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24.01.2025 , 12:00 Uhr
Ein Kommentar im Fediverse war "Neuer Hashtag: #FloodTheZoneWithFlowers".
Und ja: Brauchen wir. Nicht gegen Nachrichten über den ganzen Schiet, der da passiert, aber einmal. Maximal drei mal. Und höchsten drei Kommentare und dann ist gut.
Wir müssen wirklich zeigen, dass es die guten Sachen gibt und es sich lohnt, sich damit zu beschäftigen.
zum Beitrag21.01.2025 , 09:28 Uhr
Das ist nichts anderes als der "effective altruism" und Longtermismus von Musk, Thiel, etc (sogar Gates). Nur mit etwas grünem Anstrich: Eine kleine "Elite" entscheidet, was gut für alle ist - welche Ziele, welche Umsetzung - und strebt ihnen scheuklappig entgegen.
Bregmann selbst sagt, sie ignorieren dabei andere Menschen, deren Belange und Kollateralschäden. Sie brettern einfach drüber. Weil sie es können.
Diese "Elite" aus vom Leben verwöhnten, die sich schlauer als alle wähnen und die Lösungen für alles zu haben meinen, haben die Menschen aus anderen Weltregionen einbezogen? Menschen, die marginalisiert werden? Oder sind das alles Kleinigkeiten und die werden schon einsehen, dass ihre Belange für das greater good und die globale Glückseligkeit irrelevant sind?
Diese Art von (Techno)Solutionismus, ist moralischer Kolonialismus. Der gleiche autokratische, undemokratische, unmenschliche Mist, der uns in diese Lage geführt hat: Es spült automatisch Leute in Entscheidungspositionen, die sich im Besitz der einzigen Wahrheit wähnen.
Die Zukunft braucht aber Konsenskultur,
zum Beitrag07.01.2025 , 10:33 Uhr
Es geht um Strukturen, die das Leben für einige besonders einfach machen und für andere besonders schwierig. Und das ohne schlüssige Begründung.
Das lässt sich natürlich als Kuchen betrachten, wenn eins selbst davon profitiert, indem andere aus unfairen Gründen benachteiligt werden. Zum Beispiel wegen ihres Geschlechts, Hautfarbe, Herkunft, Sprache, undsoweiter.
Eigentlich wäre das Bild also so, dass einige den meisten Kuchen unter sich aufteilen und allen anderen nur die Krümel lassen. Dass sie als Gruppe diesen Zustand durch systematische Bevorzugung erhalten. Von wegen Verantwortung für die Mitmenschen.
Tatsächlich geht es aber darum, als vollständiger, individueller Mensch teilhaben zu können.
Ray hätte vermutlich als weisser Mann alle Vorteile ausleben und ein großes Stück Kuchen haben können. So wie ich. Aber es geht eínfach nicht. Wir leiden unter dem entweder-oder und geben deshalb lieber unsere unfairen Privilegien auf.
Es geht nicht um mehr Kuchen, sondern um strukturelle Vebesserungen der ganzen Bäckerei.
zum Beitrag07.01.2025 , 10:09 Uhr
Korrektur: "Auf dass _S_ie..." ;)
Sprache gehört allen, die sie benutzen und ist ein Ausdrucksmittel. Selbst Amtssprache hat Untertöne, um zB den Anspruch auf Definitions- und Regelungshoheit - Herrschaft - zu vermitteln. Gruppen und Klassen haben ihre eigenen Sprachformen.
Kein Mensch wird gezwungen, so zu schreiben oder zu sprechen. Selbst wenn Firmen oder Behörden für Aussenkommunikation einen Stil vorgeben. So sind selbst die Rechtschreibreformen noch nicht von allen Redaktionen übernommen.
Und wir haben das jetzt mit den geschlechtsinklusiven Sonderzeichen; Sternchen, usw. Sie sind nirgendwo vorgeschrieben, nur in einigen Behörden/Firmen verboten.
Wir "Xe", nichtbinäre Menschen, kommen sprachlich nur in diesen Sonderzeichen vor. "Sehr geehrte Damen und Herren" schliesst uns sogar explizit aus. Mehr als "Geehrtes Publikum".
