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30.07.2018 , 12:52 Uhr
Die Theorie baut halt auf dem Unterschied zwischen "strukturell" und "nicht strukturell" auf, um seine eigenen Lösungsansätze gegen jegliche Kritik zu immunisieren. Rassistisch kann nur die weiße Mehrheitsgesellschaft sein. Selbst wenn wir von einer nicht weissen Mehrheitsgesellschaft sprechen, so kann sie der Theorie nach nicht rassistisch sein. Sie reagiert nur auf den strukturellen Rassismus der Weißen im Weltkontext.
Sobald die Weißen damit aufhören, oder eben verschwinden, löst sich Alles im Wohlgefallen auf und alle tanzen nackig in den Sonnenuntergang. Über einen eigenen Willen verfügen Nichtweisse eben nicht. Sie können nur auf Strukturen der Weissen reagieren.
Um bei Ihrem Beispiel zu bleiben, ist "Kümmeltürke" die Folge von Bösartigkeit. Entsprechende Beleidigungen gegen weiße Kinder stellen dagegen lediglich eine Reaktion da.
zum Beitrag06.02.2018 , 10:15 Uhr
Ich weiss nur lediglich nicht, was auf der negativen Seite durch die Briten so neu und ohne sie nicht stattgefunden hätten. Es kommt auf die Region und den einzelnen Zeitabschnitt an. Ansonsten ist dieser Imperialismus selbstverständlich der natürlich Entwicklung in vielen Punkten vorzuziehen. Es fängt schon damit an, dass trotz aller Hungersnöte und Schlächtereien, die Verbreitung der Technologie die Geburt der heutigen Menschen in der dritten Welt buchstäblich erst ermöglichte.
Aber insgesamt ist es nüchtern zu sehen. Der technische Vorreiter konnte nur so handeln wie er handelte. Der technische Fortschritt ist immer einfacher als der "humane". Ich kann den Menschen nicht vorwerfen, dass sie gegen Werte verstiessen, die sie nicht kannten. Insgesamt lief es auf die Welt bezogen passabel ab und es ist eher erstaunlich, dass man so früh anfing, die Unterworfenen mit irgendwelchen Rechten zu versehen. Gründe für Schamgefühle sehe ich da nicht.
zum Beitrag05.02.2018 , 10:12 Uhr
Unabhängig von den Vorwürfen hat es nun nicht mehr wirklich Sinn die Serie weiter zuschauen. Der Hauptbösewicht kann nicht ersetzt werden. In gewisser Weise ist es ein würdiger Abschluss. Die Serie schwächelte ohnehin und nun so ein unfreiwillig passendes Ende.
zum Beitrag03.02.2018 , 17:46 Uhr
Was selbstverständlich Quatsch ist, sind solche Märchen wie die unbestechliche Justiz der Kolonialmächte. Die Kolonialisierung beruhte über weite Strecke auf Privatiniative von Abenteurern und ganzen Handelsgesellschaften. Man machte es gerade weil es schnelle Gewinne versprach, ohne rechtliche Schranken. Die Verstaatlichung des Kolinialismus ist eine sehr späte Angelegenheit. Es gab keinen Masterplan in den Hauptstädten, wie eigentlich oft bei Bildung von Imperien. Die Durchsetzung von Standards, oder gar einer ordentlichen Justiz erfolgte genauso verzögert wie sie auch in den Heimatländern der Kolonialmächte erfolgte. Der Londoner aus der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts genoss auch nicht die Rechte des Jahres 2017. Ich kann nicht einer anderen Zeit die heutigen Moralvorstellungen überstülpen. Ich kann nur Entwicklungen in bestimmte Richtungen konstatieren. Und da kommen die Europäer eben besser weg als die historischen Verlierer. Umgekehrt wäre es genauso gewesen. Hätte Indien einen Sprung in der Technologie gemacht, wäre halt hier eine ehemalige Kolonie mit geraden Linien als Grenze. Als ob es sonst regionale Grenzen für Expansionen gegeben hätte. Man eroberte die Nachbarn, bis man an die Grenze seiner Kräfte kam und nicht an die regionalen. Die Portugiesen prügelten sich im Übrigen um ihre Handelsposten in Indien ja sogar zum Teil mit den Mamelücken. Die verhinderten ägyptischen Koloniasatoren.
zum Beitrag03.02.2018 , 17:25 Uhr
Um die Widersprüche hier zu illustrieren, nehmen wir mal die britische Eroberung des heutigen Burma. Frühes neunzehntes Jahrhundert. Das Land hat einen relativ starken König und wie üblich läuft es auf Expansionsversuche heraus. Leider trifft das junge lokale Raubtier auf die Raubtiere aus der Übersee und muss nicht nur seine vorherige Beute, sondern auch weitere Teile des vorherigen Besitzes abgeben. Nach ein paar weitere Kriegen verschwindet es gänzlich von der Karte. Wären die Europäer nicht vor Ort gewesen, wäre vielleicht so ein weiteres Imperium entstanden. Soll ich nun Burma oder die Briten dafür beschuldigen, dass sie nach den moralischen Normen der Zeit handelten? Ist Burma nun moralisch höher zu bewerten, weil es schwächer war? Ja, selbst die Ächtung von Angriffskriegen wurde zuerst durch die Europäer erfunden.
Ich muss ja nicht zwingend Europa für die Eroberung der Welt feiern. Jeder hätte es so getan. So läuft es seit tausenden von Jahren. Wofür ich Europa aber loben muss, dass es aus der Position der überwältigenden Stärker heraus nach und nach anfing irgendwelche Menschenrechte auch auf die Verlierer anzuwenden.
zum Beitrag03.02.2018 , 17:06 Uhr
Natürlich haben die Römer hier genauso gehaust. Oder besser gesagt, wurde bis in die jüngste Zeit als "Norm" gehaust. Alle Hochkulturen, die wir bewundern, hatten als Nebenwirkung Metzeleien, Sklaverei und andere "schöne" Dinge auf dem Konto. Die Idee der Menschenrechte ist so alt nicht und wurde erst von den Kolnialmächten erfunden. Soll ich nun die Zulus romantisieren, die von den Briten niedergemacht wurden? Dann sind deren vorherigen und nicht ungründlichen ethnischen Säuberungen als "Lebensweise" gerechtfertigt? Die Kolonialmächte sind Teil einer grausamen Welt gewesen und verhielten sich in ihren Grausamkeit wie auch ohne sie vor Ort meist üblich gewesen ist.
Ja, es gilt hier die Milchmädchenrechnung der Grausamkeit, gerade wenn wir den Kontext der Zeit beachten wollen. Wollen wir ihn nicht beachten, steht das Empire sogar besser da. Dann legen wir halt an die Zulus die Kriterien von Europa aus dem Jahre 2017 an. Da wird die Durchsetzung der Europäer vor Ort sogar zu einer heiligen Pflicht.
zum Beitrag02.02.2018 , 20:41 Uhr
Die Kritiker des Kolonialismus bedienen sich ebenfalls eines Taschenspielertricks. Man stellt die Aktionen eines unliebsamen historischen Akteurs in Relation zum Jahre 2017, oder gleich einem Gedankenkonstrukt gegenüber, nicht dem jeweiligen Zeitkontext. Als ob etwa die Grenzen in Europa ausgehandelt worden wären. Ohne die Europäer hätte man die Grenzen auch ganz natürlich mit Blut gezogen. Soll ich nun die römischen Kolonisatoren Germaniens öffentlich konfrontieren?
zum Beitrag14.01.2018 , 19:08 Uhr
Was noch richtiger wäre und bereits gemacht wird, ist den Erklärern in der Bionadeecke zu signalisieren, dass man jede Menge Jobs im Erklärbereich schaffen möchte. Dort wird man dann erklären, dass man noch mehr Erklärer braucht. Damit ist dann alles geklärt, bis Alles in der Klärgrube endet.
zum Beitrag14.01.2018 , 17:38 Uhr
Was soll der Funktionär da auch sagen? Die Interessen sind zu unterschiedlich und die Faktenlage nicht auf Seiten des Funktionärs. Positive Beispiele für einen funktionierenden Umgang mit muslimischer Massenzuwanderung hat er nicht vorzuweisen, lediglich Konzepte, die bereits begangenen Fehler korrigieren sollen - bei laufendem Import. Wobei die Konzepte, die gleichen sind, die die Probleme mitverursacht haben. Dazu noch soll es in einem viel ärmeren Osten plötzlich gehen, wo es im Westen bereits scheiterte und weiterhin scheitert.
Er muss es aber auch nicht erklären. Der Wähler wird tatsächlich ausgetauscht, durch eine neue Wählerschicht, die von der Zuwanderung konkret profitiert. Das ist dann die im unteren Mittelbau angesiedelte Akademikerschicht, die in der "ewigen" Verwaltung der Krise auf neue Arbeitsplätze spekulieren darf. Sie dürfen dann für 1,3-1,4 Netto im Monat die Integration der Zuwanderer und der einheimischen Bevölkerung simulieren.
Es hat lediglich den Nachteil für die Linke, dass dieses Feld bereits von den Grünen und der SPD bedient wird. Da wird es Verdrängungskämpfe geben. Der Osten, das Kleinbürgertum und die Arbeiterschicht werden hingegen auf Dauer an die AfD gehen.
zum Beitrag12.01.2018 , 13:21 Uhr
Die Jungs werden nicht wie die milde lächelnden Schaffe von Zeugen Jehovas durch die Gegend gelaufen sein. Ja ich werde keine Begeisterung verspüren, wenn auf mich eine Gruppe von jungen Männern mit mit entsprechenden Uniformen zukommt. Wäre ich eine Frau mit einer Bierflasche noch weniger.
Darum ging es aber auch letztlich nicht. Die Argumentation von BGH stört mich an der Stelle. Die negativen Assoziationen, die die Richter jungen Muslimen unsterstellen, lassen sich genauso auf westliche Nichtmuslime übertragen. Scharia wird hier genauso mit aggressiven Sittenwächtern gleichgesetzt, die alle drangsalieren und gerade die "Ungläubigen".
zum Beitrag12.01.2018 , 04:21 Uhr
Als ob eine solche Aktion nur auf Muslime abgezielt hätte. Natürlich wirkt es auch auf Nichtmuslime bedrohlich. Als ob man heute Scharia mit Jux gleichsetzen würde. Man versuchte aggressiv das Gelände zu markieren. Die Begründung der Revision hat in der Hinsicht ein Geschmäckle, da man fast schon zwanghaft den bedrohten Ausländer herausholen muss, um dem ein Riegel vorzuschieben. Die Aktion galt sowohl den "abtrünnigen" Glaubensbrüdern als auch den "Ungläubigen". Als ob ein Nichtmuslim nicht genauso wie ein Muslim wüsste wie in manchen Ländern die Sittenwächter ihre Vorstellungen von Scharia durchsetzen.
zum Beitrag02.01.2018 , 15:58 Uhr
Wenn die Rechten in einer Sackgasse sitzen, so nicht in dieser. Es gibt viele Wege sich zu irren. Die offiziöse Linke hat sich seit längerer Zeit für ein Gemisch aus Sprachesoterik und solchen Spielereien entschieden. Weswegen ich kein Linker sein kann. Ich könnte noch mit einem Bolschewiken mitgehen, oder zumindest mit dem Stand von 1968, aber nicht nicht mit diesen postmodernen Spielereien. Das gute alte Sowjetsystem hat beispielsweise den Mädchen die Kopftücher weggenommen und sich nicht an der fiesen Unterdrückung durch die zaristischen Eroberer abgearbeitet. Gleichzeitig hat man den Leuten unter den Russen auf dem Kopf gehauen, die meinten diese Mädels nicht als Menschen zu behandeln. Lief brutal ab, war nicht kultursensibel, brachte aber schon in der nächsten Generation mehr Erfolge als diese ganze Esoterik.
Die Sache ist die, dass der Schwächere einen eigenen Willen hat und genauso auf das Drangsalieren aus sein kann. Ich kann da nicht jeden Komplex fördern, selbst wenn er als Ursache die schlechtere Behandlung der Vorfahren oder sogar die gegenwärtige Misshandlung hat. Irgendwie schaffte man es zu anderen Zeiten in der zweiten Generation der ehemaligen Nomaden Mathematiker und emanzipierte Frauen zu generieren, wo heute manche Migrantengruppen regressiver leben als die Ursprungländer zum Zeitpunkt der Zuwanderung. Wobei die Geschichte seit Jahrzehnten zu durchexerziert wird.
zum Beitrag01.01.2018 , 20:41 Uhr
An sich sind solche Kolumnen ein sinnloser Trend der Linken, der sich in eine Sackgasse manövriert. Neben anderen Irrungen wirkt es besonders verheerend. Man konstruiert ein Weltbild bei dem die gegenwärtigen Opfergruppen entweder als Reaktion auf Unterdrückung selbst repressiv zu handeln versuchen, oder gar als völlig verklärt dastehen.
