piwik no script img

Kinder fragen, die taz antwortetIst die Erde rund oder oval?

Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Yara, 4 Jahre alt.

In der Mitte, am Äquator, ist die Erde ein bisschen breiter als an den Polen Foto: imago

Schaust du dir Fotos von der Erde oder einen Globus an, dann sieht die Erde rund aus. Sie ist eine Kugel, die genau wie die anderen Planeten um die Sonne kreist. Doch warum ist das so?

Es liegt an der Schwerkraft. Das ist dieselbe Kraft, die dafür sorgt, dass ein Apfel auf den Boden fällt, wenn du ihn loslässt. Als die Erde entstanden ist, gab es rund um die Sonne nur Staub und Gesteinsbrocken. Durch die Schwerkraft haben sich die größeren Gesteinsbrocken gegenseitig angezogen und nach und nach entstand die Erde.

Der Druck auf die Brocken war dabei so groß, dass sie heiß und flüssig geworden sind. Dieses flüssige Material konnte sich leicht verteilen und durch die Schwerkraft wurde es zur Kugel: Wenn irgendwo ein Stück herausragte, wurde es vom Rest angezogen. Bis die Oberfläche der Erde glatt und rund war.

Die alten Griechen

Vielleicht hast du mal davon gehört, dass die Menschen im Mittelalter dachten, dass die Erde eine Scheibe ist. Das stimmt aber nicht. In Wirklichkeit wussten die Menschen damals schon, dass die Erde rund ist.

Sogar die alten Griechen vor vielen Tausend Jahren haben das vermutet. Sie hatten es damals schwerer als wir heute: Wir können Satelliten und Menschen ins All schicken und von oben die Erde sehen. Damals konnten sie nur vom Boden aus in den Himmel schauen.

Aber die alten Griechen hatten einen Trick, mit dem auch du sehen kannst, dass die Erde eine Kugel ist: Wenn du das nächste Mal am Meer bist, beobachte mal ein Segelschiff, das auf den Horizont zufährt. Irgendwann verschwindet zuerst der Rumpf. Die Segel kannst du aber noch viel länger sehen. Eben, weil die Erde rund ist und nicht flach.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Vor 500 Jahren ist dann ein Schiff aus Portugal mit dem Namen „Victoria“ einmal um die Erde gefahren. Das hat damals mehrere Jahre gedauert. Diese Weltumseglung hat bewiesen, dass die Erde wirklich rund ist.

Aber halt, ganz rund ist sie dann doch nicht. In der Mitte, am Äquator, ist die Erde ein bisschen breiter als an den Polen. Wie ein Ball, wenn du ihn in die Hände nimmst und ihn von oben und unten leicht zusammendrückst. Das liegt an der Fliehkraft. Die merkst du, wenn du Kettenkarussell fährst.

Wenn das Karussell sich dreht, schweben die Sitze. Und du hast das Gefühl, dass du nach außen gedrückt wirst und wegfliegst. Das passiert auch bei der Erde. Weil sie sich jeden Tag einmal um sich selbst dreht, ist sie in der Mitte ein bisschen bauchiger.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

6 Kommentare

 / 
  • Wer hat nicht das Problem am Äquator ein bißchen fülliger zu sein😂

  • Kleine Anmerkung wegen des großen Mathematikers Gauß und seiner bahnbrechenden Theorien:



    "Die Erde ist nicht rund - sondern ein Geoid (Rotationsellipsoid) Anfang des 19. Jahrhunderts stellte Carl Friedrich Gauss (1777 - 1855) bei seinen Vermessungen Abweichungen zur ellipsoidischen Theorie fest."



    /



    www.oetk.at/wege/k...n%20Theorie%20fest.



    /



    Und als Tipp:



    Daniel Kehlmann, 'Die Vermessung der Welt'



    /



    Carl Friedrich Gauß war ein hochbegabtes und durchaus ungewöhnliches Kind, das insbesondere die richtigen Fragen stellte, aber damals war das gelegentlich für das 'Wohlbefinden' eher hinderlich.



    Schön, dass die taz diese 'Frage-Rubrik' hat, leider gab es die taz in meiner Kindheit noch nicht.

    • @Martin Rees:

      Schonn. But.

      “Aber halt, ganz rund ist sie dann doch nicht. In der Mitte, am Äquator, ist die Erde ein bisschen breiter als an den Polen. Wie ein Ball, wenn du ihn in die Hände nimmst und ihn von oben und unten leicht zusammendrückst.“

      …is doch klug gesagt! Woll



      Die Entdeckung… - sorry kleistert alles zu - VideoFilm zu Gauß find ich grad nicht - dafür dies zu seinen Anfängen!;))



      “Mathematik-Genie: Der kleine Carl Friedrich Gauß - Wie ein Neunjähriger 1 bis 100 addierte.



      www.youtube.com/watch?v=MKsytMS73vg



      Viel Spaß & aus BS - kein Wunder 🤣🤫 -

  • Und wenn du gegen die hier genannte Gravitation wächst und wächst! Woll



    Hast du vllt Lust diese Kraft - die immerhin verhindert - daß du nicht vom Planeten Erde fällst!;) - Näher kennen zu lernen. Die hat‘s nämlich wie man so sagt - “in sich!“



    Sicher: “Wegen der Schwerkraft bleiben unsere Füße am Boden. Wir müssen die Erde nicht direkt berühren, um von ihr angezogen zu werden. Die Schwerkraft wirkt, solange wir nicht zu weit weg sind. Aufgrund der Schwerkraft umkreist die Erde die Sonne und der Mond die Erde.“ Ok. Aber das ist halt noch nicht alles. Wie ja meistens - hm.



    Auf jede Antwort - kommt regelmäßig doch eine neue Frage - nich.



    Dafür - kannste dir den Link unten aufheben.



    “Ohne „Geister“: Eine neue Theorie der Gravitation“



    “Zusammenfassung



    Bisher lässt sich die Gravitation (Schwerkraft) kaum in gängige Theorien der Teilchenphysik eingliedern. Physikerinnen und Physiker arbeiten daher an neuen Wegen, mit denen sich diese fundamentale Naturkraft mit anderen Modellen in Einklang gebracht werden kann.“



    www.mpg.de/12639639/mpp_jb_2018



    Der ist dann sicher längst veraltet - überholt!



    Macht nix - als Einstieg als Beginn für weitere Fragen reicht er allemal noch.

    • @Lowandorder:

      Nah dran?



      /



      www.spektrum.de/ne...s-erklaert/2176329

      • @Martin Rees:

        Liggers. Nah dran - is ook vörbi! - 😝 -

        Albert die 👅 - hat ja etliche Entwürfe geliefert! Woll



        Gewogen - und für zu leicht befunden.



        Schön btw auch sein “Gott würfelt nicht“



        Weil er 👣 Quanten String & Co - Niels Bohr and friends anfangs nicht kapierte!



        Und auch ein Niels Bohr zum Hufeisen an seiner Berghütte “…hab gehört - es soll helfen - auch wenn man nicht dran glaubt!“



        Ollen Chargaff Feuer des Hetaklit - wär noch ne feine Hausnummer! Gellewelle

        kurz - …a never ending story -



        Und von der 🐈‍⬛ in einem schwarzen Raum - ein andermal!;)) Woll