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Angriff auf Krankenhäuser in der UkraineViele Tote und Verletzte

Bei massiven russischen Luftangriffen sind wieder Opfer zu beklagen. Ziel sind zum wiederholten Mal Kliniken und medizinische Einrichtungen.

Saporischschja, 7. November 2024 nach einem russischen Angriff Foto: Kateryna Klochko/ap/dpa

Kyjiw taz | In der Ukraine sind nach russischen Luftangriffen am Donnerstag sowie in der Nacht auf Freitag erneut Tote und Verletzte zu beklagen. Besonders betroffen von den Angriffen waren die Städte Charkiw, Saporischschja und Odessa. In der ostukrainischen Metropole Charkiw wurde zahlreiche Menschen verletzt, infolge von Drohnenangriffen und Gleitbomben kam es zu schweren Zerstörungen, dabei wurden auch Wohngebäude und zentrale Einrichtungen beschädigt.

Der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechov, berichtete aus einer überfüllten U-Bahn-Station heraus, dass ein zwölfstöckiges Wohngebäude im Stadtteil Saltivka durch den Beschuss erheblich beschädigt wurde. In einem weiteren Hochhaus seien drei Stockwerke teilweise zerstört. Unter den 25 Verletzten, die bislang gemeldet wurden, befinde sich auch ein drei Monate altes Kleinkind.

Viele Menschen hatten in der Nacht in einer U-Bahn-Station von Charkiw Schutz vor weiteren Angriffen gesucht. Unter ihnen war auch Bürgermeister Terechow. Neben dem Wohngebäude im Stadtteil Saltivka wurden auch umliegende Häuser sowie parkende Autos auf dem Hof durch den Angriff in Mitleidenschaft gezogen. Im Stadtzentrum Charkiws explodierte es in unmittelbarer Nähe eines Supermarktes. Gleichzeitig wurden mehrere Zugänge zu einer U-Bahn-Station teilweise erheblich zerstört. Die Feuerwehr konnte einige Bewohner aus Trümmern und brennenden Wohnungen retten.

Auch Saporischschja trauert um zehn Tote, darunter ein Kleinkind, nach einem russischem Luftangriff am Donnerstag, darunter ein einjähriges Kind. Mindestens 42 Menschen wurden verletzt. Dies berichtet die städtische Feuerwehr auf ihrem Telegram-Kanal. Aktuell, so die Feuerwehr, seien über 140 Retter zwecks Suche nach Vermissten und Aufräumarbeiten im Einsatz.

Angriffe auf Kliniken

Die fünf russischen Gleitbomben hatten ein vierstöckiges Wohnhaus, mehrere einstöckige Häuser und ein medizinisches Zentrum, das durch die Druckwelle stark beschädigt wurde, getroffen. Auch eine Onkologieklinik wurde schwer beschädigt, was die medizinische Versorgung der Bewohner weiter erschwert.

Bei einem Drohnenangriff auf Odessa und Vororte der Stadt wurden eine Person getötet und neun weitere Menschen verletzt. Nach Angaben der örtlichen Staatsanwaltschaft erlitt ein 46-jähriger Mann in seinem fahrenden Auto tödliche Splitterverletzungen. Über 20 Wohnhäuser, ein Bildungszentrum, private Lagerhallen und mehrere Fahrzeuge wurden beschädigt, berichtet strana.news. Im Gebiet Kyjiw wurden vier Personen in einem fahrenden Auto von einer Drohne verletzt.

Vor dem Hintergrund der jüngsten Luftangriffe rief der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskii auf Telegram zu entschlossenem Handeln auf internationaler Ebene auf. Luftabwehr, Langstreckenwaffen, Waffenpakete sowie Sanktionen gegen den Aggressor seien die Antwort, die nicht nur in Worten, sondern auch mit Taten gegeben werden müsse, so Selenskyj.

Er appellierte an die internationale Gemeinschaft, die Ukraine weiter mit Luftabwehrsystemen zu unterstützen und das Land in die Lage zu versetzen, Russland auch weit im Inneren des Landes mit Langstreckenwaffen angreifen zu dürfen.

Brief an Donald Trump

„Jeder dieser russischen Angriffe tötet nicht nur Menschen und zerstört Leben. Diese Angriffe machen auch Worte über angeblich fehlende Gespräche mit Russland oder Anrufe im Kreml sinnlos. Dort freut man sich doch über den Tod von Menschen“, so Selenskyj auf seiner Facebook-Seite.

Nicht alle sind überzeugt, dass Verhandlungen mit Russland sinnlos sind. „Wowa, komm schon. Es ist Zeit, Genosse Präsident, einen Dialog zu beginnen“, textete der ukrainische Rada-Abgeordnete Jewgeni Schewtschenko auf seinem Telegram-Kanal. Gleichzeitig berichtet er, dass er einen Brief an Donald Trump verfasst habe, in dem er diesen bittet, sich für die strafrechtlich verfolgten ukrainischen Abgeordneten Alexander Dubinski, Artem Dmytruk und Nestor Schufritsch einzusetzen.

Auch in Russland wurden Ortschaften Ziel von Drohnenangriffen. Laut des Gouverneurs des russischen Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, wurde bei einem Angriff auf ein Wohnhaus eine Frau verletzt. Unterdessen wurde bekannt, dass am Freitagnachmittag die sterblichen Überreste von 563 ukrainischen Soldaten repatriiert wurden.

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