Unter der Soße wird teilweise offene Barbarei durchgewunken und gefördert, mindestens aber schlichte Idiotie. Es hilft weder den tatsächlichen oder vermeintlichen Opfergruppen, noch der Gesellschaft als Ganzes. Kurzfristig spült es besonders schrille Figuren nach oben, die nur zu dem einem Thema befragt werden und auch nur mit diesem einen Thema identifiziert werden. Dazu noch in der schrillen bis aggressiven Form. Bei einem "Erfolg" lässt es lediglich eine neue Eroberergruppe übernehmen, die dann daran gehen wird, ein ihr implizit bis explizit eingeredetes Recht auf Rache auszuleben. Bei einer Niederlage wird sie von der jeweiligen Mehrheitsgesellschaft erst recht drangsaliert, weil man die so projizierte Übernahme verhindert werden soll. Die gelangweilten Weltenretter haben sich in der Zwischenzeit ein anderes niedliches Ding gesucht um dessen Komplexe zu fördern.
Das kann man genauso auf Einzelpersonen übertragen. Wer solchen Ausfällen eine Bühne gibt, schadet in erster Linie den Kindern, die auf ihr vortanzen dürfen.
zum Beitrag26.11.2017 , 20:45 Uhr
@aujau:
Nur ein Letztes: Wenn man sich mit Leuten wie Ihnen unterhält dünkt es mir, dass die Sünde des weissen Mannes an der Welt nicht an solchen Beispielen wie dem belgischen König auszumachen ist. Es ist die giftige Idee der Rechte für die Schwächeren als solche, die das Problem darstellt. Vor dem Eingreifen des weissen Mannes mordete und versklavte man sich gegenseitig ohne jegliche Reflexion. Klar, wenn es einen selbst betraf war es eine schlimme Sache, aber auf den Nachbarn bezogen schon toll. Die Unfähigkeit zur Selbstkritik spricht von jeglicher Schuld frei. Hätte der weisse Mann nur diese Ideen nicht in die Welt gesetzt. Nur war er leider der Erste und auch noch als in der Position der Stärke war. Die dumme Sau wird sich nun von seiner historischen Schuld nicht mehr reinwaschen können. Auch die Alphabetisierung der Frauen und das ganze Gedöns ist in der Hinsicht eine ganz dämliche Idee gewesen. Diese giftigen, giftigen Ideen von alten weissen Männern nahmen der Welt ein gutes Stück ihrer Unschuld. Dafür gehört er bestraft.
Vielleicht hätte aber auch nach der Formulierung der Menschenrechte in einer Schreibstube auch gleich die Mülltrennung und das Sozialticket aufploppen müssen. Wir brauchen es nicht zu wissen, es hätte einfach passieren müssen. Und das es nicht passiert ist, kann durch Nichts gerechtfertigt werden. Man hätte dem alten weissen Mann in Königsberg wohl einfach die Kugel geben müssen. Die Diskussion hätte man wohl heute nicht.
zum Beitrag26.11.2017 , 20:06 Uhr
@aujau:
Ja, es ist eine ganz normale geschichtliche Entwicklung, dass die Geschichte Leute hervorbingt, die keine Ahnung von Geschichte haben und den zeitlichen Kontext zu beachten Urteile abgeben und Irgendwas von exportierten Gewaltideen erzählen. Ja, die Welt war vorher schön und rein. Und ja, die Suffrageten hätten auch genauso unter dem saudischen Königshaus entstehen können. Ja, die Frauen und Kinder werden gerade in den weissen Gesellschaften schlimm behandelt.
Ich liebe dieses Land in dem man stets auf Leute treffen kann, die aus der Geschichte gelernt haben, ohne sie zu kennen.
zum Beitrag26.11.2017 , 17:51 Uhr
Der Autor macht hier den Fehler das EU-Parlament mit dem einem nationalen Parlament gleichzusetzen. Wegen der fehlenden Öffentlichkeit gibt es auch keine Koalitionen in dem Sinne, dass denen eine Opposition gegenüberstehen würde. Es gibt ja nicht einmal panerupäesche Parteien. Da ist es nicht verwunderlich, dass Schulz die Erfahrungen des Managements national wenig nützen.
Wir alle hoffen natürlich, dass nun das Projekt 18 des seligen Westerwelle endlich in Erfüllung gehen wird. Ich hätte nicht gedacht, dass man den Mann in der SPD so wertschätzte, dass der Wunsch nun mit aller Kraft erfüllt werden soll. Aber das ist anscheinend der Fall. Das nötigt mir dann doch Respekt ab.
zum Beitrag26.11.2017 , 05:32 Uhr
@aujau: "Hottentotten-Moral" hat im Deutschen eine bestimmte Bedeutung, die sich nicht um die Moral der tatsächlichen Hottentoten interessiert. Das dürften Sie wissen. Wenn ich das Dorf der Nachbarn abfackle ist es eine tolle Sache. Wenn es mir geschieht ist es weniger schön.
Ja, sie hatten August Bebel. Ja, es gab die Suffregeten. Was ja genau meine Position beschreibt. Europa erlebte starke Umbrüche und fing an sich selbst zu kritisieren. Die Suffregeten konnte es auch nur geben, weil deren Väter ihnen vorher Bildung zukommen liessen. Ich sehe die Vorgänge als eine normale historische Entwicklung, die schlecht hätte Anders ablaufen können. Wäre die Aufklärung und Industrailisierung beispielsweise in Afrika zustande gekommen, hätten wir das gleiche Spiel erlebt. Eine starke Expansion, die mit einer Kritik an den inneren und dann äusseren Zuständen einhergeht. Madagaskar hätte die Wilden in Frankreich garantiert unterworfen.
Ich kann mir keinen anderen Weg vorstellen. Ja, selbst die direkte Sklaverei ist eine ganz normale Entwicklungsstufe in der Menschheitsgeschichte. Ja, egal wo das Zentrum der Industrialisierung und Aufklärung entstanden wäre, hätte man nicht einfach nur Brunnen gegraben. Allein schon weil die Nachbarn, denen man die Brunnen hätte graben wollen, über die Grenze in alter Manier marschiert wären.
Siehe die Problematik der Barbareskenstaaten für Europa. Die Überfälle gehörten zu deren Lebensstil dazu.
zum Beitrag25.11.2017 , 15:50 Uhr
Ein Beispiel des Vorgehens der fiesen weißen Männer im Bezug auf Zentralasien. Der Landstrich wurde im neunzehnten Jahrhundert von den Russen kolonisiert. Im zwanzigsten Jahrhundert führte man unter Zwang eine Zivilisierung nach sowjetischen Muster durch. Das Alles erfolgte nicht aus blosser Nettigkeit und kostete zehntausende von Leben.
Und nun?
Die fröhliche Tradition der Sklaverei kannte die Region vor den Russen. Die nachbarschaftlichen Besuche über die Grenze sind auch eine der Ursachen für den Einmarsch gewesen.
Ich kann mich natürlich hinstellen und an die fiesen Russen die Maßstäbe aus dem Jahre 2017 anlegen und irgendwelche Belehrungen und Vorwürfe tätigen. Der Lernprozess hätte einfach so vor dem Lernprozess erfolgen müssen. Ja, der fiese weisse Mann aus dem neunzehnten Jahrhundert hatte nicht die Zeitmaschine, um sich mit einem deutschen Grünen aus dem Jahre 2017 zu unterhalten. Eine absolute Unverschämheit!
Ja, ich kenne den Kongo-König. Es ist nur zwangsläufig so, dass Aufklärung und Industrialisierung nicht auf einen Schlag passieren und der gestrige "Barbar" seine technische Überlegenheit auch missbrauchen wird. Dennoch ist er mir sympathischer als der ihn bekämpfende reine Barbar, der in der Hottentotenmoral verbleibt.
Unter dem Strich wäre die Masse der Nachkommen der Opfer des Imperialismus ohne diesen heute nicht einmal auf der Welt. Und wer auf der Welt wäre, würde in vielen Regionen weder lesen können, noch irgendwelche Menschenrechte kennen.
zum Beitrag25.11.2017 , 15:32 Uhr
@aujau:
Es macht es nicht besser. Nur habe Sie hier suggeriert als hätte man in der Hinsicht irgendwelche negativen Wertvorstellungen exportiert.
Die Erfindung des "Kindes" wurde im Westen getätigt. Die Erfindung der Menschenrechte, überhaupt der Gedanke von Individualrechten ist im Westen getätigt worden.
Kurz: Ja, die weissen Männer verhielten sich wie Schweine. Nur verhielten sich Alle wie Schweine. Soweit nicht neu. Dem weissen Mann kann man aber zu Gute halten, dass er aus der Position der Stärke heraus anfing den Unterlegenen irgendwelche Rechte zuzugestehen. Was bis heute gilt, auch auf das konkrete Thema bezogen. Ohne den fiesen weissen Mann wäre nicht einmal der Gedanke der Frauenrechte in der Welt.
Was ist eigentlich der Vorwurf? In einer barbarischen Welt muss Jemand anfangen weniger barbarisch zu sein. Gehen Sie von einem guten Urzustand aus? Soll ich nun etwa grössere Sympathien für die Zulu empfinden, die ohne den Imperialismus halt fröhlich mit Speeren vor sich hingemordet hätten. Totschlag und Sklaverei sind in der Menschheitsgeschichte immer schon üblich gewesen. Europa hat aber mit der Drosslung dieser schönen Traditionen angefangen.
zum Beitrag24.11.2017 , 22:13 Uhr
@aujau
Sind mit "Männerrechten", die Menschenrechte gemeint? Welche Form von Gewalt wurde da exportiert, die die "Abnehmer" vorher nicht kannten? Irgendwie entzieht es sich meinen Kenntnissen der Kolonialgeschichte, dass Landstriche unterworfen wurden, die vorher Individualrechte als solche praktizierten - ob nun männlich oder weiblich. Von dem Begriff des Kindes brauchen wir ja bis zu der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahhunderts selbst für Europa nicht zu reden.
Worauf basieren eigentlich diese Phantasien von der durch den "weissen" Mann vergewaltigten Welt? Der Imperialismus wurde von im Umbruch befindlichen traditionellen Gesellschaften betrieben. Die Zielscheiben waren andere Gesellschaften, die diese Umbrüche nicht kannten und deswegen auch chancenlos waren. Was nicht bedeutet, dass die Zielscheiben weder Gewalt, noch Eroberung praktizierten. Die schwächeren Raubtiere wurden durch die stärkeren erlegt, wie üblich. Mit dem Unterschied, dass der Räuber dieses Mal irgendwelche Rechte anfing überhaupt zu erfinden.
zum Beitrag24.11.2017 , 20:57 Uhr
@Hannibal Corpse:
Nein, die Frauenbewegung bestand nicht aus weißen Männern. Die Voraussetzungen für die Frauenbewegung wurden aber von weissen Männern gelegt. Die Debatte zwischen einer bewegten Frauengruppe und den Männern hätte zur gleichen Zeit etwa in Marokko einen interessanten Verlauf genommen.
Das gilt bis heute. Es ist überaus lustig in der Debatte mit den "dummen weissen" Männern zu kommen. Ich kenne nicht einmal ein Beispiel für ein Land mit einer nicht weissen Mehrheitsbevölkerung in dem es um Frauenrechte besser gestellt wäre. Ich kenne aber unendlich viele Länder in denen das Gegenteil gilt.
Und Nein, das hat wenig mit dem Imperialismus zu tun. Vor dem giftigen Griffeln des weißen Mannes sind die Gesellschaften wesentlich patriarchaler gewesen.
zum Beitrag24.11.2017 , 20:41 Uhr
Vielleicht sollte man zunächst einmal damit aufhören jede Diskussion mit Identitätsmist zuzumüllen.
Ja, ich kann nicht vollkommen nachempfinden wie man sich als Frau in dieser oder jener Situation fühlt. Das kann ich im Bezug auf den nächsten männlichen Mitmenschen aber auch nicht.
Gesellschaftliche Diskussion baut auf der Illusion des Objektivismus auf. Sie muss auf ihr aufbauen. Ansonsten ergibt sich genau das Gegenteil von dem durch die Autorin und Andere ihres Schlages Erwarteten. Wenn ich nicht nachempfinden kann, was diese oder jene Gruppe zum Thema zu sagen hat, brauche ich nicht zuzuhören. Es wäre sinnlos. Auch nach dem Hinhören wäre ich lediglich ein Kerl, der eine Frau zugehört hat, nicht mehr. Der Logik nach sollte ich einfach mein Ding durchziehen.
Dann ist die Annahme, dass die Position des Schwächeren irgendwie automatisch zur Problemlösung besser befähigen würde süss. Viele wären überrascht welche Gedanken im Kopf eines aufständischen Bauern herumwirrten. Nein, da ging es in der Regel nicht um Aristoteles.
zum Beitrag24.11.2017 , 20:24 Uhr
Nun die Berichte mit einer weißen Bevölkerungsmehrheit werden wohl auch üblich aus der Feder von weissen Autoren stammen. Wie verwunderlich.
