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18.03.2023 , 16:46 Uhr
Teile die Etikettierung von Roger Waters nicht. Ist aber auch sinnlos sich dagegen zu wenden.
Man kann nicht jeden Tag den Feind geben. Nur weil nicht mehr klar ist was feind des Menschen ist.
Was ich von Waters lese /höre rechtfertigt Putin nicht. Er beschreibt es richtig als Produkt eines ganzen Kontextes. Das erfüllt halt nicht das derzeitige Hauptbedürfnis moralisch erlöst der richtigen Gemeinde anzugehören.
zum Beitrag18.03.2023 , 08:58 Uhr
Das hängt von der TAZ-Kommentarredaktion ab. Ob man Ihrem Wunsch nach Kritik des Sachverhalts nachkommen kann.
Zentral im vorliegenden Fall ist nicht der Empörungsmodus "Heuchelei" oder /und "Doppelmoral" Das ist es sowieso fraglos.
Der Haftbefehl ist Ausdruck eines relativ präzise zu beschreibenden Kräfteverhältnisses. Das wiederum abhängig von der Geografie wirkt.
Das hat mit Gerechtigkeit rein gar nichts zu tun. Leider. Schade. Wieder einmal nicht.
Es ist Politik. In diesem konkreten Fall Facette von Kriegspolitik einer Kriegspartei.
Selbstverständlich stellt sich (deutsche) Weltinnenpolitik vor, dass die Regierung Indiens beim nächsten Mal aufmerksamer zuhört. Worin die Interessen der USA-NATO-EU - Ökonomie und Geostrategie bestehen. Statt mit dem Angeklagten Kindermörder Putin Geschäfte zu machen.
Der öffentliche und veröffentlichte Blick einer der freiesten Presselandschaften der Welt widmet sich praktisch ausschliesslich der Selbstversicherung aus nur einer Perspektive einer Kriegspartei. Füttert damit den chauvinistischen Blick ihrer jeweiligen Bourgeoisie - freundlich derzeit "Mittelstand" genannt - sie /er kontrolliere mit richtigem Masstab in eigentlich allen Existenz- und Menschheitsfragen den Gang der Welt.
Aber die Mehrheit der Regierungen und Menschen auf der Welt haben gar keinen Grund dieses Ansinnen zu teilen. Und zwar obwohl, nein, gerade weil sie Putin selbstverständlich auch für einen Verbrecher halten.
Aber sehr wohl begreifen: Hier klagt eine Kriegspartei den Regierungschef einer anderen Kriegspartei an. Selbstverständlich mit dem Prolog keine Kriegspartei zu sein. Der andere habe angefangen. Mit Hilfe einer Justiz, einer Rechtspraxis in der sich diese Kriegspartei Immunität verschafft (hat)
Was Realität ist, die keine winkeladvokatische Betrachtung einer Journalistin, eines Politikers, einer Standortkommandeurin, (...) oder eines LeserInnen-Kommentar-Schreibers wie ich es bin aufhebt.
zum Beitrag31.01.2023 , 23:53 Uhr
Glauben Sie der CDU /CSU stehe hier in diesem Fall zu, dass man ihr beispringt? Warum?
In Wirklichkeit geht es doch um etwas ganz anderes: Luisa Neubauer ist die Realität in diesem Land, in dieser Gesellschaft. Sie hat kein Mandat, aber vertritt bedeutende gesellschaftliche Auffassungen und politische Strömungen in diesem Land. Die Behauptung, man könne mit Luisa Neubauer nicht privat liiert sein, soll offenbar den CDU /CSU Masstab für den quasi und den öffentlichen Dienst festlegen. Vielleicht ist das Problem dieser Damen (?) und Herren von der CDU, CSU, SPD, dass sie gar nicht damit rechnen müssen, jemand stelle mal die Frage nach ihren Partnern. Denn das machen anständige Leute nicht.
zum Beitrag31.01.2023 , 23:24 Uhr
Danke an die brasilianische Bevölkerung für die Wahl von Lula.
zum Beitrag24.01.2023 , 22:59 Uhr
Das beruhigt mich ungeheuer. Lars Klingbeil hält es für unwahrscheinlich, das fortgesetzt Waffenlieferungen einen Krieg eskalieren. Das klingt zum Einen nach fundierter Abnagst vor historisch.kritischem Hintergrund, zum anderen fällt Lars Klingbeil sicherlich etwas ungeheuer Gewichtiges ein sollte er sich geirrt haben. Wahrscheinlich wird er eine bewegende Rede halten, in der er die Verantwortung für seinen möglichen Irrtum übernimmt. Und das macht dann alle und alles wieder Lebendig, was aufgrund seines Irrtums sein Leben liess.
