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kinotipp der wocheAuf die Probe gestellt

Die Reihe „Future Now“ legt den Fokus auf Filme aus Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan

Skeptisch verfolgt Shambala, wie sein Großvater nach großem Zögern einem Geschäftsmann seinen Adler überlässt, den er in den Bergen Kirgisistans hält. Dann sind die Erwachsenen wieder mit Erwachsenendingen beschäftigt und der Enkel lässt den Adler frei. „Shambala“ ist einer von fünf Filmen, die bei „Future Now“ laufen. Der Blick auf das Auswärtige Amt als Förderer und die Botschaften der beteiligten fünf Länder als Partner macht klar, dass die Reihe in den Bereich der Kulturdiplomatie fällt.

Future Now–Central Asia. Musik- und Filmfestival, bis 20.11.; Filme: 13./14. 11.,18./19. 11. + 20.11. im delphi LUXDie Langfassung: taz.de/tazplan

Juni 1993, Tadschikistan ist im Bürgerkrieg, der bis heute herrschende Emomalij Rahmon hat sich dank der russischen Unterstützung als Präsident durchgesetzt. Die Freunde Kahhor und Mannon schlagen sich durch, so gut es geht. Doch dann muss Mannons Tochter ins Krankenhaus. Um an Geld zu kommen, überlässt er Kahhor ein Lotterielos und die Lebensmittel, die ihm statt des Lohns ausgezahlt wurden. Als das Los gewinnt, wird die Freundschaft auf die Probe gestellt. Muhiddin Muzaffars „Dov“ („Fortune“, 2022) erzählt eine Geschichte aus der Frühzeit der tadschikischen Unabhängigkeit, deren Moral am Ende des Films sich auch auf die Verhältnisse der Transformationszeit beziehen lässt.

Es ist erfreulich, dass die Reihe eine Filmregion auf Berliner Kinoleinwände holt, die dort selten zu sehen ist. Zugleich laufen die Filme Gefahr, aus dem Leben in den autoritären Staaten Unterhaltungskino machen. Es steht also zu hoffen, dass in Zukunft auch offen kritischere Filme aus Zentralasien in Berlin zu sehen sind. Fabian Tietke

Szene aus „Shambala“ (R: Artykpai Suyundukov, Kirgisistan 2021) Foto: Aitysh Film

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