"So werden Mitredeverbote herbeifantasiert, obwohl es darum geht, ein bisschen weniger und ein bisschen leiser zu sprechen. Obwohl es darum geht, dass nicht jeder weiße Mann nochmal dasselbe Argument machen muss, sondern auch andere, wichtigere Stimmen gehört werden können. Obwohl es darum geht, dass wenn man ohnehin schon die Debatte beherrscht, man nicht noch den restlichen Platz damit vermüllt, dass man angeblich nicht mitreden darf."
Wie stellt es sich die Autorin vor? Die Bestimmung der wichtigeren Stimmen in der Debatte übernimmt sie wohl ganz persönlich? Zumal man sagen muss, dass in jeder medialen Debatte die Beiträge fast ausschließlich aus Wiederholung des Gesagten bestehen.
zum Beitrag24.11.2017 , 19:58 Uhr
Fangen wir vielleicht damit an, dass es um etwa der Hälfte der "Minderjährigen" um junge Erwachsene handelt und setzen damit fort, dass man in Deutschland in der Regel nicht für die Feststellung des Alters röntgt. Was in einem skandinavischen Land auch eine Weile nicht gemacht wurde und dann nach der Einführung zu interessanten Ergebnissen führte.
Geben wir diese paar Infos bei einer Umfrage mit und schauen uns dann die Zahlen an.
"Die Frage, ob man dafür sei, den Zuzug von Flüchtlingen nach Deutschland zu begrenzen, suggeriert die reale Möglichkeit, dass die Zahl der Flüchtlinge grenzenlos steigen könnte, obwohl längst nichts mehr dafür spricht, dass sich die Ausnahmesituation des Jahres 2015 wiederholen wird".
Tolle Argumentation. Genauso könnte ich aber sagen, dass es auch wenig schadet, wenn eine eingerichtete Obergrenze eingeführt wird, die nie erreicht wird.
Wobei auch hier durch den Autoren und die CSU suggeriert wird, dass eine unfreiwillige Rückführung bei der jetzigen Gesetzeslage gängig möglich wäre. Womit selbstverständlich ein Familiennachzug auf Raten erfolgen würde.
Die Forderung nach der Obergrenze suggeriert, dass ein jährlicher Zuzug von Einwanderern über diese Schiene, die Aufnahmemöglichkeiten des Landes überstrapazieren würde. Wobei man gerade voraussetzt, dass eine grosse Zahl nicht wieder gehen wird, also als Einwanderer hier ansässig verbleiben wird.
zum Beitrag22.11.2017 , 17:09 Uhr
Anzumerken ist hier lediglich wie sehr der "zivilgesellschaftliche Verfassungsschutz" und die "Zivilgesellschaft" im Allgemeinen von staatlicher Finanzierung abhängig ist. Wenn Höcke und die AfD nicht zu dämlich sind, so müsste man die Sache ins Lächerliche ziehen: http://knowyourmeme.com/memes/he-will-not-divide-us
Was nicht schwer fallen müsste, da die Aktionen bis jetzt lediglich mit Pathos und Moralin auffielen.
Aber so viel Humor traue ich dem hölzernen Höcke auch wieder nicht zu.
Weitere Verschwendung von Steuergeldern für deutsche Provinzkunst. Ja, es ist nicht ok, den Wohnort im Internet zu markieren. Aber ich erwarte hier schon lange nicht mehr die Einhaltung von irgendwelchen Regeln.
zum Beitrag16.11.2017 , 19:01 Uhr
Es nützt wenig immer wieder neue Begriffe zu verwenden. Im Zweifel weicht man immer weiter von der ursprünglichen Intention der jeweiligen Bezeichnung ab, bis es schwer verständlich und für bildungsferne Schichten kaum zu benutzen sein wird.
Was man vielleicht nur vielleicht lediglich vermeiden sollte, ist die ständige Erwähnung von Kontexten ohne Bezug zum Thema:
a) Franz ist Schachspieler
b) Franz ist ein Schachspieler mit Behinderung.
Ob man nun bei b) einen Ersatzbegriff benutzt, oder nicht, spielt keine Rolle. Die Reduktion findet hier einfach nur über die in dem Zusammenhang unnöntige Erwähnung statt.
Hingegen:
a) Um vergünstigt Bus zu fahren braucht Franz einen Ausweis, der ihn als schwer in Ordnung auszeichnet, zudem ist Franz Schachspieler.
b) Um vergünstigt Bus zu fahren braucht Franz einen Schwerbehindertenausweis.
Bei a) erschliesst sich nicht der Grund der Vergünstigung. Zudem weiss man nicht was uns die Information zum Schach bringen soll, wenn das Thema Fahrpreise ist.
Seit Jahren immer wieder die gleiche Diskussion um linke Sprachesoterik, die lediglich der Selbstbeschäftigung dient und von Problemen ablenkt. Nein, es ist keine individuelle Enscheidung. Gesellschaft baut nicht auf gelebten Solipsismus auf. Es braucht verständliche, kurze Begriffe und es kommt auf den Zusammenhang an, ob ein Begriff passend ist, oder nicht.
zum Beitrag16.11.2017 , 18:45 Uhr
Es ist eher so, dass der Autor hier nicht versteht wie Sprache funktioniert. Wenn er einen Presseausweis mit sich führt, so wird seine mögliche Liebe zu Katzen dort auch nicht erwähnt. Er wird lediglich aus seine Zugehörigkeit zur Presse "reduziert". Sprache hat eine bestimmte Funktion und hängt vom Kontext ab. Von der Sprache zu erwarten, dass sie alle Aspekte transportiert ist eine Sache der Unmöglichkeit und allenfalls für wohlfeile Anklagen dienlich.
Wie man genannt werden möchte ist gesellschaftlich bezogen auch nicht eine individuelle Entscheidung. Vielleicht möchte der Autor aus irgendwelchen Gründen nicht Journalist, sondern Tomate genannt werden. Nur wird er leichte Schwierigkeiten bekommen an einer Pressekonferenz teilzunehmen, denn dort könnte man nicht über seine individuelle Entscheidung nicht im Bilde sein und ihn zur Tür hinausbieten.
Und ja, die Erfindung von immer neuen Euphemismen nützt wenig, wenn die Assoziationen die gleichen bleiben. "Behindert" ist auch mal so ein progressive Bezeichnung gewesen. Das hat die Schulhöfe anschliessend nicht davon abgehalten, statt Krüppel "Behinderter" als Schimpfwort zu benutzen. Das "schwer in Ordnung" wird bei Verbreitung das selbe Schicksal ereilen.
zum Beitrag25.10.2017 , 20:03 Uhr
Es ist eine Art Ritual. In gewissen Abständen darf man in der taz solche Kolumnen erleben. Immer von Autoren mit Migrationshintergrund geschrieben. Eine Aneinanderreihung von Beleidigungen, die wegen der extremen Übertreibung als witzig gelten und irgendwelche Signale senden sollen.
Wirkt jedes Mal völlig talentfrei geschrieben. Höchstens wegen der zahlreichen Kommentare lustig. Dass man auch nur für den Ansatz solcher Tiraden mit rechtem Anstrich in dieser Zeitung geköpft würde, ist das eine. Der grüne Klassiker des grünen Anstandes. Loses Mundwerk und gleichzeitig Moralapostel.
Lustiger ist, dass solche Texte völlig das Klischee vom deutschen Humor erfüllen. Das ist diese Mischung aus extremen Übertreibung, Beleidigung und Belehrung, die sich in Rage redet. In der Hinsicht ist die Autorin Teil der Dreckskultur und kann wahlweise ins deutsche Kabarett, oder in ein WDR-Karnavallszelt. Tada!
zum Beitrag17.10.2017 , 13:25 Uhr
Sitzblockaden, die eine genehmigte Veranstaltung verhindern, sind nicht demokratisch. Ich habe hier nicht einmal davon geschrieben, dass diese Sitzblockaden verboten werden sollen. Ich meine lediglich, dass sämtliche Methoden durch deren Anwendung legitimiert werden. Man wird später nicht behaupten können, dass es ja gegen die Fieslinge in Ordnung gewesen ist, aber nun ja nicht. Wer der Fiesling ist, entscheidet Jeder selbst.
Die Methode der Verbote über dass Privatrecht ist mittelfristig genauso zerstörerisch. Sie ist in autoritären Staaten äusserst beliebt. Der Staat verbietet dort auch lieber selten. Es ist meist die "empörte Bevölkerung" und das "private Hausrecht". Da ist es egal ob das Hausrecht mit einer Monopolstellung einhergeht und die "empörte Bevölkerung" irgendwie von Staatszuschüssen in ihren Aktionen abhängig ist.
Was mir die Geschichten mit dem Neonazi sagen sollen weiss ich nicht. Aus ihr folgt nicht die Legitimation für das Verhalten auf den Buchmesse. Noch dämlicher wird es wenn man es auch noch mit Lügen flankiert, wie mit den erfundenen Sieg Heil Rufen (auf den Videos hört man Nichts).
Im Endeffekt Werbung und Legitimation für Methoden, die später gegen andere Strukturen zurück-feuern werden. Das habe ich aber auch schon vor zehn Jahren gesagt.
zum Beitrag16.10.2017 , 23:33 Uhr
Die Messe ist in der öffentlichen Hand. Insofern ist die Argumetation des Verbotes schon von der Warte her schwierig. Aber selbst bei einem privaten Träger ist ein Druck auf die Veranstalter egal von welcher Warter her nicht der langfristigen Entwicklung zuträglich.
Man regte sich im Wahlkampf über die Störer bei den Merkelauftritten. An sich in der Form und Ausführung ein linker Klassiker. Jede Methode, die verwendet wird, bleibt als legitim gegen die "Bösen" hängen. Irgendwann wird man selbst zur Zielscheibe.
Beim konkreten Fall wäre ohne die Störer und Sachbeschädiger wenig gewesen. Es waren drei Stände unter Hunderten. Wer sie besuchte war schon vorher interessiert. Der Vertrieb und die Werbung laufen sowieso über das Internet. Die Aktionen haben kostenlose Werbung verschafft. Vielen Dank auch.
Es ist aber hoffnungslos zu erwähnen, dass man es lassen sollte. Diese Methoden werden sich später rächen und die Linke wird unter die Nase gerieben bekommen, dass es ja schon lange normal ist. Bis dahin wird man sie freilich benutzen, weil man sich zahlemässig und organisatorisch überlegen glaubt. Egal was ich so schreibe. Zerschiesst mir auch weiterhin die Demokratie mit euren Blockaden, Prangern, Sachbeschädigungen und angestrebten Berufsverboten.
zum Beitrag09.10.2017 , 11:33 Uhr
Es ist lediglich so, dass ein Kulturbetrieb, der auf staatliche Träger angewiesen ist, sich solche Sprüche verkneifen sollte. Ansonsten könnte vielleicht daran erinnert werden, dass gerade bei Institutionen wie dem Friedrichstadtpalast die Förderung nur stattfindet weil die üblichen Nutzer nicht bereit sind mehr für die Tickets zu bezahlen, obwohl sie es könnten.
Die Gutsherrenmentalität ist geradezu faszinierend. Der Mann bekommt bereits das Geld von den AfD-Wählern und anderen "Halunken", möchte sich aber in die Pose schmeißen. Nein, die Gelder sind nicht selbstverständlich. In anderen Ländern ist man fast ausschließlich auf private Spenden und den Markt angewiesen.
zum Beitrag08.10.2017 , 23:47 Uhr
Sein Betrieb ist also neuerdings nicht mehr Landeseigentum und lebt auch sonst nicht mehr von staatlichen Zuschüssen?
Die Dreistigkeit mit der man hier in die Hand des Steuerzahlers beisst ist interessant.
An sich ist es lediglich billige Werbung. Der gesellschaftliche Preis interessiert nicht.
zum Beitrag27.09.2017 , 12:16 Uhr
Die Schwierigkeit besteht darin, dass der Wähler immer ein Gesamtpaket kauft. Solange der Internationalismus und Genderschrullen mehr oder weniger kostenlos gewesen sind, stellten viele Wähler der Linken ihre sozialistischen Einstellungen über die im Wesentlichen rechten Positionen.
Nun ist der Spass plötzlich nicht mehr kostenlos und für einen Teil des natürlichen Jagdgebietes der Linken, wirken die die Konzepte der offenen Tore naiv. Es ist eine Sache, ob man theoretisch Afrika retten möchte. Stillschweigend ging der Arbeiter aber immer davon aus, dass seine nationale linke Partei seine Interessen vorzieht.
Da kollidieren Welten. Wird aber genauso wie auch sonst in Westeuropa laufen. Die AfD wird sich in die Arbeiterschicht fressen und die Linke stärker auf dem Gebiet der Grünen jagen.
zum Beitrag20.03.2017 , 18:54 Uhr
Schulz ist das Sinnbild des Versagens, oder freundlicher formuliert der Überforderung im Bezug auf die Überwachung der Vorgänge auf der EU-Ebene. Bei allen Schweinereien vorne dabei gewesen. Hängen geblieben sind nur eine warme Phrasen und flotte Sprüche. Nun ist er also der Held und ausgerechnet diese SPD sozialer als die Union. Aber wir wollen fair sein. Wenn die CSU über Verfassungsfeindlichkeiten der Flüchtlingspolitik grosse Töne spucken und in der Regierung verbleiben kann, so sind der SPD keine großen Vorwürfe zu machen.