Weltmännisch-verantwortungsvolle Politik hat einen Namen: Lars Klingbeil
zum Beitrag09.01.2023 , 22:44 Uhr
Auch und gerade für Sie habe ich oben einen Artikel verlinkt, der Sie vielleicht etwas selbstkritisch über Ihr soziales und Bildungskapital nachdenken lässt, über das andere eben nicht verfügen.
jacobin.de/artikel...-linus-westheuser/
zum Beitrag09.01.2023 , 22:36 Uhr
Brauchen Sie eine Zeichnung, oder wie kann man Ihnen dabei helfen, dass der Autor dies tut?
Zitat aus dem obigen Text: "Ganz klar: Angriffe auf Rettungskräfte sind eine rote Linie, die Konsequenzen nach sich ziehen müssen."
Muss man da für Sie auch noch "Polizei" einfügen? Vielleicht auch noch "Taxifahrer" und "BSR-Bedienste" ?
Denken Sie einmal über die Bösartigkeit Ihrer Gedankenwelt nach. Statt sie auf andere zu projizieren.
Ich habe nicht ein Sekunde nach dem Lesen des Textes gedacht - hier würde Randale oder Gewalt beschönigt oder gar gerechtfertigt.
zum Beitrag09.01.2023 , 14:46 Uhr
Hier noch mal ein Artikel, damit wir nicht immer um dieselben Textproduzenten kreisen:
jacobin.de/artikel...-linus-westheuser/
zum Beitrag09.01.2023 , 11:58 Uhr
Keine Frage. Geht auch nicht darum Übergriffe, Gewalt gegen Rettungskräfte zu rechtfertigen.
Aber denken Sie mal drüber nach, weshalb Sie sich nicht rechtfertigen müssen - also nicht aktiv ansagen müssen, es handele sich nicht um Ihren Nachwuchs oder Ihre Verwandtschaft. Ihr Kollege der als "Migrationshintergrund" gelesen wird, muss das aber ständig.
DAVON ist die Rede.
Also auch für Sie - mal nicht von Ihrer Normalität ausgehen, sondern begreifen was diese Integrationsverweigerer aus der Perspektive Ihres Kollegen anrichten, der mit Vorname Ali, Mehmed oder Orkan heisst.
Und falls Sie das wundert: Ja - das sind die eigentlich Integrationsunwilligen und Integrationsverweigerer, die bei jeder Gelegenheit skandalisieren, das Deutschland ein Einwanderungsland ist, in dem Diebe, Mörder, Vergewaltiger, Randalierer, Betrüger nicht nur Karl-Heinz oder Dagmar mit Vornamen heissen.
Hat also nichts damit zu tun, dass selbstverständlich die Gewalt, die Respektlosigkeit in dieser Gesellschaft insgesamt unerträglich ist.
Und übrigens - Respektlosigkeit die ja auch für Sie als Feuerwehrmann sehr bedeutend strukturell noch ganz anders stattfindet: In der mangelnden personellen Ausstattung, Bezahlung, in mangelndem Budget in jeder Hinsicht.
zum Beitrag09.01.2023 , 11:36 Uhr
Die Eskalation dieser gewaltvoll-niederträchtigen Debatte - in der Aufzählung fehlt übrigens noch das ewige Murmeltier von den "1.Mai-Krawallen in Berlin" -
zeigt vor allem die abgrundtiefe Integragionsunfähigkeit und -unwilligkeit weiter Teile der veröffentlichten Öffentlichkeit, politischer Parteien und ihrer Akteure. Von dem inzwischen digitalisierten Mob gar nicht zu sprechen, der seine Fähigkeit ob des Internets Lynchparolen weit und tief in die Gesellschaft zu verbreiten, mit Legitimität verwechselt.
Ja Überraschung! In einem Einwanderungsland heisst der Randalierer nicht nur Karl-Heinz mit Vornamen und seine Geschichte ist nicht bloss die der sozialen Verwahrlosung, wie sie in den Einfamilienhäusern vorherrscht, deren Eigentümer Dieter und Dagmar heissen.