Da wir auch sonst ausgeschlossen werden, wo in zwei Räume getrennt wird, brauchen wir diese Signale. Für uns, unter uns und um andere darauf aufmerksam zu machen, dass unsere Teilnahme eingeschränkt wird. Selten aus Böswilligkeit. Meist aus Unkenntnis.
* und : helfen, Diskriminierungen aufzuzeigen und sichtbar zu werden. Auch, nicht allein zu stehen.
zum Beitrag04.01.2025 , 10:02 Uhr
Hallo Redaktion, hallo Johannes Drosdowski;
es wäre schon okay zu erwähnen, dass die Aktivisti der Gruppe am Ende des Jahresrückblicks ihre Statements auf der Bühne abgeben konnten, wie auch in der Aufzeichnung zu sehen. Mit Rückendeckung und Solidarität der Orga/Security. Das ist vielleicht nicht ganz so souverän wie Uni-Proteste der 60er, aber auf jeden Fall nicht abgebügelt.
media.ccc.de/v/38c...ccc-jahresrckblick
zum Beitrag11.08.2024 , 17:36 Uhr
1. Meines Wissen weiss bisher kein Mensch irgendetwas über Imane Khelifs möglicherweise Intergeschlechtlichkeit.
Die IBA hat keine Fakten sondern verschiedene Andeutungen geliefert, das IOC hat keine Tests gemacht und Khelif schweigt sich -zurecht!- aus.
Also, Markus Völker: Bitte keine Mutmassungen.
2. Testosteronwerte haben _gerade_ bei DSD keine definitive Aussage bzgl körperlicher Vorteile. Ebensowenig Chromosomenzählungen. Ob XX, XY, XXY, X oder was auch immer hat keine vorhersagbaren Effekte.
Bei kompletter Androgenresistenz wird egal wie viel Testosteron im Körper von den Zellen nicht akzeptiert. Das sind zB (phänotypische) XY Frauen, ("aussen und innen"), die Kinder gebären und tw nicht mal wissen, dass ihre Chromosomen "männlich" sind. Es gibt Familien, die das vererben.
Genauso gibt es Männer mit XX oder X Chromosomen, weil das SRY Gen auf ein X "gewandert" ist.
Letztlich gibt es keinen fairen, funktionierenden "Test", solange eine virtuelle Kategorie "Frau" als "nach oben begrenzte Leistungsklasse" definiert wird, statt sportartspezifische Eigenschaftensklassen.
Hint: Wie viele Japaner*innen gewinnen in Kraftsportarten gegen Europäer*innen? Zählt mal. Aha.
zum Beitrag18.05.2024 , 09:53 Uhr
Ich bin auch (fast) Boomer. Und nichtbinär. Lange Jahrzehnte kannte ich das Wort nicht, habe unter dem nicht in diese zweigeteilte Welt passen, nicht benennen können gelitten.
Heute kann ich mich beschreiben und habe sogar den Rückhalt durch die Verfassung und Gesetze. Ich habe endlich mein Fleckchen Existenz. Unbeschreiblich - und für cis-binäre Menschen wohl auch unbegreiflich.
Deshalb wissen meine trans, inter und nichtbinären Mitwesen genau, was da am Horizont dräut und was wir verlieren können. Wir sind nämlich mit als erstes auf deren Liste.
Sollen wir uns deshalb präventiv wieder in den Schrank zurückziehen? Aus Angst, zu viele "normale Leute" zu verstören und dadurch nach rechts zu treiben? Was hätten wir davon, uns freiwillig so zu beschränken, wie die Rechten das wollen?
Die rechte Vision ist der "homogene Volkskörper". Normierte Menschen, normierte Lebensweise, entindividualisiert, dem greater good untergeordnet.
Der Gegenentwurf ist die pluralistische Gesellschaft, die Minderheiten als Bereicherung wahr- und annimmt.
Wir sind einer der canaries in the coal mine. Wie mit uns umgegangen wird, ist ein feiner Indikator für das Verhältnis gegenüber Vielfalt und Freiheit.