Im Sinne der politische Hygiene ist der Führungswechsel in der gossen Koalition zu wünschen. Die Union als Kanzlerwahlverein wird noch fertiger sein als nach 16 Jahren Kohl, bzw völlig entkernt. Und die SPD wird sich durch die dann tatsächlich durchgeführte Politik endgültig diskreditieren. Allein mir fehlt der Glaube. Dieser Scharping-Kandidatur wird das Spiel der inhaltslosen Lügen gegen den Profi wohl nicht gewinnen, mediale Hilfe hin oder her.
zum Beitrag18.03.2017 , 15:25 Uhr
Für Deutschland muss man sich schon fragen wieso man sich so massiv für das Schicksal einer entfernten Region interessiert und für andere Regionen mit viel grösseren Problemen nicht. Hier mischen sich Opferverklärung, Utopismus und die deutsche/weisse Schuld zu einer giftigen Mischung, die sogar paradoxerweise rassistisch ist: das "Opfer" hat keinen eigenen Willen, weder zum Guten, noch zum Bösen hin.
Israel hat aus der deutschen Geschichte Nichts gelernt und wagte es einen Nationalstaat nach altem Muster zu installieren und Kriege zu führen, obwohl es als ehemaliges Opfer an sich aufhören sollte andere zu traktieren, weil es den Juden selbst nun besser geht. Die Opferperspektive ist ja bekanntlich die richtige und sobald die Diskriminierung aufhört, löst sich Alles im allgemeinen Wohlgefallen auf.
In der Realität ist eider häufig so, dass der Schwächere entweder genauso gemein, oder sogar gemeiner ist als der Unterdrücker. Die Verklärungen hatten wir etliche Male in der Geschichte. Siehe die im Namen der Menschenrechte durchgeführten Revolutionen und Aufstände, bei denen fröhlich gelyncht wurde und die Verhältnisse am Ende eher schlimmer wurden als besser.
Hier haben die Verkörperung der westlichen und deutschen Schuld direkt an der Grenze zu dem neuen radikalen Opferdiskurs: der dritten Welt. Statt zuerst die viel aggressiveren Nachbarn zu zivilisieren, schiebt man Ihnen (nicht nur) moralisches Kapital zu. Im Zweifel wird die einzige halbwegs funktionierende Demokratie in der Region zerschlagen und es ein wenig barbarischer. Der Weltretter wird anschließend mit den Schultern zucken, das habe er ja so nie gewollt.
Man verspürt in den letzten Jahren eine düstere Genugtuung, wenn man sich die "Intifada" in Europa anschaut. Nun die dürfen die Leute ohne jeden Sinn für Verhältnismäßigkeit ihre "Mann beisst Hund"-Diskurse zumindest auf die Verhältnisse direkt vor der Haustür beziehen.
zum Beitrag18.03.2017 , 15:01 Uhr
Die Wahrnehmung ist absolut verschoben, wie bereits geschrieben. Wenn man sich so die Erklärungen der Allgemeinversammlung der UN anschaut, könnte der Eindruck entstehen, Israel wäre der rassistische Satan der Welt. Es klärt sich erst auf, wenn man sich vergegenwärtigt welche Länder für solche Mehrheiten sorgen.
In der Realität ist das Leben und die Möglichkeiten für einen unter der Besatzung lebenden Araber besser als für etliche seiner Zeitgenossen in den "freien" arabischen Staaten.
Ich bin kein Freund der Antisemitismuskeule, nur sehe ich hier nicht verarbeitete Komplexe am Werk. Und in der Praxis fallen solche kritischen Bewegungen immer wieder durch die Erstellung von Persilscheinen für Islamisten und Diktaturen auf. Israel ist eine beliebte Ablenkung von inneren Problemen in muslimischen Ländern.
zum Beitrag18.03.2017 , 01:23 Uhr
Der Ruch des Antisemitismus leitet sich aus dem Vergleich ab. Man pickt sich ausgerechnet die einzige Demokratie in der Region heraus, die zudem die wenigsten Probleme mit der Einhaltung von Menschenrechten in der Region hat, auch im Vergleich zu den durch den Boykott zu rettenden palästinensischen Arabern.
Nein, ich ziehe hier keinen Vergleich zu Nordkorea. Die Region genügt schon.
Man korrigiere mich, aber ich kenne sonst keine Boykottbewegung in Deutschland die Waren ein ganzes Land zum Ziel hat, nicht einmal auf Nordkorea bezogen.
Wie lautet der schöne Spruch: Die Deutschen werden den Juden den Holocaust nie verzeihen.
zum Beitrag13.03.2017 , 10:51 Uhr
Hitlerverggleiche zeugen meist entweder von Desinteresse für Geschichte oder Effekthascherei. Der "Faschismus" ist schon so weit entwertet, dass auch schlechtes Wetter als faschistisch bezeichnet werden könnte.
Und Nein weder der Islam, noch irgendwelche gewalttätigen Antifas sind Faschisten. Die Legitimation für politische Gewalt wurde nicht zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts und auch später sind Menschen neue Begründungen eingefallen.
@jens Frisch: Ein Religion kann ohne Probleme politisch sein und genauso enweder zur Gewaltlegitimation
benutzt werden, oder Gewalt im Wesenskern enthalten. Die Azteken oder Wikinger sind gute Beispiele. Wieso muss man die christliche Dogmatik des Unpolitichen aufr alle Religionen überstülpen?
zum Beitrag12.03.2017 , 17:44 Uhr
Zu Polen: Ich habe nur einen oberflächliche Ahnung von polnischer Politik. Ich kenne weder die Sprache noch die kulturellen Codes um die Bedeutung von Aussagen genau deuten zu können (was ich mit dem fehlenden gemeinsamen Diskussionraum meine). Nur wird was man in Polen aus der deutschen Diskussion mitbekommen wird, automatisch die Position der Rechten stärken: Belehrung und Demonisierung. Wobei man nicht einmal in der Lage ist wieso die schon in Westen bröckelnde bunte Gesellschaft im weitaus ärmeren Osten besser funktionieren soll. Egal wie unrealistisch eine Massenzuwanderg oder die Forderungen nach Aufnahme durch Berlin sein mögen. Realisitsch gesehen wären die Einwanderer ein paar Monate später in Deutschland oder den Niederlanden. Dazu noch seit etlichen Jahren gepredigte Deregulierung. Das fördert automatisch eine Wagenburgmentalität.
Aber belassen wir es Dabei. Ich finde es inzwischen sogar gut. Wäre die Gigantomanie weniger schrill vorgetragen, hätte sie mehr Zeit ihre schädlichen Wirkungen zu tätigen. Man muss dem Tiger Sporen geben. Claudia Roth wäre ein noch viel besserer Bundespräsident geworden. Aus mir spricht nur noch Häme. Irgendwelche Lerneffekte erwarte ich schon lange nicht mehr.
zum Beitrag12.03.2017 , 17:18 Uhr
@Kami: Jetzt müssten Sie mir Anhand meines Kommentrs nachweisen, dass ich Dieses oder Jenes in Ordnung finde. Ich sehe Irgendwie in dem Kommentar keine Aussage zu der Rechten. Ich gehe aber eher von der Aneinanderreihung von eigenen Glaubensbekenntnissen.
In der Erstarrung und dem Manichäismus illustrieren sie ganz gut wieso in den USA die Liberals bei der letzten Wahl von der Figur aus einer Realityshow aufgewischt wurden.
Dazu unterstreichen sie wunderbar wie sehr doch die Linke in erster Linie selbst von Ethnie, Rasse und dem "Aussen" besessen ist. Nur unter anderen Vorzeichen, die man immer bis zum Anschlag auf Andere übertragen muss. Unter Hitler wird da nicht verhandelt.
Ich habe Verständnis dafür wenn hier in dem Kommentarbereich oder auf der Strasse in Superlativen gesprochen wird. Man hat es nicht Anders gelernt. An anderer Stelle habe ich weniger Verständis, obwohl es mir an sich egal sein kann. Schon vielleicht vor acht Jahren gesagt, dass man mit den schrillen Tönen sowohl die Diskussionskultur als auch die Handlungsfähigkeit des Landes zerstört, auch wenn man damit kurzfristig gewinnen mag. Jetzt wundert man sich, dass die so Dressierten nicht einmal noch Schrilleren (kann man ja schlecht überbeiten), sondern lediglich weniger Erstarrten zulaufen, die halbwegs naheliegende Dinge anbieten und nicht der durchgehenden Publikumsbeschimpfung frönen.l
zum Beitrag11.03.2017 , 22:31 Uhr
Kami
Da kommen warme Gefühle in mir hoch. In der Aneinanderreihung von Gewissheiten und Extremen könnten Sie ganz gut bei einem russischen Sender anheuern. Der Vokabel Fascho müssten Sie auch nicht entsagen. Die wird auch dort zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit gebracht.
Illustriert ganz gut wieso die Linke auf absehbare Zeit vielleicht in Regierungen kommen aber in der Defensive verbleiben wird. Das ist soetwas von erstarrt und selbstbezogen. Man kann eher von Glücki reden, dass die ganzen Wähler der "Faschos" in der Regel wenig aus den Biotopen mitbekommen.
Im Gegensatz zu den USA und manchen anderen Ländern. Dort ist die selbstverliebte Ignoranz nicht mher zu übersehen gewesen. Jetzt nach der Wahl von Trump legt man noch eine Schippe drauf. Was mit einer guten Wahrscheinlichkeit seine Wiederwahl ermöglichen wird. Er kann nicht nur ein Rassist sein, oder nur homophob. Nein, er ist in jeder seiner Handlungen Alles zugleich. Bewirkt lediglich das Image eines Badboys dem die Herzen des Volkes zufliegen werden, wie bei einem jungen Mädchen, dessen Freundinnen übertrieben vor einem Tunichtgut warnen. Obama und Bill Clinton profitierten zu ihrer Zeit auch von dieser Demonisierung, auch wenn man in Deutschland davon wenig mitbekommen hat.
Im Bezug auf die EU wird sich diese arrogante Haltung mit der Berlin im Namen der "Menschenrechte" ständig die Nachbarn vor den Kopf stösst sich bitter rächen. Egal welche Dolchstosslegenden man sich später zurechtbasteln wird.
zum Beitrag11.03.2017 , 20:30 Uhr
@Kami:
Sie können natürlich der Bevölkerung unter die Nase reiben, dass Sie diese oder jene Mehrheiten selbst gewählt hat, die dann über indirekt die Leute bestellt, die neoliberales Gedankengut in einer Form auf der EU-Ebene durchjagen kann, in der es national nicht möglich wäre. Ein Herr Gabriel und ein Herr Schulz meistern beispielsweise wunderbar naitonal in Opposition gegen die Entscheidungen zu sein, die sie in Brüssel durchdrücken. Selbst schuld das dumme Volk.
Als Rechter werde ich dagegen den Vorwurf nicht nur beim Volk abladen. Da scheitert ganz klassisch das optimistische Menschenbild der Linken und Liberalen. Man legt einem Drittklässler auch nicht Tolstoi vor. Der Bezugsrahmen fehlt (zumindest noch) sprachlich und kulturell. Man kann natürlich weiter die Zentralisierung vorantreiben und auch direkte Abstimmungen einführen. Unter den gegebenen Umständen wird es aber auf lange Sicht eine dünne besser organisierte englischsprachige Schicht bevorzugen. Die Masse und auch die Medien werden zwangsläufig bei ihrer Kontrollfunktion scheitern. Immerhin hat ein Schüler Tolstoi rezipieren können. Das miese Durchschnittsergebnis war absolut unvorhersehbar. Ein weiterer moralischer Triumph. .
zum Beitrag11.03.2017 , 02:21 Uhr
Witzige Diskussion im Kommentrabereich, Zunächst einmal möchte man sich in gewohnter Manier über einen rassistischen Idioten auslassen. Dann wird einem ein ähnliche Rede von Obama hingeworfen (in Wirklichkeit hat Obama den Vergleich immer wieder nebenbei gebracht). Man muss natürlich den schwarzen Erlöser verteidigen, ohne von der Verdammnis des ebenfalls schwarzen Rassisten ein Stürck rauszunehmen.