Völlig blinder Fleck dazu - dass eine vollkommen überwiegend, unbestreitbar mehrheitliche Mehrheit von Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die von diesen Integrationsverweigerern als "Menschen mit Migrationshintergrund" gelesen und beschrieben werden, wie jede gutbürgerlich Mitte die Exzesse verurteilen und verabscheuen und deutliche, vor allem wirksame Massnahmen fordern.
Das wird höchstens einmal rassistisch-wohlwohlend-paternalistisch erwähnt - als gehörten auch die nicht zur "deutschen" Gesellschaft. Was im Kern bedeutet: Man nimmt als in eine Einwanderungsgesellschaft nicht-integrierter Bio-Deutscher nicht diese Normalität wahr, sondern findet sich selbst richtig toll, dass man das mal erwähnt. Es gäbe ja auch Migranten die die Randale verurteilen. Als wäre DAS nicht die Normalität. Ist also damit genausowenig in die Tatsache integriert, das Deutschland ein Einwanderungsland ist.
Im Grunde muss man den Randalierern für die radikale Aufklärung über diesen Sachverhalt dankbar sein. Der ist nämlich viel bedeutender als Gewalttaten, denen man mit den vorhandenen Gesetzen und Regeln ziemlich einfach und gut begegnen kann.
zum Beitrag21.12.2022 , 01:25 Uhr
(...) "Wenn dazu noch unfassbare Inkompetenz, Materialmangel und außerdem die für Russlands Armee typische Wegwerfmentalität hinsichtlich der eigenen Leute kommen, (...)
und diese Einschätzung aus den Verlautbarungsorganen der Oberkommandos einer der Kriegsparteien, sowie in der Tradition (west)europäischer Bourgeoisien stütz sich bitte auf sonst noch was?
Schon interessant wie sich die Sprechweise der Urgrossväter scheinbar kritiklos fortpflanzt.
zum Beitrag21.12.2022 , 01:14 Uhr
Wie innen Sie einen Staat der 15 Jahre Haft dafür androht, den flachen Pass zu wählen? Wie einen, der gewerkschaftliche Organisation erst ab einer Betriebsgrösse von 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erlaubt?
Oder um es etwas -wie immer hinkend- historisch-kritisch zu Fragen: Für wen ziehen Sie lieber in den Krieg - Kaiser Wilhelm oder Zar Nikolaus?
zum Beitrag15.12.2022 , 11:53 Uhr
Sie meinen den Jesko Albrecht Johann Burggraf und Graf zu Dohna-Schlodien, der in der Berliner Zeitung vor allem offenbar dem Adelsstand an sich zur Ehrenrettung beispringen muss?
Peinliches Textstück eines Restaurantkritikers.
zum Beitrag13.12.2022 , 08:47 Uhr
Eine typische Antwort aus dem politischen Milieu das -auch historisch- niemals bereit war, aus Analyse und gesellschaftlicher Realität heraus die Verantwortung zu übernehmen.
Stimmen Sie zu, dass die Gefahr von rechts kommt?
"Das kann man so allgemein nicht sagen."
Sondern?
"Die Gefahr kommt daher, dass die seriöse Mitte bröckelt."
Die Frage die nicht kommt: Aha. Und in welche Richtung bröckelt die "seriöse Mitte"?
Offenbar hält Schäuble an der grundsätzlich rechtsreaktionären Rede fest, nach dem eine "seriöse Mitte" ins linksgrün-radikale "gebröckelt" ist.
Lässt sich im zwar nur in Bürger- Menschenrechtsfragen nachweisen. Frauen- Rechte Homosexueller etc. - aber dann schon gleich in wesentlichen Bereichen nicht mehr. In vielen Jahrzehnten geopolitisch-ökonomisch-militärischer Weltpraxis schon gar nicht.
Die Analyse der Modernisierungskrise des Kapitalismus - der weder Ökologie in die Exceltabelle nimmt, noch seine Oligarchisierung /Konzentration /Monopolisierung auf internationaler Ebene als Problem ansieht - wird von nach rechts "bröckelnder Mitte" als "linksradikale" Agenda denunziert. Alleine diese Haltung beschreibt die Richtigkeit des Satzes: Die Gefahr für die soziale Demokratie eines republikanisch verfassten Staates /Welt kommt von Rechts. Wie die Wahlergebnisse in sämtlichen Ländern der EU, Grossbritanniens und der Führungsmacht USA im Bündnis nachweisen.
