Was machen eigentlich
:

Die Amseln?

Vom Balkon aus erfasst werden

„Frei wie ein Vogel“, lautet ein gängiges und allseits akzeptiertes Sprichwort. Aber damit ist es schon länger vorbei, dem Federvieh geht es bereits seit fünf Jahren an den Kragen. Noch bis 2004 durfte es vollkommen ungezählt den deutschen Luftraum unsicher machen; seitdem werden Amsel und Konsorten statistisch angemessen erfasst. Aber natürlich nur zum eigenen Schutz.

Am kommenden Wochenende ist es wieder so weit, von Freitag bis Sonntag lädt der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) alle Vogelfreunde ein, landesweit Gartenvögel zu zählen. Mitmachen ist ganz einfach: einfach raus in den Garten, auf den Balkon oder den nahegelegenen Park und eine Stunde lang notieren, was so durch die Lüfte flattert. Um die Erfassung zu erleichtern, bietet der Nabu im Internet (www.stunde-der-voegel.de) Zählbögen zum Ausdrucken an. Für Berliner und andere Natur-Analphabeten, die eine Taube selbst an guten Tagen nur erkennen, wenn sie deren Exkremente zu spüren bekommen, gibt’s auf der gleichen Seite einen detaillierten Online-Vogelführer inklusive Tonaufnahmen mit Gezwitscher (auf dem Foto ist übrigens ein Haussperling zu sehen).

Von der Aktion erhofft sich der Nabu neben Aufschlüssen über die Veränderung der einzelnen Arten und entsprechenden Schutzmaßnahmen auch, Menschen für mehr Hinwendung zu Natur und Umwelt zu bewegen. In den letzten Jahren war übrigens der Spatz das am meisten gesichtete Flugobjekt.

Also, an alle Naturfreunde und die, die es werden wollen: am Wochenende Augen offenhalten, Vögel beobachten, Meldung machen und der Natur einen Dienst erweisen. Die Chicken Wings auf dem Grill aber bitte nicht mitzählen. PSTFoto: ap