Wir können uns immer im demokratischen Diskurs über Feinheiten unterhalten. Aber versuche nicht, uns für die Rechten verantwortlich zu machen oder dich an uns abzuarbeiten.
Wir sind im Kampf gegen rechts ganz vorne mit dabei. Wir verlangen nur das, wofür wir gemeinsam kämpfen: Respekt für jeden Menschen in seiner eigenen Art.
zum Beitrag14.12.2023 , 23:31 Uhr
Masha Gessens Pronomen ist they. They ist eine nichtbinäre Person. Wir sind so wenige, dass es mir schon besonders wichtig ist, darauf hinzuweisen. Selbst wenn diese Diskussion nicht die beste Form von Sichtbarkeit ist.
zum Beitrag02.08.2022 , 21:23 Uhr
Was ein Mensch wahrnimmt ist das eine, was der Mensch daraufhin tut eine völlig andere Sache.
Verhaltenskonventionen wie Anreden etc sind eine ausschliesslich kulturelle, erlernte Sache, also nichts was als "natürlich" oder gar "geht nicht anders" einzustufen wäre.
Das Geschlecht/Gender der Person ist nicht nur in diesem Fall vollkommen unerheblich. So unerheblich, dass es nicht mal im Personalausweis steht. Die Polizei hätte sich also eh die Aussage der Person berücksichtigen müssen.
Eine biologistische Ausrede a'la "anthropologische Konstante" ist absolut kein Argument.
Gerade bei speziell ausgebildeten Menschen, noch dazu mit der Erlaubnis zur Gewaltanwendung muss erwartet werden, dass sie eben nicht irgendwelche Reflexe oder "unbewusst-automatisierte" Verhalten ausagieren.
Dass es trans Personen gibt und wie der korrekte Umgang ist, sollte inzwischen Basiswissen sein.
Ist es aber nicht, wie dieser Artikel zeigt und sehr viele negative Erfahrungen von Betroffen, die mir persönlich aus erster Hand geschildert wurden.
zum Beitrag06.05.2022 , 09:59 Uhr
Das kann eins so sehen und passiert auch. Wie bei Twitter, Facebook, Telegram auch. Oder bei Kaffeekränzchen, Vereinen, Freundeskreisen, usw.
Im Unterschied dazu gibt es im Fediverse keine Algorithmen, die die Blasen aufeinander hetzen, indem sie gezielt averse Beiträge in die Timeline spülen und andererseits Gleichgesinnte "empfehlen".
Es wird auch nicht gezeigt, wer was "liked". Dies und einige andere Designentscheidungen dämpfen die Aufmerksamkeits-Ökonomie. Themen und Menschen werden nicht so hochgejazzt.
Die Empfehlung gehen zB über Boosts ("Retoots"). Ich erfahre von Menschen, mit denen ich aus anderen Gründen vernetzt bin, auch deren andere Themen und kann individuell reagieren. Also auch persönlich. Ganz anders als wenn mir irgendwer nach dem Motto "guck mal hier, Aufreger!" als Feindbild vorgeführt wird.
Deshalb gibt es auch absichtlich keine "Quote-Boost" wie bei Twitter, wo ich einen anderen Beitrag quasi kommentierend in meine Blase ziehen kann.
Technik kann zwar nie soziale Probleme lösen, alte Usenet-Weisheit, aber einige können per Design gemildert werden, wo Twitter und Co sie gezielt erzeugen.
zum Beitrag04.05.2022 , 14:18 Uhr
Orr... Mastodon ist kein "Dienst" wie Twitter und wirbt auch nicht.
Es ist ein Open Source Angebot und findet massgeblich in und zwischen den Instanzen statt. Jede für sich ist ein eigener, unabhängiger Server irgendwo im Netz, eine Community und alle können sich mit (fast) allen vernetzen. Finanziert wird es nicht über irgend_einen_ Patreon, sondern jede Instanz macht das irgendwie selbst. Teilweise Einzelpersonen, teilweise Gruppen oder Vereine.
