: „Donald Duck scheut keine Herausforderung. Daher ist er auch beim Berlin-Marathon am Start“
Zum runden Jubiläum des Berlin-Marathons wird es einen Sonderband des Lustigen Taschenbuchs geben. Warum, erklärt Verleger Jörg Risken
Interview Jens Uthoff
taz: Herr Risken, Entenhausen und der Laufsport – wie passt das überhaupt zusammen?
Jörg Risken: Auf den ersten Blick denkt man in der Tat: Wie geht das zusammen? Aber in Entenhausen finden Ereignisse aus allen Lebensbereichen statt, und Sport im Allgemeinen sowie der Laufsport sind eben auch ein Teil des Lebens der Entenhausener. Wir wollen mit den Geschichten positive Werte und Inhalte vermitteln, da bietet sich auch der Sport an. Wir haben auch schon prominente Persönlichkeiten aus der Sportwelt „duckifiziert“, also als Entenhausener Charaktere gezeichnet. Zur Fußball-EM hatten wir eine Kooperation mit Jamal Musiala, zu den Olympischen Spielen mit Leichtathlet Leo Neugebauer.
taz: Wie kam es zu der Sonderausgabe des Lustigen Taschenbuchs zum 50. Berlin-Marathon?
Risken: Der Veranstalter SCC Events ist auf uns zugekommen und hat angefragt, ob wir uns einen Sonderband vorstellen können. Eine Mitarbeiterin von SCC Events war vor einigen Jahren Mitarbeiterin unseres Marketingteams. Sie hat das Projekt von Beginn an besonders unterstützt. Beim 50. Jubiläum wollten die Veranstalter zudem ein ganz besonderes Highlight schaffen.
taz: Wer ist denn der oder die sportlichste Entenhausener:in?
Risken: Zu den sportlichsten Charakteren in Entenhausen zählen Sport Goofy und natürlich die drei Neffen Tick, Trick und Track. Und wenn Donald Duck Sport treibt, geschieht das nicht ohne humoristischen Hintergrund. Aber Donald Duck scheut keine Herausforderung, daher ist er auch beim Berlin-Marathon am Start.
taz: Donald läuft in Ihrer Geschichte den Jubiläumsmarathon – worauf haben Sie bei der Story besonders geachtet?
Risken: Auf den Wiedererkennungswert des Berlin-Marathons. Die Laufstrecke, die im Comic gezeigt wird, führt wie die tatsächliche Marathonstrecke an bekannten Sehenswürdigkeiten wie dem Friedrichstadtpalast, dem Potsdamer Platz, dem Gendarmenmarkt und dem Brandenburger Tor entlang.
taz: Wer hat die Geschichte entwickelt?
Risken: Die Geschichte wurde von unserer Redakteurin Stephanie Bens entwickelt und von Ferran Rodriguez, einem autorisierten Disney-Zeichner, gezeichnet. Ferran hat den Marathon glaubwürdig in die Entenhausener Welt übertragen: Donald Duck tritt beim Lauf gegen seinen Erzfeind Gustav Gans an – und Daisy ist natürlich auch dabei. Die Entenhausener treten in diesem Sondercomic mit ihren gewohnten Eigenschaften und Verhaltensmustern auf, was insgesamt eine passende und runde Geschichte ergibt.
taz: Wer ist eigentlich in erster Linie das Zielpublikum?
Risken: Wir wollen vor allem Menschen im Umfeld des Marathons erreichen, Läuferinnen und Läufer, Besucherinnen und Besucher. Der Band wird zum Beispiel auf der Marathonmesse verkauft, die schon am Donnerstag vor dem Marathon beginnt. Aber er ist auch für die angestammte Leserschaft des Lustigen Taschenbuchs gedacht. Aktuelle Bezüge kommen bei unseren Comicfans immer gut an.
Jörg Risken
57, ist Verleger bei Egmont Ehapa Media und dort für den Magazinbereich verantwortlich. Risken lebt in Berlin. Der Verlag veröffentlicht zum Berlin-Marathon eine Sonderausgabe des Lustigen Taschenbuchs („Marathon in Berlin“).
taz: Sind Sie selbst Läufer?
Risken: Ich laufe hin und wieder in meiner Freizeit, meine Kondition ist aber weit davon entfernt, einen Marathon bewältigen zu können.
taz: Wie ist Ihre Beziehung zum Berlin-Marathon?
Risken: Als Berliner ist der Marathon natürlich prägend für das Leben an diesem Sonntag im September. Die Atmosphäre ist einmalig und ich habe an der Strecke schon oft Freunde angefeuert.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen