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Unwetter in USAVermisste nach Sturzflut

Nach der Flutkatastrophe in Texas ist nun auch New Mexico betroffen. Mindestens drei Menschen werden in der Gegend von Ruidoso gesucht.

Ein Standbild aus einem Video dokumentiert die Flut hinter einem Haus in Ruidoso Foto: Kaitlyn Carpenter

Santa Fe ap | Nach einer von heftigem Regen ausgelösten Sturzflut werden im US-Staat New Mexico mindestens drei Menschen vermisst. Rettungskräfte hätten in der Gegend von Ruidoso im Süden des Bundesstaates mindestens 85 Menschen in Sicherheit gebracht, die in ihren Häusern oder Autos eingeschlossen waren, sagte Danielle Silva von der regionalen Heimatschutzbehörde.

Die Kommunalverwaltung in Ruidoso erklärte, drei Verletzte seien ins Krankenhaus gebracht worden. Todesfälle seien nicht bekannt. Der Wasserstand des Rio Ruidoso war am Dienstag (Ortszeit) nach Wolkenbrüchen in Minutenschnelle um 2,7 Meter angeschwollen. Die Flut war so stark, dass sie ein ganzes Haus flussabwärts mit sich riss. Vorläufige Messungen zeigten einen Scheitel von mehr als sechs Metern. Das wäre ein Rekordstand.

Gegen Abend ging der Pegelstand des Rio Ruidoso wieder zurück. Rettungsteams suchten nach Vermissten, während Arbeiter Trümmer von den Fahrbahnen räumten. Einige Autos steckten im Schlamm. Die Behörden öffneten Notunterkünfte für Menschen, die nicht in ihre Häuser zurückkehren konnten.

Die Ausmaße der Sturzflut-Katastrophe von vergangenem Freitag im Süden der USA werden immer deutlicher. Der Verbleib von 161 vermissten Menschen allein in dem besonders verwüsteten Gebiet Kerr County sei derzeit unklar, sagte Gouverneur Greg Abbott am Dienstagnachmittag (Ortszeit). Zudem stieg die Zahl der Toten auf 109.

Viele campten auf eigene Faust

Retter suchten weiter nach Vermissten. Die Suchteams haben keinen genauen Überblick, wer genau sich seit Freitagmorgen über das lange Wochenende in dem beliebten Urlaubsgebiet aufgehalten hatte, als die Überschwemmungen binnen kurzer Zeit einsetzten und viele überraschten. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Familien nicht in einem Hotel untergebracht und dort registriert waren, sondern auf eigene Faust an den Flussufern campten. Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, mögliche Vermisste zu melden.

US-Präsident Donald Trump wird mit seiner Ehefrau und First Lady Melania am Freitag das Überschwemmungsgebiet in Texas besuchen. Das kündigte der Republikaner am Dienstag (Ortszeit) an und sagte über die Sturzflut: „Was für eine tragische Situation.“

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