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Debatte um Ticket

Giffey verteidigt das 29-Euro-Ticket, sieht aber zugleich Evaluierungsbedarf

Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey hat das 29-Euro-Ticket trotz geplanter Milliardeneinsparungen im Landeshaushalt noch nicht abgeschrieben – und pocht auf Verlässlichkeit in der Politik. „Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass Versprechen gehalten werden sollten“, sagte die SPD-Politikerin in einem Interview der Berliner Morgenpost. Sowohl die SPD als auch die CDU hätten das 29-Euro-Ticket, das erst zum 1. Juli eingeführt wurde, im Wahlkampf versprochen und im Koalitionsvertrag vereinbart.

„Das war in einer Zeit, die von großen Krisen geprägt war, die sehr viele Menschen an den Rand gebracht hat und in der sich sehr viele Menschen Entlastung gewünscht haben“, so Giffey. „Wir haben das Versprechen eingelöst und sehen, dass mittlerweile 206.000 Menschen dieses Ticket in Anspruch nehmen.“

Giffey rechnet mit weiteren Ticketverkäufen. Sie gehe davon aus, dass nach den Sommer­ferien weitere Ticketverkäufe dazukommen, sodass es bis zum Jahresende vielleicht 300.000 Nutzer seien.

Es gebe viele Menschen, für die das 29-Euro-Ticket ein gutes Angebot sei, auch weil manche das 49-Euro-Ticket für den ÖPNV in ganz Deutschland nicht benötigten oder ihnen dieses zu teuer sei, so Giffey. „Trotzdem haben wir auch gesagt, nach einem Jahr muss das Ticket evaluiert werden. Wie viel waren denn Neukunden, welche Gruppen von Kunden waren es? Und dann müssen wir uns gemeinsam überlegen, ob und für welche Zielgruppen das Ticket weiter angeboten werden kann.“

Die schwarz-rote Koalition plant nach ersten Kürzungen in diesem Jahr 2025 mit Einsparungen von drei Milliarden und für 2026 von fünf Milliarden Euro.

In dem Zusammenhang steht – kaum eingeführt – auch das 29-Euro-Ticket auf dem Prüfstand. Bisher sind im Landeshaushalt für das nur in Berlin gültige Angebot jährliche Kosten von bis zu 300 Millionen Euro veranschlagt. (dpa)

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