Beide Reden sind idiotisch gewesen, wenn man hier eine vom Kontext losgelöste Logik anwendet. Zugleich sind sie für amerikanische Verhältnisse normal. Man muss irgendwo das Heldentum der Einwanderungsgesellschaft feiern. Obama ist hat sich des Narrativs lediglich intelligenter bedient als Carlson. Weswegen er wohl President werden konnte und Carlson nicht. Den zu der Zeit verschleppten Menschen großartige Gedanken an ihre Ururenkel und deren Wohlstand, zu unterstellen ist pathetischer selbstverständlich Unsinn. In der Kürze liegt die Würze. Carlosns Fehler bestand darin hier ins Detail gegangen zu sein. Das ist wie die jüdisch-christliche Kultur, die in Deutschland immer wieder erwähnt wird. Wenn man es ohne grossartige Ausführungen macht ist Alles wunderbar.
zum Beitrag07.03.2017 , 18:27 Uhr
@el presidente: Die Verfolgungssituation wird praktisch so weit ausgelegt, dass fast jeder Antrag bei einer sauberen Durchführung durchgehen müsste. Die Herkunft aus einem autoritären Land genügt bereits um nicht wieder ausgewiesen zu werden. Man darf teilweise nicht einmal innerhalb der EU die Abschiebungen durchführen. Eine Einreise in ein EU_Land ist gleichbeduetend mit der Durchreise in Richtung des eigentlichen Wunschlandes. Unter den Umständen darf es natürlich keine Prüfungen vor Ort geben.
Man wird noch eine ganze Weile das Doppelspiel zwischen einem unmöglich umzusetzenden Anspruch und seiner Verhinderung durchziehen. Was nicht zuletzt noch mehr Ertrunkene bringen wird: die Zahl wäre auch dort niedriger, wenn das Passieren der Grenze nicht gleichbedeutend mit dem Verbleib wäre, wie es gerade der Fall ist.
zum Beitrag07.03.2017 , 14:36 Uhr
Ein anderes Urteil hätte das politische Ende der EU zur Folge gehabt. Die Nationalstaaten wären gezwungen gewesen hier gegen das Urteil zumindest praktisch zu verstossen.
An sich ist die Argumentation des Generalstaatsanwaltschaft natürlich logisch, wenn man die Frage der Zuständigkeit ausklammert. Die Botschaften sind Gebiete des jeweiligen Landes. Die notwendigen Beweise für die Fallprüfung liessen sich vor Ort, oder eben mit anderen Kommunikationsmitteln erbringen.
Hier siegt aber auch wieder die Realität über einen nicht erfüllbaren Anspruch. Nach den Kriterien müsste man sämtlichen Ländern außerhalb der goldenen Milliarde ein Recht auf Asyl einräumen. Wenn das Land nicht im seltenen Falle autoritär ist, so weist es andere Kriterien auf. Das würde aber auf offene Grenzen hinauslaufen und damit auf einen Kollaps
Sauberer wäre es natürlich das Grundrecht gänzlich zu streichen und mit selbst gewählten Kontingenten zu arbeiten, bei Abschiebung der trotzdem Einreisenden. Das wäre allerdings auch wieder nicht moralisch. Also veranstaltet man einen Hürdenlauf. Wer den geweihten Boden erreicht hat zunächst einmal gegenüber den nicht über die Mittel oder die notwendige Abgebrühtheit Verfügenden gewonnen. Was auch wieder eine gewisse negative Auslese und Unausgewogenheit in der Frage der Geschlechter mit sich bringt. Nur was tut man nicht Alles für das moralische Eigenbild?
zum Beitrag22.02.2017 , 14:32 Uhr
Solche Vorfälle haben wir auch immer wieder in der Altenpflege. In beiden Fällen haben wir es mit Menschen zu tun, die geistig nicht in der Lage sind sich an anderer Stelle zu beschweren.
Ja, der Einzelne darf für seine Taten nicht aus der Verantwortung genommen werden. Ich meinte mit der Überforderung aber in erster Linie die negative Auslese. Wer mit den zu hohen nummerischen Anforderungen nicht klarkommt brennt aus und wechselt den Job. Es bleiben mehr Leute übrig, die sich an den Betreuten abreagieren.
Das ist ein strukturelles Problem. Hat man weniger Menschen pro Betreuer ist die Wahrscheinlichkeit einfach höher, dass es auch Leute tun, die dafür geeignet sind und auch dauerhaft geeignet bleiben.
Sicher wir es solche Probleme trotzdem immer geben. Allerdings ist die momentane Situation so außerhalb von Gut und Böse, dass Menschen teilweise Suizid begehen, nur um nicht ins Heim zu müssen.
Da können sich die Firmen noch so oft selbst entschuldigen. Sie werden es nicht kontrollieren können, weil gut und günstig eben nur in der Werbung funktioniert. Insofern werden da nur eine Begrenzung der Anzahl pro Mitarbeiter und eine vernünftige Entlohnung helfen.
Anderes Beispiel in der negativen Auslese: Wenn ich einem Verkäufer von Verträgen/Versicherungen zu hohe monatliche Verkaufszahlen abverlange, steigt der Anteil der Betrüger.
zum Beitrag21.02.2017 , 17:47 Uhr
Man kann sich nicht selbst entschuldigen. Höchstens kann man um Entschuldigung bitten. Bitte die Überschrift korrigieren: "Die Einrichtungen meinen sich selbst entschuldigen zu können".
Ansonsten ist es eine Aufgabe für den Gesetzgeber. Man muss das Verhältnis zwischen der Anzahl der Betreuer und der Betrueten verbindlich festschreiben. Gilt auch für die Alteneinrichtungen. Ansonsten ergeben sich solche Missstände allein schon aus der Überforderung heraus.
zum Beitrag15.02.2017 , 20:25 Uhr
Im Artikel ist schon richtig festgestellt worden, dass Empathie nicht zwingend mit Moral verknüpft sein muss. Jeder Betrüger muss in der Lage sein sich in seine Opfer einzufühlen.
Im alltäglichen Gebrauch wird die Verknüpfung mit Moral, besser gesagt mit dem Mitgefühl aber schon durchgeführt. In der Politik dient der Verweis auf Empathie dazu gebraucht um den Opponenten zu diskreditieren und die eigene Position gegen jegliche Kritik zu immunisieren. Der Gegner hat ein Defekt und ist schon allein deswegen widerlegt. Man selbst dagegen muss seinen Standpunkt nicht untermauern sobald Empathie ins Spiel gebracht wird. Wer zuerst mit dem Weinen anfängt ist im Recht.
Bestes Beispiel ist die "Flüchtlingsdebatte". Es ist ja nicht so als würde sehr viel mehr angebracht ausser dem Leid um faktitsch offene Grenzen zu fordern. Ich schreibe hier von faktisch, weil sämtliche Massnahmen zur Abwehr verurteilt werden, die eine Einwanderung verhindern oder zur Abschiebung führen könnten. Wobei hier nicht Leid gegen Leid abgewogen wird, sondern jeder Einzelfall zum Absolut erhoben wird. Wenn man beispielsweise das Mittelmeer dicht machen würde, inklusive des Aufbringens und anschliessenden Versenkens der Schmugglerboote (bei Abschiebung der Einwanderer natürlich). Es würde trotzdem einen Aufschrei verursachen, da es zu einem bestimmten Prozentsatz weiterhin Tote geben würde. Der Verweis auf selbstgewählte Risiken, das Eigeninteresse der EU und negativere Folgen als Alternative nützt da wenig. Die andere Position ist "empathisch", obwohl der "Empathische" an der Stelle null Verantwortung für die Folgen seiner Forderungen übernehmen möchte. Er wird sie höchstens mit der weiteren nebulösen Forderung garnieren, die "Verhältnisse" vor Ort zu ändern. Für die Änderungen ist auch hier natürlich ein gewisser Herr "man" verantwortlich.
zum Beitrag13.02.2017 , 16:04 Uhr
Und noch eine Ausführung wieso es sinnlos für einen mit negativen Assoziationen aufgeladenen Begriff Ersatz zu suchen:
Das hat nur einen Sinn, wenn die Funktion weggefallen ist oder wegfallen soll. Bleiben Funktion und Kontext gleich, so wird die nächste Bezeichnung ganz schnell mit den gleichen Assoziationen aufgeladen sein.
Die Sowjetunion ersetzte Polizei durch die volkstümlichere Miliz. Glaubt Jemand, dass die Wahrnehmung besonders lange der Intention folgte?
Genauso hier. Wenn die Umstände und der Umgang mit den Opfern gleich bleiben, so bringt ein fescher neuer Begriff wenig.
Oder auf einen konkreten Fall bezogen: Wenn man eine Natascha Kampusch nur wegen ihrer Opferrolle durch die Talkshows reicht bleibt Natascha Kampusch Entführungsopfer. Wobei es ein öffentliches Interesse geben sollte sie aus anderen Gründen, durch die Talkshows zu reichen und nicht eine andere Natascha, die Etwas Andres von hervorragender Bedeutung "erlebte".
zum Beitrag13.02.2017 , 15:41 Uhr
Es ist ein klassisches Beispiel für Sprachesoterik. Hier sogar ganz besonders hanebüchen, da der Ersatzbegriff eine Mischung aus unfreiwilliger Komik und Verhunzung der deutschen Sprache darstellt. Die muss ich hier nicht ausführen, da es offensichtlich sein sollte.
Der Kommentar zielt auf das grundsätzliche Problem. Der Autor vertritt die falsche Annahme, dass eine Bezeichnung nicht reduzieren darf, wenn es um Menschen geht. Das ist ein Missverständnis im Bezug auf die Möglichkeiten der Sprache. Sie reduziert zwangsläufig. Wenn wir von dem Polizisten Peter reden, so fallen leider seine Vorliebe für Manga unter den Tisch. Was problematisch sein kann aber nicht muss. Wenn wir sein Verhalten auf einer Demo beschreiben ist "Polizist" ausreichend und die Mangas überflüssig. Wenn wir seinen Besuch auf einer Comicmesse betrachten wird es umgekehrt sein.
Genauso ist es mit den "Opfern". Es wird nur problematisch wenn das Opfer unabhängig vom Kontext verwendet wird: "das Opfer Peter geht in den Supermarkt". Erst da ist es stigmatisierend. Ansonsten beschreibt es genau die Rolle bei dem Geschehnis. Man wird keine schöne Bezeichnung für eine unschöne Rolle finden.
Man kann es trotzdem versuchen und eine Euphemismustrettmühle betreiben. Jeder Ersatzbegriff wird allerdings unhandlicher als sein Vorgänger ohne die Realität zu verändern. Falls man die Leute nicht auf eine bestimmte Rolle reduziert haben möchte, sollte man es einfach nicht tun und sich nicht unfreiwillig lächerlich machen.
Und zum Schluss doch auf den "Ersatzbegriff" selbst bezogen: Ein Erlebender ist Jemand der eine Sache gerade durchlebt. Sagen wir damit, dass die Vergewaltigung bis zum letzten Atemzug des Betroffenen dauert? Eine interessante Intention, wenn man zugleich die Reduktion vermeiden möchte. Zudem: "Nein, ich vergewaltige Dich gerade nicht. Du darfst eine Vergewaltigung erleben".
P.s: Es gibt schon längst einen alten "neutralen" Begriff, der auf alle möglichen Vorgänge passt: "Betroffener".
zum Beitrag08.02.2017 , 17:47 Uhr
@Jaroslaw Majchrzyk:
Die Frage stellt sich nur wenn man ausserhalb der durch äussere Kritik abgeschirmten Selbstanalyse lebt. Die eigenen Konzepte sind toll und haben den historischen Sieg für sich gepachtet. Wer diesen Konzepten zuwider handelt ist irrational, bzw. bösartig irrational. Hat man diesen Schritt einmal gedanklich vollzogen, so muss man die eine Position nicht mehr einer Realitätsprüfung unterziehen. Die Zahlen für Le Pen oder Trump steigen weil mehr Menschen mit einem emotionalen oder geistigen Defekt geboren wurden. Gegen die Natur kann man wenig machen. Noch weniger muss man sich eingestehen jemals irgendwelche Fehler begangen zu haben. Wir haben gerade eben eine Wetterschwankung.
Die Ärmsten der Armen haben auch nur in alten sowjetischen Filmen für Umschwünge gesorgt. Es waren im engeren Sinne auch nie Mehrheiten. Es ist immer mehr oder weniger der gleiche Typus gewesen: "männlich, Mittelschicht, halbwegs jung und fest im Glauben, dass entweder er oder seine Nächsten keinen vernünftigen Platz im bestehenden System finden können. Die Ärmsten der Armen verfügen selten über die ausreichenden Möglichkeiten. Dort ist der Aufstand meist im engeren Sinne kriminell. Wenn es hoch kommt, gibt es einen Pogrom, oder eine größere Plünderung.
Da ist es nur logisch, dass auch nun der aktive Teil der gerade rechten Umwälzer irgendwo in der Mittelschicht und dem Kleinbürgertum zu verorten ist.