Das wunderbare liegt in der Gemeinschaft, dem ganz anderen, entspannteren Tonfall, frei von Algorithmen, die nach dem Motto "wer sich dafür interessierte wollte auch x lesen" für Aufmerksamkeitsbindung und Empöritis sorgen.
Alle können filtern, hashtaggen, suchen, sich verbinden.
Es ist keine Alternative zu Twitter. Es ist eine andere Kommunikationskultur. Im Gegenteil wurden in den letzten Tagen zunehmend Neuzugänge weggeblockt, die ihren aggressiven Style von Twitter mitgebracht haben. Also bitte, liebe Twitterfreundys, die ihr täglich eure Aufreger des Tages in die Welt kotzt: Bleibt bei Twitter. Im Fediverse kriegt ihr keinen Fame.
zum Beitrag28.03.2022 , 10:20 Uhr
Feddersens Unfug ist schon so häufig widerlegt worden, dass sich weitere Kommentare fast erübrigen.
Nach seiner Logik hätte Thomas ja sämtliche Rekorde brechen müssen. Hat sie nicht. Keinen einzigen. Stattdessen purzeln im US-Frauenschwimmen aktuell die Rekorde von cis Frauen. Und zwar mit Zeiten, die vor einigen Jahren kein Mann geschafft hat.
Lia Thomas' Leistungen sind seit Beginn ihrer Hormonersatztherapie siginfikant zurückgegangen. Völlig erwartbar. Offenbar hat Feddersen keine Ahnung und wirft einfach mal das Reizwort "Testosteron" in den Raum.
Genauso gut müsste Michael Phelbs bei den Männern wegen "unfairer genetischer Vorteile" ausgeschlossen werden oder Menschen aus Ländern mit statistisch längeren Beinen bei Laufwettbewerben.
Die Klassifizierungen im Sport sind veraltet und unzureichend. Die pauschale Einteilung nach "Geschlecht" (ohne jede sinnvolle Definition -> Caster Semenya) ist unzureichend.
Wenn überhaupt, dann macht Lia Thomas genau das deutlich. Und solange das simplifizierende System so ist, ist sie bei den Frauen genau richtig aufgehoben.
zum Beitrag21.11.2021 , 11:32 Uhr
Könntest Du da bitte konkrete Fälle nennen? Und haben diese Personen tatsächlich Personenstandsänderungen und_oder Angleichungen durchgeführt?
zum Beitrag21.11.2021 , 11:27 Uhr
Die Bedenken kann ich verstehen bei cis Frauen, die keine (bewusste) Begegnung mit trans Frauen hatten. (Spoiler: Vermutlich schon, aber eben ohne dass sie es wussten).
Die trans Frauen, die ich kenne, sind sich der Problematik bewusst und stecken in der Zwickmühle, die Patricia Hecht beschrieben hat: Auf der einen Seite werden sie als Bedrohung empfunden, auf der anderen Seite sind sie selbst bedroht - und zwar von denen, die alle bedrohen, die nicht männlich sind.
Ich denke, eine Anwendung der Contact Theory könnte helfen: Einander kennenlernen und erfahren, dass die Ängste auf Unkenntnis beruhen.
Damit werden die hardcore Essentialistys nicht zu überzeugen sein, aber die sind auch nicht unbedingt diejenigen, die unter diesen Ängsten leiden.
Aber gerade die anderen könnten profitieren.
Wie Patricia geschrieben hat: Die Befürchtungenen vor übergriffigen Männern, die sich verkleiden oder "mal eben" ihren Gendermarker beim Standesamt ändern lassen, ist rational gesehen völliger Unfug. Gerade die übergriffigen Kerle würden das erstens nicht tun (weil "unkerlig") und haben/hätten das eh nicht nötig, denn andere Gelegenheiten gibt es ja leider genug.
Ach so, eines noch: Ich war in sehr vielen Umkleiden. In keiner wurde ich mit Genitalien konfrontiert.
zum Beitrag21.11.2021 , 11:13 Uhr
Meistens gar nicht, und zwar aus Gründen, aka Transfeindlichkeit. Viele woll(t)en deshalb "stealth" leben; unsichtbar, um nicht attackiert zu werden bzw sich ständig rechtfertigen zu müssen.
