaeusserten Angst ist besonders hervorzuheben, dass die Faelle von Mord und Totschlag ueber die letzten Jahrzehnte kontinuierlich abgenommen - und sich so seit anfang der 90er halbiert - haben. Aehnliches gilt fuer Verbrechen mit Schusswaffengebrauch
zum Beitrag23.07.2016 , 14:51 Uhr
Es geht hier um die Frage ob die Angst vor Anschlaegen und Amoklaeufern dem tatsaechlichen Risiko entspricht. Und da ist der Hinweis relevant, dass dieses Risiko schlicht unerheblich ist - wenn man es in Verhaeltnis zu anderen Alltagsrisiken setzt, wie z.B. Autofahren oder aertztlichen Kunstfehlern.
Eine verzehrte Wahrnehmung von Risiken kann ihrerseits gefaehrlich sein. Im ersten Jahr nach 9/11 gab es einen massiven Einbruch des inneramerikanischen Flugverkehrs - die Leute hatten Angst vor Anschlaegen und sind auf die Strasse ausgewichen. In der Folge ist die Zahl der Strassenverkehrstoten deutlich gestiegen. Dem Risikoforscher Gerd Gigrenzer zufolge hat das ueber 1.500 Amerikanern das Leben gekostet.
Solche Beobachtungen moegen kalt und anteilsnahmlos wirken. M.E. waere es aber gerade amoralisch Risiken _nicht_ in Verhaeltnis zu setzen. Aufklaerung ist eine maechtige Waffe - auch und gerade im Kampf gegen Gewalt.
zum Beitrag21.07.2016 , 03:29 Uhr
Naja, die CSU kann ich ja auch kritisieren ohne damit pauschal die Bayern zu verunglimpfen. Und falls Seehofer sich irgendwann dazu entschliessen sollte, Universitaeten von vermeintlich regierungskritischen Wissenschaftlern zu saeubern, dann kann ihm mein 'bashing' sicher sein - selbst wenn dem ein Putschversuch vorausging, hinter dem er Exilagitation seitens Anton Hofreiter wittert.
Arrogant waere es m.E. zu dergleichen zu schweigen, nur weil es in der Tuerkei passiert. Aufgeklaete, freiheitsliebende Menschen gibt es auch dort zu Hauf. Sie brauchen jetzt unsere Solidaritaet.
zum Beitrag19.07.2016 , 11:35 Uhr
Wie realistisch es im vorliegenden Fall war, die Beine zu treffen, weiss ich nicht. Wir kennen die Details nicht und ich kenne das 'Handwerk' nicht gut genug. Kann sein, dass die Beamten sich hier fuer das kleinere Uebel entschieden haben. Mit ihnen tauschen will ich sicher nicht. Aber das die Toetung eines Menschen immer ein Verlust und nie Gewinn sein kann, ist hoffentlich Konsens. Im vorliegenden Fall gilt das nicht nur aus humanitaeren Gruenden. Dem IS kommt der naechste 'Maertyrer' gelegen. Seiner Logik die Verfahren des Rechtsstaats entgegenzuhalten, waere ein Gewinn fuer uns alle gewesen. Auch wegen der Hintergrundinformationen, die mit dem jungen Mann starben.
zum Beitrag19.07.2016 , 03:02 Uhr
'die Unfallverhinderung durch Autopiloten ist derzeit reines profitmotivitiertes Wunschdenken' - Worauf basiert diese Ueberzeugung? Die derzeit verfuegbare Evidenz ist reichlich duenn - und laesst diese Schlussfolgerung nicht zu. Teslas Autopilot hat immerhin >200M Km bis zum ersten toedlichen crash gebraucht, waerend der Schnitt ueber alle Kraftfarhzeuge in den USA bei 150M Km liegt. Machine learning und deep neural networks legen derzeit in allen Bereichen ein atemberaubendes Entwicklungstempo vor. Die Latte die sie nehmen muessen - die (Verkehrs)leistung unserer Hirne - ist dagegen ziemlich statisch...
