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26.12.2023 , 20:52 Uhr
Negative Strompreise gibt es in ganz Europa immer wieder. Das liegt einfach am Marktdesign. Und da AKW nur in geringem Umfang herunter geregelt werden können, wird dann natürlich auch Atomstrom zu negativen Preisen verkauft.
zum Beitrag26.12.2023 , 20:46 Uhr
Der Überschuss liegt natürlich auch an den immer noch in großer Zahl vorhandenen unflexiblen Grundlastkraftwerken. Warum da Biomasse auch in Grundlast gefahren wird, obwohl technisch auch Spitzenlast möglich ist, bleibt mir ein Rätsel.
zum Beitrag26.12.2023 , 20:43 Uhr
Erneuerbare werden durch Gaskraftwerke gepuffert. Und die kann man problemlos kurzfristig herunter regeln oder abschalten. Das Problem sind die Grund- und Mittellastkraftwerke, die das nicht können.
zum Beitrag18.12.2023 , 11:30 Uhr
Die Grundlastversorgung ist kein Problem. Und Grundlast ist nicht notwendig!?!? Grundlast ist per Definition ein Verbrauch. Und zwar der kleinste, der zu jeder Zeit mindestens gedeckt sein muss. In einem konventionellen Stromsystem decken diesen Grundlastkraftwerke (AKW, Braunkohle). Diese sind kaum regelbar und laufen nahezu mit konstanter Leistung durch. Für die Netzstabilität ist wichtig, dass Erzeugung und Verbrauch immer gleich sind. Da der Bedarf aber schwankt, braucht es also noch regelbare Mittelast- und Spitzenlastkraftwerke. Den wichtigsten Part haben letztere. Das sind überwiegend Gaskraftwerke. In einem System mit Erneuerbaren sind Spitzenlastkraftwerke zuständig, die Lücke zwischen Erzeugung der EE und dem Bedarf zu decken (Residuallast). Ergo sind Gaskraftwerke (entweder erdgas- oder später wasserstoffbetrieben) sowohl als Ergänzung der EE als auch von AKW nötig. Allerdings ist der Bedarf an Regelenergie in einem System mit Erneuerbaren deutlich niedriger. Mit AKW bräuchte es also deutlich mehr teure Regelenergie. Des weitereren muss Habeck auch keine Förderprogramme für Speicher auflegen. Die Technologien sind vorhanden und befinden sich teilweise im Markthochlauf. Wasserstoff bzw. Power to gas lohnt sich aktuell allerdings noch nicht. Das ist erst ab 70-80% EE im Strommix der Fall. Erst dann gibt es genug Überproduktion, um Elektrolyseure wirtschaftlich zu betreiben.
zum Beitrag18.12.2023 , 10:42 Uhr
Genau. Man sollte wissen, worüber man redet. Seit 2010 wurden 12 Reaktoren vom Netz genommen und zwei neue in Betrieb genommen. Etliche weitere Reaktoren gehen bis Ende der 2020er, einige schon 2024, vom Netz. Neu gebaut werden aktuell 2. Vogtle 4 und North Anna 3. Nach zu lesen bei: de.wikipedia.org/w...ereinigten_Staaten
zum Beitrag17.12.2023 , 10:02 Uhr
Zur USA: Diese bauen keine AKW im großen Stil. Es wurden in den letzten Jahren lediglich 2 neue Reaktoren gebaut. Beide in Vogtle (Kosten 44 Mrd. US-Dollar). Ansonsten ist auch dort der Trend, dass viele alte AKW vom Netz genommen werden und dadurch die Anzahl der AKW sinkt.
China: 2015 waren 80 neue AKW geplant. Gebaut wurden 23 mit Option auf in Summe 45, wenn sich die Reaktorkonzepte bewähren. Unwahrscheinlich.
zum Beitrag17.12.2023 , 09:55 Uhr
Und noch etwas: Gaskraftwerke sind im Vergleich zu anderen Kraftwerken überhaupt nicht kostspielig. Sie haben die mit Abstand niedrigsten Investitionskosten. Die höchsten haben AKW. Bei den Rohstoffkosten ist es umgekehrt. Deshalb können GKW auch zum Ausregeln genutzt werden und auch mal komplett aus sein. AKW müssen durchlaufen, um die Investitionskosten zumindest halbwegs rein zu holen. Ohne Subventionen geht das eh nicht. Als Backup für Erneuerbare sind sie völlig ungeeignet.