Bei binären trans Personen mit gutem Passing funktioniert das häufig, kostet aber auch ne Menge Kraft.
Statistisch haben wir alle trans Personen im Bekanntenkreis. Wenn die sich nícht zu erkennen geben, liegt das auch (nicht nur) an der Atmosphäre, die cis Personen verbreiten - zum Beispiel durch Bemerkungen wie "was wollen DIE denn eigentlich".
Dann aufzustehen und fürderhin jederzeit Ziel zu sein erfordert ne Menge Mut. Leider.
Sobald aber eine offene, akzeptierende Umgebung da ist, werden auch Unsichtbare sichtbar. Mehrfach erlebt.
Analogie übrigens zur Homosexualität vor 30 Jahren und heute.
zum Beitrag24.07.2021 , 14:18 Uhr
Ich finde es toll, dass Stephan Urbach sich so persönlich erklärt und kann seine Beschreibung gut nachempfinden.
Die Motivationen sind sehr sehr individuell, und haben nach meinen Beoobachtungen keinen zwangsläufigen Zusammenhang zu bestimmten Praktiken.
D.h. wenn Menschen das gleiche tun oder mögen laufen mglw völlig verschiedene Filme in den Köpfen - oder Menschen mit ähnlichem Seelenleben agieren es völlig verschieden aus.
Deshalb sind auch die üblichen Klischees über BDSM Praktizierende Unfug.
Viele von "uns" suchen nach Gründen, auch weil wir häufig von Vanillas in einer Weise gefragt werden, die "Unnormalität" unterstellt.
Nicht immer sind die gefundenen Erklärungen richtig. Häufig sind die Erkenntnisse nicht angenehm, weil sie die Beschäftigung mit persönlichen Defiziten erfordern.
Zum Thema wird es aber eigentlich, weil die persönliche Umsetzung mit Sexualität verknüpft wird. Andere Menschen verarbeiten die gleichen Dinge nicht-sexuell. Über Hobbys, über Jobs, über Sport oder Engagement in Verein, Partei oder ähnliches.
Ich habe über BDSM viele ganz wunderbare Menschen kennengelernt, die sehr "bei sich" sind, die ihre internen "Dämonen" sehr genau kennen und tolle Wege gefunden haben, diese Dämonen zu satteln und auf ihnen auszureiten.
Ganz wichtig dabei ist die Sicherheit, die Stephan erwähnt, und die mMn ein wichtiger Beitrag der BDSM community ist: Sich über eigene Wünsche, Bedürfnisse, Grenzen klar werden, Absprachen treffen, kommunizieren, Abbruchmöglichkeiten haben. Und eine grundsätzliche Offenheit haben, dass es letztlich nicht um die Praktiken geht, sondern was im Seelenleben der Beteiligten passiert.
zum Beitrag30.05.2021 , 16:37 Uhr
Danke für die doch recht ausführliche Darstellung. Vieles davon kam in anderen Artikeln bisher nicht zur Sprache.
Aber. Bitte lasst solche Texte doch noch mal gegenchecken auf die üblichen Fettnäpfchen, in die hier massenhaft getappt wurde.
"War früher Mann" (nein), "hiess früher" (Deadnaming), "normale Frau" (gbt's nicht), "die Geschlechtsumwandlung" (gibt's auch nicht). Das muss alles echt nicht sein. Das geht auch sensibler. So mag manch eine trans Person den Artikel wirklich nicht den Mitmenschen als erklärenden Text zeigen.
Langsam sollte doch bekannt sein, dass es "die Geschlechtsumwandlung" nicht gibt. Weder ist es eine "Umwandlung", noch gibt es die eine Behandlung.
Und Balian Buschbaum wurde angesprochen, ohne mal über trans männliche Sportler zu reflektieren, die wieder ganz andere Probeme haben.
Die Charakterisierung von inter vs trans ist auch sachlich falsch. Es gibt äusserlich scheinbar eindeutig weibliche Menschen mit ebensolchem Hormonhaushalt, die chromosomal 46XY sind. Manche bringen Kinder zur Welt und erfahren erst danach zufällig davon. Intergeschlechtlichkeit ist ein Sammelbegriff für hunderte mögliche Varianten zur Schulbiologie der 9ten Klasse.
Trans Personen sind in den meisten Fällen auch "hormonell eindeutig". Auch nach einer begonnenen Hormontherapie. Nur eben auf der "anderen" Seite. Und irgendwelche Operationen haben damit nichts zu tun.
zum Beitrag19.02.2021 , 21:05 Uhr
Wenn irgendwo so oder ähnlich augerufen wird "Männer setzen sich auf diese Seite, Frauen auf die andere" und du ein ganz eindeutiges Gefühl hast, auf welcher der Seiten du richtig bist bzw wärst, also wirklich richtig, dann ist das deine Gender-Bezugsgruppe.
Das könnte z.B. die klassische Klischeeverteilung bei der Grillparty sein: Die einen mit dem Bier am Grill, die anderen in der Küche.
Es geht zum einen um dieses Zugehörigkeitsgefühl, die ganzen Konventionen und Rituale. Anreden, Klamotten, Umgang mit anderen des eigenen und anderer Gender und deren Umgang mit dir.
Zum anderen ist es der Blick in den Spiegel, der sagt "diese körperlichen Merkmale sind falsch, passen nicht, machen mir Unwohlsein".
Das eine ist soziale Dysphorie (das nicht passen), das andere körperliche. Beide können bei trans Personen unterschiedlich stark auftreten, beeinflusst auch von Erziehung, Umgebung, usw.
Inter Personen haben übrigens u.U. auch eine klar binäre Gender-Selbstzuordnung, also wollen nicht alle "divers" als Personenstand, wohingegen nicht-binäre Gender ebenso wie trans quer über das ganze körperliche Spektrum verteilt sind. 30% aller sich als trans meldenden Personen verorten sich nicht-binär.
Das hat leider das BMI nicht verstanden - oder nicht wahrhaben wollen. Deshalb ist das Gesetz zur 3.Option vermutlich verfassungswidrig (Beschwerde läuft) und das TSG muss dringend gegen ein Selbstbestimungsgesetz getauscht werden.
zum Beitrag19.02.2021 , 14:16 Uhr
Im aktuellen Verständnis (in den Communities und auch der Fachwelt) sind es keine Präfixe, sondern Adjektive. Ein Mensch ist cis oder trans wie grünäugig, brünett oder groß. Es ist ein Attribut (unter vielen), keine "Sorte" (um das R-Wort zu vermeiden). Daher die Schreibweise.
zum Beitrag21.12.2020 , 16:22 Uhr
Unser Netzwerk an Freundys, die wir normalerweise mehrfach im Jahr zu langen, kuscheligen Treffen sehen, wo wir alle emotional auftanken - ist seit März auch abgeschottet. Wir sind über D, A, DK verteilt und geben uns online Support so gut wie möglich. Vor einigen Tagen wurde eine Liste zusammengetragen von persönlichen Rezepten gegen dunkle Stimmung. Da gehört(e) die Positivliste definitiv dazu.
zum Beitrag10.11.2020 , 18:55 Uhr
Nette Anekdote. Und ich weiss, dass es vermutlich tatsächlic nur "nett" sein soll, aber...
Wer benutzt eigentlich tatsächlich noch Geräte ohne physische Kameraabdeckung?
Dass schon versehentlich Bild und Ton freigeschaltet werden können ist doch klar oder? Und dass beides mal ganz schnell von irgendeiner Malware gehackt werden kann (völlig zufällig, aber massenhaft) sollte auch langsam bekannt sein.
Wenn dafür das Bewusstsein geschaffen würde, hätte der Artikel einen schönen Nutzeffekt.
zum Beitrag26.07.2020 , 09:55 Uhr
Ich ignoriere ja nicht die Bedürfnisse genderbinärer Menschen. Ich bezweifle auch nicht ihre Gefühle von Identität und Zugehörigkeit. Aber ich belasse es bei ihnen, freue mich für sie, und möchte einfach selbst nicht von ihnen dafür vereinnahmt werden.