Hinzu kommt in jeder einzelnen gesellschaftlich-politisch-ökonomischen Frage eine reaktionär-polemische Eskalation, die von der CDU "als nicht gebröckelte Mitte" rückhaltlos betrieben wird. Deutschland ist kein Einwanderungsland, Fragen sozialer Ökonomie, kommunalem, Eigentum des Gemeinwesens, Verfügung über Ressourcen (Hier vor allem Grund, Boden & Ackerland) sind in den Augen der nach rechts bröckelnden Mitte keine demokratischen, sondern Ziele "irgendwas mit Sozialismus" - was immer Synonym für "kriminell" /"verbrecherisch" - also "radikal" in diesen Kreisen ist.
zum Beitrag30.11.2022 , 10:56 Uhr
"Damit drängt sich der Verdacht auf, dass hier Geschichte für gegenwärtige Ziele zugeschnitten wird. Das geschieht für einen guten Zweck: die Unterstützung der angegriffenen Ukraine."
Sehe ich anders. Die Folge "des guten Zwecks" ist die geschichtsklitternde Erzählung ukrainischer Nationalisten vom "guten reinen Ukrainer" - der nicht selbst am stalinistischen Terror beteiligt war. Also die Erfindung einer "Nation" eines erfundenen Idealukrainers, eines Subjekts, das beanspruchen darf "Ukrainer" zu sein, solange er wahrheitswidrig behauptet, die Mörder seien immer die anderen und keine Ukrainer gewesen. Das hat ein materiellen Zweck bei der Formierung einer aggressiv-nationalistischen Gesellschaft, die sich ihrer eigenen Geschichte nicht aufrichtig stellt. Ist also sowohl tagesaktuelle Frage, als auch furchtbare Aussicht auf die Formierung einer Nation Ukraine für die Zukunft. Der -letzlich- positive Bezug auf die Ermordung und Vertreibung der ukrainischen Bevölkerung, die als Juden markiert nicht weniger "Ukrainer" waren, ist mit der regierungsamtlichen Verehrung Banderas evident.
Frage ist also wie man sich verhält, wird "die Ukraine" (also schlicht die ortsansässige Bevölkerung) von diesen beiden Seiten angegriffen: Dem Angriffskrieg des oligarchisch-kapitalistischen Putinrusslands und einer nationalistisch-oligarchis-kapitalistischen Elite, die sich "Die Ukraine" zur Beute macht.
Wo ist also der "gute Zweck" ?
zum Beitrag30.11.2022 , 09:44 Uhr
Die Genozid-Definition von 1948 ist durch den Holodomor deshalb nicht erfüllt, weil die Erzählung ukrainischer Nationalisten „eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören“ auf den stalinistischen Terror, Zwangskollektivierung, Enteignung nicht zutrifft. Zum einen weil ausgehend von der Gruppenkonstruktion Ukrainer auch Ukrainer massgeblich an der Durchsetzung der den Holodomor verursachenden Massnahmen beteiligt waren, zum anderen weil sich die Folgen des stalinistischen "Umbaus" nicht auf Geografie und Bevölkerung beschränkte, die Nationalisten der Ukraine als das völkerrechtliche Subjekt "Ukraine" beanspruchen. Gemessen an der ortsansässigen Bevölkerung, sind in anderen Regionen oder Teilrepubliken der Sowjetunion zeitgleich sehr viel mehr Menschen getötet worden /ums Leben gekommen, als in der Geografie, die Nationalisten als die der Ukraine definieren. Vor diesem Hintergrund muss das Bestreben ukrainischer Nationalisten analysiert werden, die Folgen, den Massenmord stalinistischen Terrors aus dem national und ethnisch nicht begrenzten Zusammenhang stalinistischer Politik für die gesamte Geografie der Sowjetunion funktional selektiv herauszulösen. Zu diesem historisch-kritischen Kontext gehört dann auch, wie das von Nationalisten konstruierte Subjekt Ukraine, "Die Ukraine" aktiv am Genozid gegen seine eigene Bevölkerung beteiligt war - weil sie Juden waren. Wie -letzlich- zynisch das ist zeigt die Tatsache, dass sich die aktuell nationalistische Regierung /Elite offensiv und positiv z.B. auf Bandera als Nationalheld bezieht.
