heute in bremen : „Extrem sanierungsbedürftig“
Die Ausstellung „Bauraum Bremen“ wird der Öffentlichkeit Bremen vorgestellt
taz: Herr Pollkläsener, Informationen über Altbausanierung kursieren mittlerweile viele …
Ulrich Pollkläsener, Vorsitzender des Bauraum Bremen e. V.: Ja, Bremen ist da erstaunlich gut aufgestellt, aber es hapert an der Umsetzung. Außerdem sind viele Infozentren herstellerorientiert oder sehr fachspezifisch ausgerichtet. Unsere Ausstellung ist völlig neu, sie soll auch ein Gefühl für das Thema „Modernisieren und Energiesparen“ vermitteln. Und sie richtet sich an Hausbesitzer ebenso wie an Handwerker, Energieberater und Architekten.
Und sie hat den Anspruch vollkommen neutral zu sein?
Genau. Das ist kein Showroom, dahinter steht ein gemeinnütziger Verein.
Wie groß ist denn der Bedarf an energiesparender Modernisierung in Bremen?
In der Stadt gibt es 100.000 Häuser, die vor 1985 gebaut wurden, etwa zehn Prozent davon sind in einem befriedigenden Zustand. Der Rest ist extrem sanierungsbedürftig. Bundesweit gibt es 36 Millionen Häuser, bei 26 Millionen besteht derzeit Handlungsbedarf. Lange Zeit hat man sich auf Neubauten fokussiert – aber Bremen ist ja gebaut. Sanierungsbedürftig sind hier vor allem Altbremer Häuser, wenn nichts an ihnen gemacht wurde und Bauten aus den 60er und 70er Jahren, weil man damals nicht so an Wärmedämmung gedacht hat.
Was ließe sich den sparen?
Das hängt natürlich vom Einzelfall ab. Generell kann man sagen, dass sich die Kosten um 50 Prozent reduzieren, wenn man in Fenster, Heizung und Dämmung 20.000 bis 30.000 Euro investiert. Das kann sich innerhalb kürzester Zeit rechnen.
INTERVIEW: JAN ZIER
Friedrich-Karl-Straße 96, ab Samstag, 10 bis 15.00 Uhr, danach: Montag, Dienstag, Freitag 9.30 bis 17.30 Uhr