zum Beitrag15.07.2016 , 21:55 Uhr
Der Chilcot report ist keine 10 Tage alt. Er hat gezeigt, was die Folgen ueberoptimistisch-planloser westlicher Interventionen sein koennen. Folgen die bis zum IS und vermutlich auch an den Strand von Nizza reichen. Ohne ein ueberzeugendes Konzept, wie genau eine 'Nachkriegsordnung' in Syrien aussehen soll, wer ihre Umsetzung ueberwacht und insbesondere eine Idee, wie das funktionieren soll, falls die in Buergerkriegsparteien zersplitterte Gesellschaft westliche Militaers *nicht* als Befreier feiert - ohne ein solches Konzept waere es schlicht Wahnsinn wieder Bomben zu werfen. Wieder auf die naive Hoffnung zu setzen, dass Krieg die katastrophale Situation _irgendwie_ besser machen koennte. Ein solcher Fehler wuerde dem IS mindestens so wilkommen sein wie LePen oder Trump. Solange wir kein ueberzeugendes militaerisches Konzept haben, sollten wir weiter auf das Ausbluten des selbsternannten Kalifats setzen. Das wichtigste Mittel dazu ist die freundliche Aufnahme der vielen, die vor dem Wahnsinn fliehen. Nichts geht den Fanatikern mehr gegen den Strich.
zum Beitrag09.07.2016 , 22:47 Uhr
Ich bin in einem christlich-fundamentalistischem Umfeld aufgewachsen, in dem Erziehungsratgeber sich auf den biblischen Rat beriefen 'wer sein Kind liebt, der züchtigt es'; in dem Sex vor der Ehe tabu war; in dem Schwule mit 'Konversionstherapien' malträtiert oder ausgeschlossen wurden; und in dem die Überzeugung galt: 'Wer nicht zu uns gehört, wird für immer in der Hölle gefoltert - und das zu recht'. Was bizarr klingen mag, ist relativ häufig. In Deutschland gibt es laut Selbstauskunft rund eine Millionen Evangelikaler. Die teilen sich zwar wiederum auf ein ganzes Spektrum auf, treffen sich aber in einem Bibelverständnis, dass ziemlich deckungsgleich mit dem Koranverständnis fundamentalistischer Muslime ist.
Was mich regelmäßig die Wände hochgehen lässt, sind social media Kontakte _aus diesem Umfeld_, die Panik vor der angeblichen 'Islamisierung' Deutschlands schieben.
Daher stimme ich voll mit den wesentlichen Punkten des Essazs überein: Wir brauchen Fundamentalismuskritik und sollten die nicht den Falschen überlassen. M.E. ist es wichtig, dabei deutlich zu machen, dass es nicht um die pauschale Ablehnung einer Religion oder eines Kulturkreises geht. Sondern um die Ablehnung des religiösen Fundamentalismus und seiner Folgen, egal unter welcher 'Flagge'.
Evtl. wäre ein guter Weg, wenn 'Aussteiger' aus solchen Traditionen sich gemeinsam stark machen, über Religionsgrenzen hinweg?
zum Beitrag27.06.2016 , 00:04 Uhr
Der Artikel verpasst komplett die Pointe. Die Petition wurde nicht erst am Freitag 'von einem Studentenaktivisten' gestartet. Sie wurde bereits im Mai von einem _Leave_aktivisten initiiert, der davon Ausging Leave wuerde knapp verlieren: http://www.independent.co.uk/news/uk/politics/brexit-petition-second-eu-referendum-latest-news-vote-leave-a7104076.html
Im selben Monat hat sich uebrigens Farrage mit Vorabklagen hervorgetan: Falls Remain mit (ausgerechnet!) 52/48 gewoenne sei ein so knappes Ergebnis nicht zu akzeptieren: http://indy100.independent.co.uk/article/remembering-what-nigel-farage-said-about-a-new-referendum--Wk91X3XaNZ
Das 'Abfinden mit Demokraite' scheint sehr Ergebnisabhaengig - auf beiden Seiten.
zum Beitrag18.07.2015 , 01:32 Uhr
genau! zum beispiel endlich mal gesetzesaenderungen auf den weg bringen, die dafuer sorgen, dass jahrelang 'geduldete', gut integrierte migrantinnen nicht mehr abgeschoben werden! wait… http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Nachrichten/Kurzmeldungen/gesetzentwurf-bleiberecht.pdf?__blob=publicationFile
zum Beitrag18.07.2015 , 01:21 Uhr
'Bei einem Durchschnitt von 100 […]' ist tautologisch. Der Durchschnitt ist 100 weil '100' nach dem Durchschnitt definiert wird. Immer wieder neu - da dieser Durchschnitt veraenderbar ist. Siehe z.B. https://en.wikipedia.org/wiki/Flynn_effect & https://lesacreduprintemps19.files.wordpress.com/2012/09/roivainen.pdf
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