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Pinguine schnappen nach dem Titel

Ab Mittwoch kämpfen die Fischtown Pinguins gegen die Eisbären Berlin um die Deutsche Eishockey-Meisterschaft

Von Alina Götz

Die Fischtown Pinguins haben Geschichte geschrieben: Schon der Einzug ins Halbfinale der Playoffs war historisch für das Bremerhavener Eishockey-Team, jetzt stehen die Pinguins sogar im Finale. Mit 4:1 Spielen gewannen sie ihre Halbfinalserie gegen den amtierenden Meister aus München.

„Das 4:1 sieht deutlicher aus, als es wirklich war“, sagte Trainer Thomas Popiesch nach dem letzten Spiel dem Radio-Bremen-Magazin Buten un Binnen. Er ist stolz, lobte vor allem den Teamgeist seiner Mannschaft – und die Hilfe von außen: „Die letzten acht Jahre haben wir nicht bloß von den Fans in der Halle, sondern aus der ganzen Stadt unglaubliche Unterstützung bekommen.“ Für den Trainer ist es die letzte Saison auf seiner Position, ebenso für den langjährigen Manager Alfred Prey.

Das entscheidende Spiel war am vergangenen Dienstag vor heimischem Publikum 3:0 ausgegangen. München hatte zwar Torchancen, Bremerhaven aber die besseren. Fischtown verteidigte gut, vor allem in Unterzahl, und Torhüter Kristers Gudlevskis hielt alles, was auf ihn zukam.

„Vielleicht können wir irgendwann mal das Halbfinale schaffen, aber realistisch ist das eigentlich nicht“, hatte Manager Prey noch Ende vergangenen Jahres der taz gesagt. Die Geschichte von den Pinguins als Außenseiter dürfte nach dieser Leistung nicht mehr so leicht zu erzählen sein.

Erst seit 2016 spielt Bremerhaven in der Deutschen Eishockey Liga. Popiesch übernahm das Team und schaffte in sieben von acht Spielzeiten die Playoff-Teilnahme. Bislang war immer im Viertelfinale Schluss. Doch jetzt heißt es sogar Finale – und das mit dem kleinsten Etat der Liga.

Das Märchen der Pinguins spricht sich rum, nicht nur, aber natürlich auch in Bremen. „Haste das mit Fischtown gehört?“, fragte am Tag nach dem Finaleinzug ein älterer Mann einen ihm offensichtlich fremden Jugendlichen in einer Bremer Straßenbahn – und fügte hinzu: „Mal was anderes als Werder, ne.“

Am Mittwoch steigt das erste Spiel der Finalserie – zu Hause in Bremerhaven, da sich die Pinguins mit dem ersten Tabellenplatz in der Hauptrunde das Heimrecht für das erste Spiel gesichert hatten. Die Gegner kommen aus der Hauptstadt: Gegen den Rekordmeister Eisbären Berlin könnte Bremerhaven für die nächste Überraschung sorgen. Für den Gewinn der Meisterschaft braucht das Team auch im Finale vier Siege.

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