Das französische System ist in der Hinsicht auf längere Sicht extrem anfällig. Es ist hauptstadtlastig. Die Elitenrekrutierung findet durch Kaderschulen statt und man hat sehr hohe Wahlhürden durch das Mehrheitswahlsystem in den Wahlkreisen: man kann beispielsweise mit 20-30% der Stimmen theoretisch gar keine Abgeordneten kriegen. Insofern gibt es für das politische System kaum äussere Anreize aus Fehlern zu lernen. Ab einem bestimmten Zeitpunkt kippt es "überrschend" um. Wissen die Franzosen noch selbst bei der wievielten Republik sie gerade sind? :)
zum Beitrag02.02.2017 , 01:01 Uhr
@Artur: den deutschen Überschuss werden Sie in den Schulden Südeuropas wiederfinden. Die wieder bei welchen Geldinstituten gemacht wurden? Diese Schulden können natürlich nicht bedient werden. Statt hier einen Reset durchzuführen, begab man sich nicht nur in die Haftungsgemeinschaft, man peitscht nun sogar Privatisierungen und Deregulierungen durch, gegen deren angebliche Erfolge man später erneut antreten wird. Was auch wieder zur Verschuldung hier führt, und ebenfalls zu entsprechenden Deregulierungen mündet. Die Begeisterung für den Import von rechtlosen Menschen und schönen neuen Konflikten ist das Gleiche in Grün, wenn auch ein anderes Thema.
Der deutsche Überschuss ist ein masochistischer Raubbau. Für Diesen hasst man die Bosches zu Recht. Das Unverständnis gegenüber der Empörung Südeuropas kann ich zwar nachvollziehen. Es ist ein schönes Spiel über die Bande gewesen. Die Strafe wird aber mehr als verdient sein, gerade auch weil man treudoof übernehmen wird, statt spätestens zu dem Zeitpunkt einen Reset durchzuführen.
Der Bobo ist ein lebender Widerspruch, aber ein (relativ) lebensfähiger, wie so oft: Verstaatlichung des Privaten und Privatisierung des Öffentlichen. Was garantiert ist, sind zahlreiche Betreuungsmöglichkeiten gegen die Folgen der Unmündigkeit. Ob man nun möchte oder nicht. Nicht zu vergessen ein garantierter Schutz von Gefühlen, notfalls in Form von kleinen (manchmal tödlichen) Pillen durch eben diese Betreuungsmöglichkeiten. Vorerst. ;)
zum Beitrag02.02.2017 , 00:26 Uhr
Ich vereinfache hier ein wenig, aber man könnte sagen, dass die Linke zwar immer globale Lösungen anstrebte, aber sich früher schon stärker um nationale Lösungen einsetzte. Wobei die spröde Orientierung an den Bedürfnissen der Arbeitnehmermassen im Vordergrund stand.
Ich bin kein Linker und muss hier nicht das Hohelied auf die gute alte Zeit singen. Es ist nur zu konstatieren, dass es auch in der Wählergunst half, obwohl die gleichen Arbeitnehmer früher gleichzeitig sehr viel "reaktionärer" gewesen sind. Protektionismus ist an sich ein linker Klassiker. Gewerkschaften sind auch Nichts als Teil der gleichen Gedankenschule.
Nun hat die Rechte (teilweise wieder) die Lücke gefüllt, die da klafft. Den Wettbewerb gegen Sklavenlöhne und nicht vorhandene Schutzmaßnahmen für Mensch und Umwelt kann der Arbeitnehmer nicht gewinnen. Die warmen Worte über globale Lösungen helfen da nicht weiter.
Sie sind auch mehr oder weniger unmöglich umzusetzen. Ich behaupte sogar, dass die Zentralisierung und Auslagerung in höhere Ebenen die größeren Spieler bevorzugt.
Ja, ich finde Trump aus etlichen Gründen sympathisch, nicht zuletzt wegen der Reaktionen. Mehr oder weniger kann ich aus meiner Sicht nicht verlieren. Stiftet er Chaos im verhassten System ist es gut, erfüllt er einige der grossmündigen Versprechen auch gut. Bueisness as usal? Hätten wir auch so bekommen. Krieg? Als ob Clinton kein Falke gewesen wäre.
In dem Punkt wäre es interessant, ob er hier tatsächlich den Reimport der Arbeitsplätze erzwingt. Wobei ich in dem Falle (klassisch links) davon ausgehe, dass es ob nun gewollt oder nicht die Standards in den Ländern wie Mexiko, oder China verbessert. Was dann wieder deren Binnenmarkt stärkt und indirekt die hier so geliebte Umwelt rettet. Der grösste Umweltzerstörer ist Armut, nicht Wohlstand.
Oder in Deutschland. Das Exportwunder wurde durch nicht zuletzt durch Kürzungen bei den Reallöhnen erzwungen.
zum Beitrag01.02.2017 , 21:25 Uhr
@Jaroslaw: Wieso erstaunt Sie diese FDP-Rede? Die taz ist parteipolitisch in der Nähe der Grünen zu verorten. Diese sind wieder eher als linksliberal zu bezeichnen. Das bedeutet in der Nähe des öffentlichen Dienstes angesiedelte Schichten, bzw. Arbeitseinkommen, die mehr oder weniger von staatlichen Zuschüssen leben. Das Durchschnittseinkommen ist auch entsprechend höher, oder zumindest mit dem Anspruch versehen. Die linke Komponente ist hier ein wenig Sprachpolizei hier, ein wenig Qoutenplätze für Töchter aus dem Bürgertum da. Selbst der Zuspruch gegenüber der Armutszuwanderung ist praktisch mit so viel Begeisterung verbunden, weil er Arbeitsplätze für die eigenen Leute verspricht. Jemand muss schliesslich die ganze Bereicherung verwalten und betreuen.
Entsprechend ist die faktische Einschränkung von unter schlechten Arbeitsbedingungen hergestellten Waren eine schlechte Sache. Die Grünen zitieren gerne Bertelsmann. Im Artikel tauchen "Denkfabriken" auf.
Zudem mag man Trump einfach nicht.
Mich erstaunt eher, dass man nach wie vor über den https://de.wikipedia.org/wiki/Bobo_(Gesellschaft) erstaunt ist.
Die Sozialdemokratie ist halt den Weg Welteinrettung und der Sprachesoterik gegangen. Das ist mit neoliberaler Poltik sehr gut kombinierbar. Die kalten Augen zu einem warmen Lächeln sind seit einigen Jahrzehnten sehr sexy gewesen. Nur arbeiten nicht alle Leute im öffentlichen Dienst. Die Weltenrettung ist für viele auch nicht so primär, wenn man seinen Job gegen Sklavenarbeit zum Wettbewerb antreten lassen muss. Das hatte inzwischen politisch gewisse Folgen und wird noch weitere Auswirkungen zeitigen.
zum Beitrag20.12.2016 , 22:06 Uhr
@Bulbiker: Dennoch höre ich über bestimmte Probleme in diesen Ländern Nichts. Was vielleicht, nur vielleicht damit zu tun haben wird, dass diese Länder nicht so weltoffen sind wie gewisse andere Länder.
Die Rechnung ist an sich relativ einfach gewesen. Sie war es die ganze Zeit schon. Die Welt ist aus verschiedensten Gründen nicht gleich gestaltet. Wäre sie es, so hätte man keine "Flüchtlinge". Die naive Erwartung, dass die Leute, nicht die Ursachen für ihre Flucht bewusst oder unbewusst mitbringen, geht nicht auf.
Das Versprechen an die deutsche Bevölkerung ist gewesen, dass die Massenzuwanderung wenig Kosten und viel moralisches und materielles Profit mitbringen wird. Ich erinnere mich an Legenden um die syrischen Fachleute, die aus nebulösen Gründen ausgerechnet in fragilen Booten über das Asylticket einwandern würden, eine Greencard in angelsächsisches Land zu nehmen. Ich erinnere mich an die nicht minder nebulöse Behauptung, dass aus dem Wunsch aus der Teilhabe am Wohlstand des Westens eine Befürwortung bestimmter Basiswerte dieses Wohlstands abzuleiten wären.
Nein, ich ging wirklich nicht davon aus, dass die Anschläge durch "Flüchtlinge", oder Dinge ala Köln so schnell geschehen würden. Meine Vorhersage ist sher konservativ gehalten gewesen. Man importiert eine ethnisch und kulturell von der ansässigen Bevölkerung stark abweichende Masse an Menschen, in zu schneller Zeit. Diese Einwanderer landen aus offensichtlichen Gründen in der Unterschicht und radikalisieren sich.
Die Welt ist mehrheitlich kein schöner Ort zum Leben. Weltoffenheit bedeutet den Import ihrer ganzen Facetten, nicht nur der kulinarischen.
Ja, ich instrumentalisiere nun die wider meiner Erwartung zu früh eintretenden Indizien für die Richtigkeit meiner These. Schande über mich.
zum Beitrag20.12.2016 , 20:53 Uhr
"Nutzen ziehen" oder "Instrumentalisieren". Was tatsächlich relativ widerlich ist, dürfte dieser billige rhetorische Trick sein. Wenn man Belege für eine nicht genehme These geliefert bekommt, sind es nicht mal Indizien für die Richtigkeit der These. Nein, es sind "widerliche Instrumentalisierungen".
Im Übrigen hat auch Niemand behauptet, dass "alle" Menschen, die man hier aus irgendwelchen Gründen als Flüchtlinge bezeichnet, Dieses oder Jenes veranstalten. Es geht um Wahrscheinlichkeiten, die sich aus den Zuständen der Herkunftsgesellschaften ableiten lassen. Da wurden tatsächlich Behauptungen aufgestellt. Irgendeine Seite behauptete, dass keine spürbaren Änderungen kommen und versucht sich nun aus der Verantwortung zu stehlen.
PS: Aus irgendwelchen Gründen kriegt man über "Verkehrsunfälle" in Warschau oder Budapest nicht so viel zu hören.
zum Beitrag30.11.2016 , 03:09 Uhr
Wenn man sich die Studie ergooglet, kann man die Stadien der Nutzung der Umfrage beobachten. Die Studienersteller stellten wohl selbst fest, dass diese Fragestellung entweder missverständlich oder höchstens indirekt verwertbar ist. Jedenfalls legen sie den Fokus der Auswertung auf die anderen Fragen.
Dann haben wir die hier im Artikel verlinkte Folie der Kommission. Hier nimmt die erwähnte Frage schon 50% der Fläche ein und es wird einfach gesagt, dass hier 27% Vergewaltigungen rechtfertigen. Die Frage selbst taucht nicht mehr auf.
Dann haben wir den Artikel, der es auf einen Satz bringt und "schockierend" schreibt.
Anschließend ist zu erwarten, dass die Geschichte über Jahre durch die öffentliche Debatte geistern wird.
Das trifft nicht selten zu. Die Wissenschaftler machen zwar zum Teil auch grobe Fehler oder stellen zu wenige Fragen. Man wird aber dann auch selten eine eindeutige Positionierung finden. Der Auftraggeber greift sich anschliessend, die für ihn interessanten Sachen heraus und die Medien reduzieren es auch nochmal auf einen Skandal.
Tatsächlich ist durch quantitative Studien es sehr schwierig verwertbare Ergebnisse, zu tabuisierten Fragestellungen zu bekommen.
Oft geben die Daten nur Banalitäten her und werden überinterpretiert: "Sind sie für Demokratie?" Ja.
Was versteht der Mensch unter Demokratie geht nicht aus der Antwort hervor.
Dann ist die Frage der Vertrauens und die Erwünschbarkeit der Antwort nicht so unwichtig. Der Sieg von Trump wurde von der Studie hervorgesagt, die die gleichen Leute über Monate abgefragt hat und nicht sich jedes Mal andere Kandidaten suchte.
Im Übrigen schätze ich persönlich schon, dass die Zahlen der Zustimmung zu Entschuldigungen von Vergewaltigungen tatsächlich in Richtung 20% gehen werden. Auch die Verteilung in Europa wird genauso so sein. Nur ziehe ich mir meine Interpretation durch die Behandlung von Ereignissen in der Öffentlichkeit und private Kommentare.
zum Beitrag29.11.2016 , 18:18 Uhr
Die Umfrage sagt mehr über die momentan beklagte Vorhersagbarkeit der Umfragen aus.
Die schockierende Fragestellung ging so: "Es gibt Personen, die finden, dass Geschlechtsverkehr ohne Einwilligung unter bestimmten Umständen gerechtfertigt ist. Glauben Sie, dass dies bei folgenden Situationen zutrifft?"
Ich hätte hier jede Menge Beispiele bringen können, mit denen sich andere Personen eine Vergewaltigung moralisch schönreden. Was wenig darüber aussagt, ob ich es selbst genauso sehe oder nicht.
"Es gibt Menschen, die Kuchen mögen. Welche Kuchenarten könnten beliebt sein?"
Nein, die Schlussfolgerung aus der Umfrage ist nicht, dass 90% der Deutschen, Kuchen mögen.
Es wundert mich eher, dass die Werte nicht höher sind.
Entweder sind die Fragesteller Idioten, oder man wollte möglichst hohe Zahlen haben. Das könnte man sagen, wenn die gerne zitierte komische Frage für die Umfrage zentral wäre. Was sie aber nicht ist, wenn man sich die Studie direkt durchliest. Es ist aber eine viel tollere Schlagzeile.