Der Bundestag sollte sich nicht zum Erfüllungsgehilfen von Nationalisten machen, die mit solcher Geschichtsklitterung weder zum Verständnis, noch zur Aufarbeitung der Ursachen, Prozesse, oder gar Benennung der tatsächlich Handelnden beiträgt. Mit solchem Nationalismus kann die Geschichte weder historisch-kritisch redlich erfasst werden, noch wächst aus ihr Zukunft.
zum Beitrag29.11.2022 , 13:38 Uhr
Wie meinen? - der parlamentarische Arm des Rechtsterrorismus AfD verlangt die Aberkennung seiner Staatsbürgerschaft? Das habe ich noch gar nicht vernommen.
zum Beitrag29.11.2022 , 13:10 Uhr
"Eine fortschrittliche, solidarische und egalitäre Gesellschaft ist das Gegenteil von Ditib. So von den Muslimbrüdern, Salafisten, Grauen Wölfen, Fundamentalisten, Schriftgläubigen, Islamisten etc., keine Ahnung wie sie alle heißen mit ihren unzähligen Unterorganisationen, die wiederum verschachtelt sind in irgendwelchen Vereinen."
Und was hat das bitte mit der Einbürgerung meiner Schulkameradinnen und -kameraden zu tun, neben denen ich 1968 in der Grundschule saß?
Mit welchem Recht übergiessen Sie pauschal Einwanderinnen und Einwanderer, deren Kinder und Kindeskinder mit Ihrer epischen Selbstbeschreibung, ihrem Selbstbild, Ihrer Selbstdarstellung als Vertreter einer fortschrittlich-demokratischen, solidarischen Gesellschaft? Tun Sie das möglicherweise aus bekannter Psychopathologie? Nach der man vor allem postuliert, was man selber gar nicht ist - in eigener Rede fühlt es sich aber so an. Einer dieser Zeitgenossen, von denen man sich die Gestaltung einer (Liebes)Beziehung erklären lassen muss, damit der das Gefühl hat er selbst führe eine solch Ideale?
Sie haben wahrscheinlich keinen Begriff von Ihrer Anmassung. Es ist nicht die Aufgabe einer Einwanderin, eines Einwanderers Ihnen aktiv zu beweisen, kein Anhänger oder Sympathisant einer antidemokratischen Organisation oder Haltung zu sein. Oder ist mir entgangen, dass dynastische Deutsche ihren leistungslos erworbenen Pass neuerdings erst nach hochnotpeinlicher Befragung erhalten? Und wer stellt, mit welchen Fragen die Prüfungskommission.
Wer solche Vertreter einer sozialen, republikanischen, also egalitären Gesellschaft hat wie Sie, der braucht sich um die Feinde einer solchen Demokratie nicht mehr kümmern.
zum Beitrag28.11.2022 , 21:55 Uhr
Ein gutes hat diese niederträchtige Debatte: Es klärt noch einmal was Anti-Rassisten sowieso schon wissen: Gleichberechtigung bedeutet eben auch, dass sich Leute wie Bijan Djir-Sarai wie völkisch-nationalistische Reaktionäre verhalten können. Migranten, Einwanderer müssen gar nicht die guten, die redlichen, die sympathischen Menschen mit fortschrittlichen Ansichten sein. So wenig wie eine gotteslästerliche Privinzpolitikerin der CSU. Das Gegenteil behaupten und vertreten sowieso nur Leute, die sich selbst auf diesem Wege zum wertvollen, geachteten und selbstverständlichen Mitglied der Gesellschaft erklären wollen. Ohne auch nur einen Nachweis für eine Einbürgerung in den angesehenen und respektierten Kreis der Gesellschaft erbringen zu müssen. (Oft auch nicht zu können)
Bei dieser Gelegenheit also an meine Mitbürgerinnen und Nachbarn ohne leistungslos erworbenen deutschen Pass. Den ich per Zufallseltern und -geburtsort völlig unverdient habe. Viele von ihnen schon länger "Deutschland" als die Rummelplatzredner die es einmal mehr selbstverständlich beanspruchen zu sein: Ich habe nicht mehr Aufenthaltsrecht als ihr. Muss mich aber auch schon lange mit diesem Abgrund völkisch-chauvinistischer Deutschländer herumschlagen. Die nicht einmal im Ansatz Begriff von ihrer jämmerlich anmassenden Existenz, ihrem geliehenen Selbstbild, ihrem Chauvinismus haben. Wer will das schon sein? Und auch noch im Brustton der Überzeugung öffentlich vertreten? Leute ohne Würde und Respekt können sicherlich die Macht ausüben. Sind aber für Würde und Respekt keine seriösen Leumundszeugen.
zum Beitrag26.11.2022 , 17:10 Uhr
Ja die einfachen Dinge könnten so schön klar sein. Strafrecht ist keine Lösung. Man müsste besser sagen: Strafrecht ist keine politische Lösung. Und Politik kein Strafrecht.