Und noch was zu Habeck. Das, was er plant und umsetzt, entspricht dem Konsens aller Studien zur Energiewende und wird genau so auch international umgesetzt. Siehe Green deal USA oder Green deal EU. Frankreich oder UK haben auch ein Wärmepumpenprogramm aufgelegt. Außerdem benötigt es keine Forschungsförderung für Speicher. Die Technologien sind längst vorhanden, erprobt und befinden sich teilweise bereits im Markthochlauf. Für H2 braucht es aber erst die oben zitierten 70-80% EE im Strommix. Vorher ist es unwirtschaftlich.
zum Beitrag11.12.2023 , 19:13 Uhr
Atomenergie ist in Relation zu den Fossilen und mittlerweile auch Erneuerbaren eine kleine, unbedeutende Nische. 4% des Energiemixes kommen weltweit aus Kernkraft. Wenn man bedenkt, dass von 450 Reaktoren in den nächsten Jahren 200 altersbedingt abgeschaltet werden und nur 55 neue gebaut werden, teilweise mit starken Verzögerungen, dann braucht man darauf nicht zu setzen.
zum Beitrag25.10.2023 , 08:14 Uhr
Speicher sind selbstverständlich kein Problem. Aktuell braucht es die noch nicht im großen Stil. Dafür ist der Anteil der EE zu gering. Für die spätere Langfristspeicherung gibt es Power to gas. Aus den später unweigerlich auftretenden Erzeugungs-Überschüssen der Erneuerbaren werden H2 oder dessen Derivate (methan. H2) hergestellt, können im bestehenden Erdgasnetz (Kapazität 230TWh) gespeichert und in spitzenlastfähigen Gaskraftwerken rückverstromt werden. Das heißt, die Speicher gibt es bereits. Es fehlt nur an ausreichend Erneuerbaren (höhere Zubauraten ... sehr gut) und Elektrolyseuren. Dieser Markt wächst gerade rasant. Siehe auch Wasserstoffhubs USA.
zum Beitrag25.10.2023 , 08:04 Uhr
Vielen Journalisten fehlt der Sachverstand beim Thema Energietechnik. Das merkt man auch hier im Artikel, da die Speicherthematik sehr laienhaft beschrieben wurde. Das hat fast Stammtischniveau. Grundsätzlich gilt, dass größere Speicher erst ab einen Anteil von 70-80% Erneuerbarer im Strommix Sinn machen. Diese Angabe findet man recht einfach auf Wikipedia mit Quellenverweis auf diverse wissenschaftliche Publikationen zu dem Thema. Aktuell ist es noch besser - auch aus Klimaschutzgründen, die fluktuierenden Erneuerbaren mit flexiblen erdgasbetriebenen Gaskraftwerken zu puffern. Priorität hat aber die Verteilung im europäischen Verbund und Lastmanagement, um die lokalen Schwankungen auszugleichen.
zum Beitrag26.03.2023 , 15:27 Uhr
Dann bist du also für Habecks Wärmewende, die den Vorgaben folgt, welche in der Wissenschaft seit Jahren Konsens sind (Studien von Fraunhofer, Jülich-Institut oder Studien aus Finnland oder der Campridge-Uni). Das ist gut. Denn diese Wärmewende kann man sozial verträglich mit einer Übergangsfrist von 20 Jahren umsetzen. Dänemark ist hier sicherlich weiter. Die haben das Verbot schon 2013 umgesetzt. Aber immerhin geht es jetzt (hoffentlich) los. ÖPNV ausbauen? Ja, gern. An den Grünen scheitert das sicherlich nicht. Und Kohle/Fracking war Murks? Nein. Steinkohlekraftwerke sind aus genau diesem Grund in der Reserve geblieben, da sie GKW im Mittellastbereich zumindest teilweise ersetzen können. Und wenn Russland den Gashahn abdreht, führt an Frackinggas kurzfristig kein Weg vorbei. Der Gasjunkie Deutschland lässt sich nicht kurzfristig vom Gas entwöhnen. Ein großer Teil des Gasverbrauchs wird für das Heizen benötigt ... um diesen Verbrauch zu senken, braucht es die Maßnahmen, die Habeck jetzt plant. Und hier schließt sich der Kreis.
zum Beitrag24.06.2022 , 13:26 Uhr
Ich kann im Artikel keine Fehler entdecken.
1. Energie ist Leistung x Zeit. Wenn jetzt die Leistung gedrosselt und dafür die Zeit entsprechend verlängert wird, bleibt die produzierte Gesamtmenge Energie gleich.
2. Ein beliebtes Argument der Atomfans, aber nicht ganz richtig. AKW können nur theoretisch (schnellen) Lastfolgebetrieb, werden aber überwiegend als Grundlastkraftwerke, selten als Mittellastkraftwerke gefahren. Häufige, stärkere Regelvorgänge führen zu erhöhtem Verschleiß und ist unwirtschaftlich. Die wenigen in Frankreich als Mittellastkraftwerke genutzten AKW haben sehr kurze Wartungszyklen. Gut geeignet, Gas bei der Mittellastdeckung zu ersetzen, sind Steinkohlekraftwerke.
Wie Gas sparen? Heizung etwas runter drehen?
www.energie-lexiko...tfolgebetrieb.html
Und ich kenne auch keine "Redaktionsstube", die den Ausbau der Erneuerbaren als kurzfristige Lösung propagiert. Das ist die mittel- bis langfristige Lösung, die auch andere Länder wie UK, Dänemark, Chile usw. vergolgen.
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