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: Eine Behandlung mit Piks

Tut das nicht einfach nur weh? Microneedling soll die Haut erneuern. Unsere Autorin hat es ausprobiert

Für die Nadeln lieber zur Profi Foto: Markus Scholz/picture alliance

Auf meinen Augen liegen feuchte Pads. Dann ein summendes Geräusch. Dumpfer als eine Elektrozahnbürste, aber so ähnlich. Feinste Nadeln durchdringen die Haut meiner Wange, die der Stirn, des Kinns. Was mache ich hier?

Letzte Woche hatte ich einen Abend des assoziativen Googelns vor dem Einschlafen. Immer wieder nerven mich meine Aknenarben. Peelings, Salicylsäure, Verzicht auf Zucker – alles schon probiert. Ich stoße auf Microneedling. Dabei wird die Haut mit kleinen Nadeln verletzt. Soll die Haut­erneuerung anregen, die Durchblutung fördern, das Hautbild verfeinern. Klingt toll!

Ein Aspekt überzeugt mich nicht: das „Needling“. Der Gedanke, mein Gesicht von Nadeln durchlöchern zu lassen … Ich ­scrolle auf Google weiter. Klicke auf Fotos von Fremden, die sich vor und nach der Behandlung haben ablichten lassen, begutachte die Unreinheiten auf der linken Seite der Gesichter vergleiche sie mit den Nachher-Fotos rechts. Sieht nicht gephotoshopped aus. Bin wieder überzeugt.

Auf Youtube suchreise ich durch Videos von Dermatologen. Die braucht es aber nicht zwingend. Alleine, zu Hause geht Microneedling auch, mit einem Roller. Das birgt aber Risiken, man könnte etwa zu doll drücken. Besser: zu einer Kosmetikerin oder Ärztin, die mit einem „Dermapen“ die Haut behandelt. Spätestens als ich Reels mit Namen wie „Microneedling gone wrong“ sehe und die entzündete Haut nach falscher Behandlung, steht fest: Ich gehe zur Profi.

Am nächsten Tag gönne ich mir mit 29 mein erstes Facial. Die Kosmetikerin wäscht, peelt und trocknet mein Gesicht. Dann sticht sie zu. Vier Minuten lang. Mit gerötetem Gesicht verabschiede ich mich. Ich nutze in den Folgetagen viel Sonnencreme und fasse mir nicht ins Gesicht. Eine Woche später könnte auch ich ein überzeugendes Vorher-Nachher-Foto machen. Meine Haut ist nicht perfekt, bisschen trocken, aber so gleichmäßig wie lange nicht mehr.

Klaudia Lagozinski