Der Ruf nach dem Strafrecht - niemand weiss das besser als Kämpferinnen und Kämpfer für Demokratie, Menschen- Bürgerrechte, soziale und ökologische Ökonomie - zumal im seit Jahrzehnten anstehenden Weltmassstab einer international werkelnden Weltwirtschaft -
Da waren die amtierenden Gerichte selten hilfreich. Eher meist Bewahrer des Status Quo. Was ja ihrer Aufgabenstellung nach auch logisch ist. Hilfreich höchstens Beweisaufnahme, Motiv und Begründung der Angeklagten.
Aber der Status Quo ist halt das Problem. Bereits seit vielen Jahrzehnten. Den umzuwälzen gesellschaftliche Aufgabe. Das muss Richterinnen und Richter überfordern. Ist auch gar nicht ihre Aufgabe. In dieser Richtung gibt es ja allerlei. Steuerhinterziehung /-flucht zu bestrafen, wird auch immer schwieriger für die Justiz. Ist es andererseits angesehenes Geschäftsmodell. Alles Frage der Grösse. Also der Macht.
Internationale Gerichtshöfe sind auch dysfunktional, wird dort höchst selektiv angeklagt.
zum Beitrag25.11.2022 , 11:04 Uhr
Ja sicher. Das ist klar. Infrastruktur, Grundversorgung, darf nur der Staat schrotten, blockieren verteuern. Zum Zwecke des politischen Ziels. Der Rendite. Und vor allem natürlich des Pragmatismus. Und des wesenhaften Wesens "Markt"
Denn eigentlich...was sind schon 2 Stunden blockierter Flugverkehr, gegen die Blockade die eine Politik-Praxis verursacht, die in 30 Jahren die vertraglich vereinbarte Güterschienen-Schnellstrecke Rotterdam /Antwerpen - Genua in Deutschland einfach nicht baut. Was soll man tun, blockiert diese Politik und Praxis den Zugverkehr, weil einmal mehr auf den zu knapp bemessenen Trassen Bauarbeiten stattfinden. Da steht man halt ne Stunde zwischen Leipzig und Berlin. Oder sperrt die Bahn-Linie Hamburg- Berlin in 2025 gleich mal 6 Monate. Braucht auch nur einen Unfall, um nicht mehr von Hannover Berlin, oder umgekehrt zu erreichen. Nur mal so. Wie Realität ist.
Und hier gehts übrigens nicht um Moral, Empörung, der Gegenseite mal was vorwerfen. Sondern um die faktischen Ergebnisse einer Blockade- Verhinderungs- Nicht-Umsetzungspolitik, die mehr Verantwortet als ein Flughafen- oder Strassenblockierer auf sich nimmt.
zum Beitrag18.11.2022 , 00:39 Uhr
Griffen die Klimaaktivisten auf dem Niveau Verantwortliche, Struktur, Institution an, zu dem sich der angehäufte Widerspruch, die ausgesessenen Schulden inzwischen zu einem Berg gehäuft haben, hätten wir hier eine ganz andere Diskussion über Militanz. Und das ist es, was die Dobrindts formulieren. Sie sind ja nicht blöd. Und haben gleichzeitig auch nicht vor den Tatsachen ins Auge zu sehen: Selbstverständlich sprechen wir von einer Umwälzung. Von einer notwendigen Revolution der Ökonomie und er sozialen und ökonomischen Verhältnisse. Wovon sonst.
Man muss immer wieder zu Recht apokalyptische Erregung kritisieren. Das war schon zu Zeiten der Atomtod-Europa-atomares-Schlachtfeld-Wirklichkeit so. Aber nüchtern betrachtet steht uns eine strukturelle Gewalt gegenüber. Lang eingeübt, gerechtfertigt, selbstverständlich gefunden, die sowohl gar kein Interesse hat an der Umwälzung, sie beseitigt ja sie selbst, noch dazu sozusagen handwerklich in der Lage sein wird. Sie kann nicht anders Hinzu kommt Trägheit einer Mehrheit, die sich nur allzugerne erzählen lässt, es sei noch alle Zeit der Welt. Im Takt der Verursacher und Verursachung die Folgen zu reformieren.
