Umstrittenes Handelsabkommen: Französische Bauern protestieren gegen Mercosur-Vertrag
Landwirte machen mobil gegen den Wirtschaftspakt zwischen der EU und südamerikanischen Staaten. In 80 Départements sind Aktionen geplant.
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Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron ist derzeit auf einer mehrtägigen Reise in Lateinamerika. Nach einem Gespräch mit dem argentinischen Präsidenten Javier Milei sagte Macron, er habe klargemacht, dass Frankreich das Abkommen in seiner jetzigen Form nicht unterschreiben werde. Macron gehört in der EU zu den schärfsten Kritikern des umstrittenen Vertrags.
Mit dem Abkommen zwischen der EU und dem Mercosur-Bündnis mit seinen Mitgliedsstaaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay würde eine der weltweit größten Freihandelszonen mit mehr als 700 Millionen Einwohnern entstehen. Es soll vor allem Zölle abbauen und damit den Handel ankurbeln.
Schon zu Jahresanfang hatten Frankreichs Landwirte ihren Unmut kundgetan. Sie demonstrierten tagelang vor allem mit Autobahnblockaden gegen sinkende Einnahmen, Umweltvorschriften aus Brüssel und ihrer Meinung nach zu viele Vorgaben. Die damalige Regierung sagte ihnen umfassende Hilfen zu.
Weitere Demonstrationen
Rousseau zufolge wurde davon nur ein geringer Teil umgesetzt. Die Bauern hätten das Gefühl, der bisherige Protest habe nicht die erhofften Erfolge gebracht. Auch deshalb wollen sie nun erneut Druck auf die Regierung ausüben.
Die Gewerkschaften FNSEA und Jeunes Agriculteurs haben für Montag und Dienstag zu landesweitem Protest aufgerufen. Der Zeitung Le Parisien zufolge sind in 80 der rund 100 französischen Départements Aktionen geplant.
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