Meister statt Master

Das Bündnis für Ausbildung konkretisieren Maßnahmen zur Steigerung der Ausbildungszahlen

Von Marie Frank

Der ganz große Wurf war es zwar nicht, den das Bündnis für Ausbildung am Montag im Roten Rathaus vorstellte, zufrieden zeigten sich trotzdem alle: „Es ist ein guter Tag für junge Menschen in Berlin und für die Betriebe“, meinte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU). Die Präsidentin der Handwerkskammer war da schon zurückhaltender: „Wir werden das Rad nicht neu erfinden, wir werden es nur schneller drehen“, dämpfte Carola Zarth allzu große Erwartungen.

Tatsächlich hat sich das 2023 gegründete Bündnis in seiner dritten Sitzung vor allem auf die Datengrundlage geeinigt. Denn um das Ziel von 2.000 neuen Ausbildungsplätzen bis Ende 2025 zu erreichen, braucht es auch konkrete Zahlen. Die gibt es jetzt: 34.535 Menschen sollen bis dahin eine betriebliche Ausbildung machen – aktuell sind es entsprechend 2.000 weniger.

47 Maßnahmen hat das Bündnis dafür entwickelt. Dabei geht es vor allem darum, das Angebot, die Übergänge in Ausbildung und die Rahmenbedingungen zu verbessern sowie Barrieren abzubauen, wie Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) erklärte. Dazu gehöre etwa die „Ansprache von jungen Menschen mit neuen Formen, etwa in Shoppingcentern“, aber auch auf Social Media. Wie das aussehen kann, konnte man sich am Montag im neuen „BVG-Job-Store“ anschauen (siehe rechts). Aber auch das neue Schulgesetz (siehe oben) soll helfen, etwa durch eine gute Berufsorientierung im elften Schuljahr.

Wird die Zielmarke von 2.000 zusätzlichen Plätzen verfehlt, wird eine Ausbildungsplatzumlage eingeführt, so Arbeitssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD). Ein Gesetz, mit dem Betriebe, die ausbilden, belohnt, und solche, die es nicht tun, zur Kasse gebeten werden, werde parallel erarbeitet, damit es ohne Zeitverzögerung inkraft treten kann.

Angesichts des Fachkräftemangels drängt die Zeit: „Es brennt an allen Ecken und Enden“, so Berlins DGB-Vorsitzende, Katja Karger. Viele seien überlastet. Neue Kol­le­g*in­nen kommen jedoch nicht von alleine. „Wer nicht ausbildet, darf sich nicht über Fachkräftemangel beklagen“, so Kiziltepe.