Nun ist die politische Taktik, dem Alltagsbürger mit Strassenblockade quasi wie die Regierung gegenüberzutreten tatsächlich zu hinterfragen. Während sich gegenüber "dem System" einer im Kern militärischen Praxis bedient wird: Infrastruktur blockieren. Aber im Radio hört der Bürger von seiner Regierung, wie er die Kriegs- und Klimalast individuell durch umsichtiges Benehmen und Demut zu Schultern hat, während der Klimaaktivist in meiner Alltagssituation erklärt, was ich auch schon weiss: Ich steh hier vielfach nicht aus freien Stücken im Stau. Die Volkswirtschaft räumt mir bisher nichts anderes ein. Ich wäre also mehr für Benennung und Zuwendung zu jenen Verantwortlichen, Struktur, Zentralen, die mir verweigern aus dem Stau dieser Ökonomie zu entkommen. Den Strassenblockierer nicht verursacht haben.
zum Beitrag17.11.2022 , 23:57 Uhr
Na das ist ja mal ein Satz von einem Verfassungsschutz-Chef!!
"Die Klimaaktivist:innen mit der Roten Armee Fraktion (RAF) in Verbindung zu setzen, sei „Nonsens“, sagte Haldenwang. Sie forderten die Regierung zum Handeln auf, das zeige, „wie sehr man dieses System eigentlich respektiert“.
Japp - man verletzt ja auch nicht gerne die demokratischen Regeln. Oder einfach mal so. Und Hand aufs Herz - "das System" und Demokratie...da tut sich das System öfters schwer. Und ist in diesem Sinne gar nicht die Demokratie die angegriffen wird.
Als Verfassungsschutzchef wärs natürlich gut er sagte die Sache noch ein bisschen weiter. Der Respekt vor "diesem System" kann verloren gehen. Benutzt man es als erwischter Vertragsbrüchiger um den Vertragsbruch zu bestreiten. Nur weil mans kann.
zum Beitrag15.11.2022 , 10:27 Uhr
Kapitalmacht und Demut passen natürlich nur insofern zusammen, als das man gegenüber der Kapitalmacht demütig ist und sich ihr beugt. Davon soll selbstverständlich nicht die Rede sein.
Mit "Demut" - dem unscharfen Begriff - meine ich die Akzeptanz, den BEGRIFF gegenüber einem politisch-ökonomischen Prozess, der Machtverhältnisse, Fakten und Verhältnisse schuf, lange bevor ich selbst in der Lage war ihn zu beeinflussen. Heisst also auch Bewusstsein und Begriff, wo mich mein Zufallsgeburtsort in diesen Kampf stellte. Weshalb einmal mehr nicht von "Schuld" sondern von Verantwortung und Analyse die Rede ist. Das schliesst ein, sich jener und jenem zu erinnern, die ihren Widerstand, ihren Kampf für eine gerechte (Welt)wirtschaftsordnung mit ihrem Leben bezahlten. Und wer sie in bereits langer Kontinuität dafür ungebrochen bezahlen lässt. Begriff der eigenen Geschichte ist eine unabdingbar notwendige Waffe.
Die Klimabewegung fängt selbst genausowenig gerade erst nach Erkenntnis von Evidenz und Kausalität an, wie die Kapitalmacht nicht neulich erst begann zum Vorteil weniger, den Reichtum der Welt in europäische Metropole und seine nordatlantische Ausgründung zu konzentrieren.
Es gibt keinen Grund zu glauben, die Dörfer des Südens würden die Städte des Nordwestens nicht einkreisen müssen. Ob das gleichzeitig mit einem demokratisch-sozialen, im Grunde demokratisch-sozialistischer Agenda geschehen wird ist tatsächlich offen. Klimafrage ist genausowenig schon "linke Agenda" wie die (internationale) soziale Frage. Nennt nur den Stoff, Widerspruch, Konflikt, aus dem die eine oder andere Macht errichtet wird. Ob sich Herrschende im globalen Süden mit jenen verbünden, die in den Metropolen genausowenig Klimaschutz, Klimagrechtigkeit einpreisen wollen, ist noch offen. Bisher bedeutet die Realpolitik gegenüber dem Süden eher: Es werden sich die Potentaten durchsetzen, die für Klimaschutz genausowenig "zahlen" wollen, wie es der Metropolenkapitalismus organisiert.