Analog: "Aber du musst doch ENTWEDER Bayern Fan ODER HSV Fan sein". "Aber du musst doch ENTWEDER Bier ODER Wein lieben". Nein. Muss ich nicht. Ich kann mit Fussball nichts anfangen. Ich trinke manchmal Bier, manchmal Wein, aber auch ganz viel Kaffee, Wasser und Apfelschorle.
Das ist das Gegenteil von Ignoranz. Das ist gelebte Pluralität. I.D.I.C.
zum Beitrag25.07.2020 , 18:48 Uhr
Alle drei Gruppen, die Amelung gefunden haben will, stellt er in bekannter Manier als verwirrt, nicht die - bzw seine - (binäre) Realität akzeptierend dar.
Die einen verweigern sich der Pathologisierung ("Defekt"), die zweiten haben sich nur noch nicht richtig diagnostizieren lassen und die dritten machen es nur wegen des politischen Aufruhrs.
Nur die Idee, dass es tatsächlich Menschen gibt, die mit dem binären System nichts anfangen können oder wollen, so wie er mit der Zuschreibung Frau, lässt er gar nicht erst zu.
Motto: Ich kenne die natürliche Ordnung der Dinge und alle anderen müssen verrückt sein.
Dass das gleiche Schema vor kurzem noch generell für LGBTQIA* galt und in zu vielen Ecken der Welt immer noch, fällt ihm offenbar nicht auf. Auch die Parallele zu JKRowlings essenzialistischen Statements nicht.
Ich brauche den Begriff nicht-binär nicht, um mich mit meiner Biografie oder Körper zu versöhnen, sondern um meiner Umwelt zu erklären, dass ich noch nie in ihr Schema gepasst habe und das auch nicht vor habe.
zum Beitrag25.07.2020 , 17:58 Uhr
Trans Männer und nicht-binäre Menschen könne durchaus einen gebährfähigen Körper haben, zum Beispiel weil sie an dieser Stelle keine körperlichen Veränderungen wollen. Es gibt ein paar Beispiele von trans Männern, die Kinder geboren haben.
Der ganze Aufruhr dreht sich allein darum, dass allerweilen Körper und Geschlechtsempfinden binär assoziiert wird. Das passt häufig, aber eben nicht immer.
Es wollen auch nicht alle (binären) trans Personen alle verfügbaren körperlichen Veränderungen. Das macht sie nicht weniger Frau oder Mann, auch wenn Aussenstehende sie "falsch lesen". Dieses "Gender lesen" ist ja lediglich ein eingeübtes Vorurteil.
Und Thema nicht-binär: Siehe meinen Kommentar von eben. Nicht-binäre Menschen können jegliche Art von Körper haben und sind deshalb trotzdem weder Mann noch Frau.
Körper definieren nicht das empfundene, "soziale" Geschlecht - bzw. die lokal und aktuell gerade gültigen Konventionen der verschiedenen Geschlechter.
zum Beitrag25.07.2020 , 17:48 Uhr
Hrmfz. Wieso äussert sich ein offenbar sehr binärer Mensch so dermassen ignorant über nicht-binäre? Viele scheint er nicht zu kennen - um jetzt nicht Bösartigkeit zu unterstellen.
Mir (und vielen, nicht allen nicht-binären Menschen) fehlt grundsätzlich das Zugehörigkeitsgefühl zu den binären Gendern. Ich kann mit den do's & don'ts nichts anfangen. Ich weiss, dass "ihr" nur Männchen und Weibchen seht und völlig natürlich Erwartungen, Kompetenzen und Körperfeatures damit assoziiert. Ich nicht.
Die ganzen Erwartungen und Regeln sind für mich verkomplizierender Quatsch.
Ich bin trans und nicht-binär, weil ich mit dem ehemals zugewiesenen Gender nichts anfangen kann. Mit "dem anderen" aber auch nicht und deshalb bin ich da raus. Spielt das ruhig, aber ohne mich und nicht mit mir.