Die Statistik sagt gerade nur aus, was die Leute in Europa ihren Mitbürgern so an Begründungen für Übergriffe zutrauen. Auf der Metaebene ist aber noch eine andere traurige Wahrheit nochmals bestätigt. Selbst solche groben Fehler bei der Auswertung der Datenbasis werden von Journalisten zu häufig kritiklos übernommen. Ich kann mir eigentlich bei fast jeder "überraschenden" oder "schockierenden" Umfrage darauf verlassen, dass einer der Journalist hier einfach die beiden Kardinalfehler schluckte:
1. Unpassende oder manipulative Fragestellung.
2. Überinterpretation der meist dünnen Datenlage.
Unter der Voraussetzung, dass der Journalist zumindest die Schlussfolgerungen der Studie übernimmt. Was aber wie hier auch nicht der Fall sein muss. Man greift irgendeine unglückliche Fragestellung raus und macht sie zur zentralen Schlussfolgerung.
SCHOCKIEREND!
zum Beitrag17.11.2016 , 17:21 Uhr
@Jaroslaw Majchrzyk: Was Sie als wenig hilfreich bezeichnen, meinen Einige schon ernst. Siehe die Replik, die Sie kassierten. Eine Ursache ist vielleicht, dass man die Welt mit "Gesellschaft" gleichsetzt, obwohl in Europa die durchschnittliche Hautfarbe noch relativ auszumachen ist. Man kann es natürlich ändern, in dem man sich für eine bestimmte Einwanderungspolitik einsetzt. Nur ist das tatsächlich "nicht hilfreich", wenn das Ganze als Abrechnung und "nicht schadende" an den Verlust irgendwelcher Vorrechte inszeniert wird.
Es ist ein Narrativ. Der weisse Mann hat die unschuldige Welt vergewaltigt und nun muss er die Rechnung zahlen. Den Bezahlvorgang übernimmt die (ebenso ziemlich bleiche Linke). Wobei die coole Story im Extremfall von den Söhnen der bürgerlichen Vorstädte gegenüber Ronny aus der Arbeiterschicht verklickert wird. Wobei der bürgerliche Linke auch noch für seine Überwachung der Reparationen bezahlt werden möchte.
Oh Wunder, dass die Begeisterung ausbleibt. Es ist keine Metapher, sondern Ernst. Das Proletariat hat die Ideale enttäuscht. Und nun sucht man die Rechte des Bon Sauvage zu verteidigen. Wie zuvor sollte das Objekt der Liebe lieber schweigen, um die Utopie nicht abermals zu zerstören.
Nur wieso sollte der normale Bürger sich um solche Befindlichkeiten der Linken kümmern? :)
zum Beitrag15.11.2016 , 17:31 Uhr
@aworldapart: ich wiederhole es nochmals: wäre so eine Art von "Satire" etwa in der faz in stark verwässerter Form erschienen, im Bezug auf die Linke. Das Geheul wäre über Meilen zu hören.
Der Vergleich mit den anonymen Beleidigungen ist nicht angebracht. Eine Claudia Roth ist sehr schnell mit massiven Labels in der Öffentlichkeit unterwegs. Genauso ein Herr Beck. An Entschuldigungen kann ich mich nicht erinnern.
Wie dem auch sei. Der Artikel ist ein Grund zur Freude, unterstreicht er doch die Verblendung.
Man sollte aber nicht den Fehler machen, dass hier die Linke irgendwelche Sorgen betrachten oder ignorieren könnte. Man lebt letztlich von den Brötchen der Arschlöcher, nicht umgekehrt. Der Kreis der Arschöcher wird von Jahr zu Jahr immer grösser gezogen.
Ihr braucht da Nichts zu machen. Nur nicht anschliessend wundern, dass man man mit euch bei Wahlen und zunehmend auch gesellschaftlich Schlitten fahren wird.
Die Warnung ist selbstverständlich sinnlos. Ich bringe nur meine Schadenfreude zum Ausdruck. Mal sehen ob es nächstes Jahr für Le Pen reicht. Bei den Gegnern braucht die FN keine Freunde mehr. Die Chancen dürften bei 50% liegen.
zum Beitrag14.11.2016 , 22:12 Uhr
Im Endeffekt hört man aus dem Artikel nur hilflose Wut von Leuten heraus, die sonst so bedacht sind überall Triggerwarnungen anzubringen.
Man könnte stark betonen, dass diese Ansammlung von Beleidigungen durch die andere Seite ausgeführt, auch nicht im Ansatz als Satire durchgehen würde. Das ist aber nicht neu. Die verbalen Ausfälle etwa einer Claudia Roth korrelieren mit ihrer eigenen Klagefreude.
Dieser liberal rage ist aber schon ein kleiner Höhepunkt in der Dichte und er schmeckt süss.
Ich ging davon aus, dass der Autor an die zwanzig wäre. Es ist der Jahrgang 1965. Wenigstens ist von dem Autor nicht zu erwarten, dass er in die Webcam heult wie gerade etliche Genossen aus den Staaten, die in ganzen Collagen zu bewundern. Prosit!
zum Beitrag10.11.2016 , 00:44 Uhr
Zu der Lieblingsvokabel der Journalisten "Hass". Hass ist ein Gefühl und in manchen Situationen sogar angebracht. Gegen "Hass" zu wettern und Handlungen von Großgruppen mit Hass zu erklären zu erklären, zeugt von Infantilismus und Heuchelei. Eine Analyse ist es jedenfalls nicht. Die Heuchelei ist an der Stelle sogar gefährlicher. Was soll man von Menschen halten, die so verblendet sind, sich selbst (im Umkehrschluss) von solchen dann doch alltäglichen Gefühlen freizusprechen? Fehlende Selbstreflexion, oder gar Soziopathie liegen da schon Nahe.
zum Beitrag10.11.2016 , 00:31 Uhr
"Die US-Gesellschaft hat keine andere Überlebenschance, als eine modernisierte, vielfältige Wirtschaftsgesellschaft zu werden. Das ist das Gegenteil der Vision von Donald Trump. Rassismus und Hass werden als Ersatz für das Einhalten von Versprechungen herhalten müssen."
Das Zitat fasst zusammen wieso die Demokraten die Wahl verloren haben. Und wieso auch der Linken in Europa die Felle davon schwimmen. Steigbügelhalter, die sich mit ein wenig Sprachesoterik und anderen "bunten" Perlen bezahlen lassen.
Das ist kein Vorwurf, nur eine Diagnose. Da ich kein Linker bin, eine schadenfrohe. Die langen Gesichter der hiesigen Presse in der Wahlnacht waren ein Genuss.
Danke für die Welt, in der es tatsächlich vernünftig ist, einen Molotowcoctail Namens Trump zu begrüssen. Burn, Baby burn.
zum Beitrag24.08.2016 , 03:40 Uhr
Der Vergleich mit Ströbele passt schon: Dem Wähler vermitteln die Dauerauftritte in den Medien einen nicht vorhandenen entscheidenden Einfluss gewisser Positionen.
Gegen die AfD bräuchte die Union ihn tatsächlich auch. Genauso wie das Geraune eines Seehofers gebraucht wird. Die offizielle Linie braucht homöopathische Dosen des Konservativismus um die Gegner für die Partei zu halten. Ohne diese netten Betrügereien würde es nicht funktionieren. Die Profallas dieser Welt verstehen es leider nicht.
zum Beitrag08.08.2016 , 20:17 Uhr
Eine Ewigkeitsklausel haben nur Artikel 1 und 20. Der Rest änderbar. Die Definition der Menschenrechte wird im Artikel 1 nicht an eine andere Instanz wie etwa die UN abgegeben. Hier gerade mit dem Recht auf die Unversehrtheit zu kommen und zu behauoten, das liesse sich nicht Anders umändern oder lesen, wird schwierig. Die Bundesrepublik kennt auch die Wehrpflicht. Womit man Einzelne bewusst dem Risiko des Verlustes der körperlichen Unversehrtheit aussetzt.
Aber ja, unter den gegebenen Gesetzen, internationalen Verträgen und (veränderbaren) Verfassungsartikeln ist es unmöglich Jemanden nach Syrien abzuschieben. Man kann allerdings durchaus verlangen, das Ganze in die Tonne zu kloppen, ohne ein Verfassungsfeind zu sein. Die Ewigkeitsklauseln stellt man schliesslich nicht in Frage und das ist das Kriterium für die Verfassungsfeindlichkeit.
zum Beitrag08.08.2016 , 19:47 Uhr
@Lowanorder:
Sie hätten es zwar gerne, aber das leitet sich nicht aus dem zweiten Artikel ab. Die körperliche Unversehrtheit ist durch die Abschiebung nicht unmittelbar gefährdet. Jedenfalls nicht in der Form, dass hier der Verweis auf die unveränderlichen Artikel des Grundgesetzes greifen dürfte. Die Interpretation ist durchaus dehnbar. Höchstens wären Änderungen der Verfassung notwendig. Die Forderung nach einer Änderung der Verfassung ist aber nicht mit Verfassungsfeindlichkeit gleichzusetzen. Sie ist nur sehr schwer durch den Bundestag zu bekommen. Jedenfalls wäre es mir neu, dass die Hindernisse sich direkt aus den nicht zur Disposition stehenden Artikeln ableiten liessen und nicht einer Interpretation unterliegen würden. Papier ist geduldig, internationale Verträge ebenfalls zu revidieren.
Solange Herr Palmer nicht verlangt Menschen direkt einem Erschiessungskommando zu übergeben, oder per Fallschirm über Aleppo abzuwerfen, befinden wir uns ausserhalb der Verfassungfeindlichkeit. Vielleicht auch ausserhalb der Grünen, aber noch im Rahmen der möglichen Gesetzesänderungen. Packen Sie die Keule wieder ein.
zum Beitrag08.08.2016 , 19:01 Uhr
Die Diskussion um die Kriegsgebiete ist rein sachlich sinnlos. Man kann nicht über die Kriegsgebiete sprechen, wenn die Rechtslage so ist, dass manchmal nicht einmal in die Niederlande vom Gerichtsbeschluss her abgeschoben werden. Und das West-EU. Von Staaten ausserhalb der EU brauchen wir nicht zu sprechen. In den meisten Ländern dieser Welt können die deutschen Standards nicht erfüllt werden. Viele Staaten aus denen die Einwanderer kommen sind offen autoritär. Nach geltender Geseteslage internationalen Verträgen und nicht Zuletzt wegen der Verweigerung der Staaten selbst, ist es gerade kaum möglich Abschiebungen durchzuführen.
Deutschland müsste etliche Gesetze, internationale Verträge und wahrscheinlich die Verfassung revidieren, um hier auch nur in die Nähe von 50% der vollzogenen Abschiebungen zu kommen. Dazu ist man beim Asylkompromiss nicht bereit gewesen und ist es auch heute nicht. Stattdessen setzt man nicht mit sonderlich viel Erfolg darauf, dass sich die Staaten am Rande der EU, oder solche Länder wie die Türkei, die Hände schmutzig machen.
Die ideale Welt sieht halt so aus, dass der Deutsche verkündet allem Menschen dieser Welt im Notfall einen rechtlichen Anspruch auf Asyl zu garantieren, wenn der Mensch in der Lage ist, sich bis nach Deutschland durchzuschlagen. Wobei die Hürden im Vorfeld so hoch sein sollten, dass es so gut wie Niemand schaffen kann. Das gute Gewissen wäre gewahrt. Man könnte zwischendurch kostenlose Anklagen gegen die Herzlosigkeit dieser Welt führen, wäre aber nicht in der Pflicht die vollmundigen Versprechen auch umzusetzen.
zum Beitrag08.08.2016 , 17:53 Uhr
@Neinjetztnicht:
formell finden es die Grünen und sämtliche anderen faktisch nicht gut, genauso wie Sie auch. Mit faktisch meine ich, dass die Wahrscheinlichkeit tatsäschlich abgeschoben zu werden bei vielleicht 10% liegen dürfte. Stellt man sich noch geschickter an, so wird sie gegen Null tendieren.
Man ist nur nicht mehr so laut mit dieser Ansicht, da sie in den Jahren zuvor relativ kostenlos gewesen ist. Es kamen weniger Leute durch, die man dann nicht abschob. Jetzt steigen die Zahlen und man auch bei den Grünen einen anderen Schwenk. Zwischendurch darf Jemand wie Palmer seine Ansichten äussern. Faktisch bleiben die prozentuale Wahrscheinlichkeit abgeschoben zu werden in etwa gleich. Die Verdopplung der niedrigen Ausgangszahl ist reines Blendwerk.
Egal ob der Antrag durchkommt oder nicht, wenn man möchte so kann man in Deutschland bleiben. Im Unterschied zu einem angenommenen Antrag besteht hier nur darin, dass man in eine andere Kategorie rutscht und weniger bis gar kein Geld bekommt, vielleicht nicht arbeiten darf. Hat man sich dann ein paar Jahre durchgehangelt und wurde nicht von der niedrigen Wahrscheinlichkeit, winken die dauerhafte Aufenthaltserlaubnis und ein anderer Status.