zum Beitrag13.11.2022 , 11:37 Uhr
Naja - zunächst einmal ginge es um die Demut, die einem die redliche historisch-kritische Analyse von Ökonomie, politisch-militärischer Praxis, die Weltgeschichte und -Bildung auferlegt. Sonst kann man Fakten nicht anerkennen. Sie "beschuldigen" einen ja nur. Das will natürlich niemand. Verantwortlich sein. Zumal für Dinge in dessen Erbfolge man steht. Was man sich ja nicht aussuchte. Was hat denn die Dominanz der europäischen Metropolenstaaten mit seinen Ausgründungen, die selbst Weltmacht wurden, seit spätestens 1492 als internationale Weltwirtschaftsordnung kontinuierlich auf die Beine gestellt?
Was daran moralisch verwerflich und niederträchtig ist, ist nur die Folge der Praxis. Also müsste mit der Praxis gebrochen werden. Statt nur zu behaupten, man habe moralisch dazugelernt. Will aber keine der Bedingungen erfüllen, die mit dieser Praxis und ihren faktischen Folgen bricht.
Ich bin sicher. Kaum einer der bei "Bares für Rares" steht, um seinen Familienschmuck, das schöne Sterling-Service zum Höchstpreis zu verhökern, hat je den Gedanken, wie das Silber für genau dieses Schmuckstück von einem Sklaven in Potosi aus dem Berg gekratzt wurde. Um dann auf einem weltwirtschaftlichen Frachtschiff in Europa zu landen. Wo es noch heute kursiert. Als sei es schon immer von seinem jeweiligen Eigentümer "selbst verdient" worden.
Vor 40 Jahren hat es in Deutschland noch eine politische-praktische Bewegung gegeben, die sich diesen Umständen stellte. Der Analyse, dem Begriff daraus nicht auswich. Danach kam wieder eine Generation, die darum vielleicht irgendwie wusste. Aber beschloss es zu ignorieren. Dem Klima, den ökonomisch-sozialen Fakten sind solche Biedermeier-Taschenspielertricks natürlich wurscht. Ghosten ist eine Form von Eskalation. Es lässt weder eine Beziehung, noch einen Menschen, noch einen Sachverhalt verschwinden.
zum Beitrag12.11.2022 , 22:16 Uhr
Nein. Haben die Chinesen nicht. So diskutiert nur, wer nicht im historisch-kritischen Entwicklungsbezug von mindestens 200 Jahren begreifen kann oder will. Europa und seine Ausgründungen hatten schon lange Schwerindustrie, bevor die nachholende der Sowjetunion und Chinas einsetzte. Rein rechnerisch also einfach falsch. Politisch historischer Irrtum sozialer, sozialistischer Ökonomie: Die vernetzende Produktsweise des Kapitalismus "einholen" zu wollen. Statt die Klügere, die Nachhaltigere, die Zukunftsweisendere zu sein.
Hört den Leuten mal zu. Es war glaube ich die Außenministerin Südafrikas die sagte: Keine NATO, kein Amerikaner, kein Demokrat in der EU lieferte dem ANC die Bewaffnung um das mörderische Unrechts- Apartheitssystem zu besiegen. Kurden kriegen auch nix. Sowas wirkt mehr als 100 Jahre fort. Nur mal ein Beispiel wie endlich diskutiert, begriffen analysiert werden muss, wie die Politik "des Westens" der kapitalistischen Metropolen wirklich ist.
"Klimakrise" - "Rohstoff Klima" ist jetzt nur die folgerichtig, absehbare Eskalation von Verhältnissen, die seit Jahrhunderten von Europa und seinen Ausgründungen verantwortet werden. Und dabei geht es nicht um Moral. Moral änderte keine ökonomischen Verhältnisse. Sie kann nur Begleiterscheinung, Bewusstseinsänderung sein, während die tatsächlichen ökonomischen Strukturen umgewälzt werden.
Nicht "China" nicht "Russland" sind das Problem. Die sind Teil des Gesamtsystems, das es zu überwinden gilt. Einschliesslich derer die glauben die einzige Weltmacht über aller Ökonomie zu werden,
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