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Schwamm drüber

Schwammstädte können viel Wasser aufnehmen und geben es kontrolliert wieder ab. Kopenhagen macht es vor, Berlin folgt

In Städten wird dicht an dicht gebaut. Die Folge: Der Boden ist mit Beton versiegelt, das Regenwasser kann nicht versickern und läuft meist in die Kanalisation ab. Ist diese voll, quillt der Regen aus den Gullys wieder heraus und überschwemmt die Straßen. Weil sich Starkregen und Überschwemmungen häufen, müssen Städte also umdenken und umbauen. Sie verwandeln sich zunehmend in Schwammstädte.

In einer Schwammstadt werden Flächen geschaffen, die Wasser aufnehmen und später wieder abgeben können – wie ein Schwamm eben. Kopenhagen baut sich nach mehreren Überflutungen bereits seit über zehn Jahren zur Schwammstadt um. Berlin nimmt die dänische Hauptstadt zum Vorbild, denn auch dort sind die Kanäle schon seit Jahrzehnten strapaziert.

Wie eine Schwammstadt aussieht, kann man in Berlin in Adlershof, in Grünau oder an der Rummelsburger Bucht beobachten: Regen wird auf begrünten Dächern gespeichert, an bewachsenen Fassaden, in Teichen und Tümpeln, in kleinen Parks, auf Bolzplätzen. In Wohngebieten halten tiefergelegte Mulden und unterirdische Behälter wie Baumrigolen das Wasser bei heftigen Unwettern zurück. Parkplätze und Höfe werden entsiegelt und mit wasserdurchlässigem Belag gepflastert.

Die Schwammstadt soll aber nicht nur vor Hochwasser schützen, sondern auch für Abkühlung sorgen. Das gespeicherte Wasser verdunstet auf den begrünten Gebäuden und kühlt die Stadt herunter, so wie Schweiß auf der Haut den Körper kühlt. Auch Hamburg, München und Leipzig passen sich so bereits an die globale Erwärmung an.

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