Ich habe keinen "Defekt". Ich wäre "im anderen Geschlecht" genauso falsch. Sowohl vom Gender-, als auch von meinem Körpergefühl. Ich habs probiert...
Es gibt es keine binäre Rollenvariante, die mich nicht mit völlig unpassenden Zuschreibungen belästigt.
Ja, dieser Körper hat diverse unpassende Features - aber nicht nur schlechte. Einfach die falsche Mischung. Und ja, "die andere" ist auch nicht 100% mein Ding. Ich wäre mit anderem Chromosomensatz auch nicht cis oder würde es sein wollen.
Mein Ideal- bzw Wohlfühlkörper ist weder-noch, auch wenn sich nicht wenige Leute entblöden, mir wegen der veränderten Features schon wieder irgendeines ihrer Gender zu unterstellen.
Mein einziges Problem mit dem Genderzeugs, das ich für meine Person überwinden möchte sind die binären Zuschreibungen. "Weil du X bist, darfst/musst du ABCD tun/mögen, darfst DEF nicht und dein Körper hat diese Features zu haben und jene nicht". Bullshit. Können die binären für sich gerne so halten, aber es gibt absolut keine gesellschaftliche Notwendigkeit, dass allen aufzuzwingen.
Wir haben auch keine Staatsreligion. So wie ich mich jeglicher Religion verweigern kann/darf, kann/darf ich das auch beim Genderspiel
zum Beitrag19.10.2019 , 21:10 Uhr
"Aber woher weiß man, wie lange und fest man schlagen muss? OK, wahrscheinlich sagt man das einfach."
So ist das. Man kann soetwas lernen. Auch das aufwärmen, das Feedback geben und lesen. Und falls nicht anders abgesprochen kann man auch einfach was sagen.
Meist ist es ein sehr empathisches Spiel, bei dem man die gegenseitige Lust mitempfindet. Durch diese Feedbackschleife steuert sich das ganz gut.
"Und kommt man dabei zum Orgasmus?"
Manche Menschen manchmal ja. Aber eine gute SM-Session ist häufig auch ohne Orgasmus emotional befriedigend. Es ist sehr individuell, ob ein "normaler" Höhepunkt sein soll/muss.
zum Beitrag04.09.2019 , 14:47 Uhr
"nicht biodeutscher Herkunft" ist eine eher ungünstige Formulierung. "Biodeutsch" übernimmt das rechte Framing eines "biologischen Volks". Ich hoffe, der Verein kann die Rechten da einhegen...
zum Beitrag06.08.2019 , 07:35 Uhr
Es geht gar nicht um Sex. Es geht um Gender. Es geht um Zuweisungen durch andere Menschen, wie du auszusehen, dich zu kleiden, zu sprechen, dich zu verhalten hast. Wie andere mit dir umgehen, weil sie dich "als Frau" oder "als Mann" einsortieren und all diese Erwartungen an dich stellen. Und was sie dir zutrauen, absprechen, unterstellen.
Menschen wie Pat und ich geht das auf den Zeiger. Ich passe in keines der beiden Klischeebilder und erwarte, dass das respektiert wird. Deshalb habe ich jetzt ein "divers" bei mir stehen. Das ist zwar eine Sammelbezeichnung, aber immer noch besser als "männlich" oder "weiblich" - was immer das genau sein mag.
Also wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann den binären Genderzwang, der Menschen aufgrund eines Blicks zwischen die Beine nach der Geburt lebenslang auf eine von zwei Seiten segregiert.
zum Beitrag05.05.2015 , 10:12 Uhr
1. Viele Transpersonen wollen endlich vollständig in ihrem gefühlten Geschlecht leben und eben nicht mit ihrem genetischen verbunden werden. Die korrekte Anrede für die als Andrea_s_ geborene Andre_a_ ist eben _Frau_ und nicht _Herr_.
2. Die deutsche Sprache ist männlichkeitslastig und das ist so eingefahren, dass die meisten Menschen es kaum bemerken - bis mensch mal aktiv andere Sprachformen probiert. Gut nachzulesen bei http://feministisch-sprachhandeln.org/
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