Folglich haben sie ihr Ziel der uneingeschränkten Aufnahme faktisch schon erreicht. Gewöhnen sie sich nur an widersprüchliche Signale. Palmer, Wagenknecht und Seehofer werden ab und an auf die Brust klopfen, ohne jede Substanz. Passieren wird aber Nichts. Solange die Asylbewerber weiterhin von den EU-Nachbarn durchgewunken werden selbstverständlich.
Seien sie Palmer dankbar. Es wird auch Wähler der Grünen geben, die nicht ihre Ansichten teilen. Denen gilt das Blendwerk der "rechten" Ansichten.
zum Beitrag07.08.2016 , 21:39 Uhr
@Lowandorder:
Ja, bin ich auch kein Linker.
Palmer ist wie Seehofer. Es wundert mich nur ein wenig, wieso die Linken sich über die Aussagen so aufregen. Es sind lediglich ein paar Sprüche, die keine konkreten Forderungen oder gar Handlungen nach sich ziehen. So wird ein Teil der Wähler bei der Stange gehalten, weil er auf die Sprüche reinfällt. Mit Palmer greifen die Grünen halt auch ein Stück von bürgerlichen Kuchen ab.
Die Partei profitiert von Palmer nur, genauso wie die Union von Seehofer. Wer den Leuten zustimmt, kann weiterhin eigene Hoffnungen pflegen. Der normale Grüne sollte dagegen im Klaren sein, dass die Aussagen eines Palmers nicht an der Linie ändern. Freut euch doch über das Stimmvieh, welches Dank des Theaters nicht das Kreuzchen an anderer Stelle setzt.
In einem Punkt liegt die Autorin richtig: Palmer braucht Mehrheiten Jenseits der Klientels der Grünen. Für diese Leute muss er ein wenig Show betreiben. Dass die Meinung eines Bürgermeisters in solchen Fragen nicht von Belang ist, macht das Ganze umso schöner. Seehofer kann man zumindest fragen, wieso er die Koalition in Berlin nicht aufkündigen lässt. Was möchte man einem Bürgermeister vorwerfen? Kostenlose Kritik geübt und ein paar Leute bei der Stange gehalten.
An ihren Taten wirst du sie erkennen. Weichen irgendwelche Beschlüsse von der Parteilinie ab? Na Also? ;)
zum Beitrag07.08.2016 , 20:49 Uhr
Der letzte Vergleich ist auch Blödsinn. Hier wird Niemand aufgefordert den Garten zu verlassen. Er wird dazu gezwungen und beim Wiederbetreten drohen der Person Sanktionen. Aber ja den Gartenbesitzer interessiert das weitere Schicksal des Einbrechers nicht, wenn dann der Staat ein Wiederauftauchen verhindern kann. Kann es der Staat nicht, existiert das Land faktisch nicht mehr, und der Gartenbesitzer wird folglich ein Gewehr gehabt haben. Sonst hätte sich der Einbrecher nicht vor die Tür "führen" lassen.
Ja, so eine Ausweisung setzt Zwang als eine Option voraus.
Palmer liegt schon mit der Botschaft richtig. Ich kann dem Opfer eines Verbrechens vermitteln wieso eigene Bürger nicht abgeschoben werden können. Es ist aber sehr schwierig zu erklären, wieso ein Verbrecher weiterhin Schutz geniessen soll, obwohl er in die ausgestreckte Hand gebissen hat, und vor der Tür zehn weitere Menschen warten, die froh wären hier zu sein.
Hier treffen eben zwei Sichtweisen aufeinander. Die althergebrachte Sichtweise sieht sich nicht für fremde Bürger uneingeschränkt in der Verantwortung. Bei schweren Vergehen ist das Gastrecht eben verwirkt. Die Sichtweise der Autorin setzt stillschweigend eine Art Weltstaat voraus, bei dem Pässe Mitlgliedskarten in einem Verein gleichen. Daher auch das Beispiel mit dem Garten.
Man hätte Palmer halt sagen sollen, dass die Generallinie der Grünen die weltweite Freizügigkeit für alle Menschen voraussetzt. Nur sollte man hier nicht so tun als sei diese Ansicht gesellschaftlicher Allgemeingut. Von den Ansichten anderer "Vereine" zu der Frage ganz zu schweigen.
zum Beitrag07.08.2016 , 20:29 Uhr
Ja, aus den Augen aus dem Sinn. So funktionieren Staaten. Wenn die Logik nicht mehr greifen soll, so hätte man einen Weltstaat. Die Autorin müsste folglich verlangen, im grössten Teil der Welt einzumarschieren, um die Gültigkeit des Grundgesetzen herzustellen.
Das sind Bürger eines fremden Staates. Wenn sie sich nicht an die Gesetze halten, so müssen das Gebiet eben verlassen. Ab einem bestimmten Vergehen ist auch ihr weiteres Schicksal nicht wirklich von Belang. Zumal es nicht so ist, dass nicht auf jeden Platz den ein Schwerverbrecher belegt, nicht Etliche nachrücken wollen, die solche Sachen nicht begehen.
Für die eigenen Leute und deren Verbrechen ist die Bundesrepublik in der Verantwortung. Für die Fremden eben bedingt. Wenn Jemand um Hilfe bittet, kann er sich weniger erlauben als ein Mitglied der Gemeinschaft. Wir leben nicht in einem Weltstaat.
Eine andere Frage ist, dass dem Vorschlag von Palmer jede Substanz fehlt. Man müsste jede Menge Gesetze, bis hin zur Verfassung ändern. Das hat er aber nicht gesagt. Rechts blinken und Links abbiegen, mehr nicht.
zum Beitrag30.06.2015 , 15:47 Uhr
@Malin B: Sind die zwei Beiträge eine bewusste Satire auf linke Diskurse? Manchmal ist im Internet Trolling von tatsächlichen Positionen nicht zu unterscheiden.
zum Beitrag25.06.2015 , 19:20 Uhr
Und ich bin eine kleine Elfe, ein Franzose, oder auch ein Polen, wenn ich nur eines Tages beschließe mich selbst so zu definieren. Die Voraussetzungen dafür bestimme ich ganz alleine. Gell?
Die Wirklichkeit läuft dann doch nicht so. Die Identität setzt sich aus Fremd und Eigenwahrnehmung zusammen und die Voraussetzungen dazu sind wie alles Sprachlich unmöglich ganz genau zu definieren, aber nicht beliebig.
Und natürlich gehen verschiedene kulturelle Identitäten auch mit Nachteilen einher. Allein schon weil so etwas Zeit kostet, die leider endlich ist. Kann ich die Sprache und die kulturellen Codes in einem Bereich nur ungenügend, weil ich die Zeit für den anderen Bereich aufwendete, werde ich ungewollt anecken. Alles hat seinen Preis. Bier zuhause wurde Russisch gesprochen und ich spürte automatisch Nachteile in einer nichtrussischen Umgebung, weil im Deutschen Defizite vorlagen.
zum Beitrag24.06.2015 , 15:14 Uhr
Niemand spricht ihnen ihre rechte ab. Das mit dem Gebot der Höflichkeit haben sie vielleicht überlesen? Ich rede auch nicht lauthals Russisch, wenn es nicht sein muss und bin genervt wenn es Andere tun. Der Rest könnte denken, dass ich über sie rede. Im Gegensatz zu polnischen Aussiedlern, neigen Russlanddeutsche aber dazu. Entsprechend lässt die deutsche Sprache dort zu wünschen übrig, mit den entsprechenden Auswirkungen.
Dass sie ihre Herkunft nicht vergessen ist schön und gut. Was ich meinte, dass es verwischt. In den USA bekennen sich auch Etliche zu ihren deutschen oder polnischen Wurzeln, kennen die Sprache aber nicht mehr. Das ist dann Folklore und ein ganz normaler Vorgang. Ich gehe auch mal ganz stark davon aus, dass sie in Polen inzwischen eher als Deutscher wahrgenommen werden. Im Ruhrgebiet gibt es etliche Nowaks, Pawlaks und Nowitzkis, deren Vorfahren mal Polnisch konnten, noch aus dem neunzehnten Jahrhundert. Eine Tragödie des "Nichts"? Ich denke nicht.
zum Beitrag23.06.2015 , 14:25 Uhr
Was dann zum vorletzten Punkt führt. Wenn man einwandert, hat man auch eine gewisse Verpflichtung gegenüber der neuen Gesellschaft. Das Interesse der Deutschen auch weiterhin ihre Kultur zu bewahren hat ebenfalls Gewicht. Zuwanderung zu erlauben ist kein Naturgesetz.
Der letzte Punkt betrifft die Unsichtbarkeit. Die Polen sind weiße Europäer, wie auch der durchschnittliche Deutsche. Da kann man sich unsichtbar machen. Für Jemanden mit einem Migrationshintergrund, der nicht weiter von dem deutschen Kulturraum entfernt ist und vielleicht sogar sofort ins Auge springt ist es deutlich schwerer. Das akzentfreie Deutsch wird einem Schwarzen selbst in dritter Generation immer wieder vor Situationen stellen, die schwierig sein können. Vorausgesetzt natürlich man setzte Kinder auch weiterhin nur innerhalb der eigenen Hautfarbe in die Welt. Gilt auch umgekehrt. Würde ich nach China auswandern und innerhalb der weissen Community bleiben, würden die Enkel weiterhin Nachfragen bekommen, woher man den komme? Jedenfalls solange bis der Durchschnitt der Chinesen asiatische Züge.
An den Moderator: Wenn es geht, den Beitrag zusammenhängenden veröffentlichen.
zum Beitrag23.06.2015 , 14:23 Uhr
Ansonsten kann man nur sagen, dass die Auswanderung selbstverständlich einen Preis hat. Man muss mühsam die Sprache und die neuen Umgangsformen erlernen. Die Kinder haben es ebenfalls nicht leicht. Selbst wenn sie sich die "polnischen Wurzeln" zurückholen, ist es mehr ein Wunschdenken, denn sie sind nicht in der polnischen Gesellschaft aufgewachsen. In der dritten Generation sollten dann die Spuren verwischt sein, wenn alles glatt gelaufen ist.
Hätten sich alle Anderen ein Beispiel an den Polen genommen, wäre es schlechter gewesen? Den miesen Witz über Sauerbraten kommentiere ich mal nicht. Nein, wäre es nicht. Die Aufstiegsmöglichkeiten der Kinder wären Andere gewesen. Als Russlanddeutscher kann ich da aus eigener Erfahrung sprechen. Der Teil der Familie, der die polnische Tour gefahren ist, steht heute besser da. Die Verweigerung führte umgekehrt zu einer Abkapslung, die auch mit einer Verachtung gegenüber den "Nemzi" gemischt wird: "Sie haben keinen Humor". Natürlich haben die Deutschen von dem Standpunkt aus keinen Humor, da man selbst nur bedingt in der Lage ist, die Anspielungen zu verstehen.
Was daran so toll sein soll, sich zu trauen in Deutschland auf einem Spielplatz etwas auf polnisch zu rufen, verstehe ich nicht. Es ist ein Gebot der Höflichkeit sich in der Öffentlichkeit in der gängigen Verkehrssprache zu unterhalten. Die ist in Deutschland Deutsch und nicht Polnisch oder Russisch. Zumal man so auch leichter die Sprache lernt.
zum Beitrag23.06.2015 , 14:04 Uhr
Die Linke neigt halt dazu den Nationalismus der Minderheiten zu verklären, da man meint ihn gegen den Nationalismus der Mehrheit im jeweiligen Land instrumentalisieren zu können. Was dann dazu nicht selten führen kann, dass sich Vertreter von Minderheiten im Bezug auf ihren Hintergrund, in der Hinsicht, "nicht für ihre Herkunft schämen", die sie als Linke im Bezug auf die Mehrheitsgesellschaft anprangern würden. Ist sozusagen eine Nische, die die Linke da bietet, in der selbst offen rassistische Ansichten geäussert werden können, solange sie aus der Position der Minderheit erfolgen. So extrem ist es in dem Artikel nicht, allerdings weisen solche Sätze wie "Assimilation führt ins Nichts", doch deutlich die Widersprüche auf. Die Artikelschreiberin zitiert hier einen polnischen Historiker, der den Auslandspolen eigentlich ziemlich deutlich Verrat an der polnischen Nation vorwirft.
Was ist den das Nichts? Das Nichts waren für die polnischen Einwanderer soziale Aufstiegsmöglichkeiten. Hätten sie die Sprache nicht perfekt gelernt - womit nicht nur der Wortschatz, sondern auch die unsichtbaren Bedeutungen gemeint sind (Witze, Betonungen) hätte es automatische Hürden mit sich gebracht. Das muss nicht einmal fremdenfeindliche Züge haben. Wenn man einander nicht versteht, entstehen Schwierigkeiten in der Kommunikation, die selbstverständlich für die Minderheit in den Folgen gravierender ausfallen. Der Deutsche der die polnische Kommunikation nicht versteht und so aneckt, kann sich leichter eine andere berufliche Umgebung aussuchen als umgekehrt.
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