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das wird„Wir merken, dass wir stark sind“

Am 14. Februar wird Gewalt an Frauen auch in Hannover weggetanzt

Interview Anna Lindemann

taz: Frau Terhorst, seit wann gibt es die „One Billion Rising“- Bewegung?

Hannah Indira Terhorst: Die Bewegung wurde 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert. Weltweit ist jede dritte Frau in ihrem Leben von Gewalt betroffen – das sind eine Milliarde, also one billion. Die Bewegung ruft weltweit dazu auf, rauszugehen und zu tanzen, um das Ende dieser Gewalt zu fordern. Jedes Jahr am Valentinstag tanzen wir deshalb: in Mexiko, Indonesien, Kenia und seit ein paar Jahren auch in Hannover. Allein in Deutschland sind dieses Jahr 134 Orte dabei.

Warum ist es wichtig, dass es die Bewegung auch in Deutschland gibt?

Gewalt an Frauen ist auch in Deutschland ein riesiges Problem. Im Jahr 2022 gab es 240.000 angezeigte Fälle von häuslicher Gewalt. Das sind 8,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Und erst im Dezember kam es in Hannover zu einem Femizid. Das darf nicht passieren, das muss sich ändern.

Was kann Tanzen da bewirken?

Hannah Indirah Terhorst

gehört zum Orga-Team des Vereins Kargah in Hannover.

Das Ziel ist es, Frauen und Mädchen zu bestärken, untereinander Solidarität zu zeigen. Wenn wir als Gruppe tanzen, hat es etwas Unschlagbares. Am Anfang sind viele etwas zurückhaltender, aber wenn wir den Song ein zweites Mal spielen, löst sich etwas in der Gruppe. Und wir merken, dass wir zusammen stark sind.

Was bedeutet das für Sie?

Ich war das erste Mal 2021 bei „One Billion Rising“. Das war so befreiend und hat mich so berührt, dass ich gerne mitorganisieren wollte. Dieses Jahr bin ich mit eingestiegen.

Was ist das für eine Choreographie, die weltweit getanzt wird?

Tanz-Demo One Billion Rising, 14. 2., 17 Uhr, Kröpcke, Hannover, sowie von Göttingen bis Kappeln (SH) und von Osnabrück bis Rostock in 22 Städten aller fünf norddeutschen Bundesländer plus einer Insel. Infos unter onebillionrising.de

Es ist jedes Jahr an jedem Ort der gleiche Tanz zu dem Song „Break the Chain“. Eine Mitorganisatorin wird ihn hier in Hannover auf der Bühne vortanzen und alle anderen machen mit. Wir haben die Choreographie dafür etwas vereinfacht, damit auch Menschen, die nicht stehen können, mitmachen können. Auf der Webseite der Bewegung kann man sich auch schon vorher ein Video von dem Tanz anschauen.

Wer darf am Mittwoch mittanzen?

Alle sind willkommen, egal welches Gender. Die Redebeiträge wollen wir schon vorher auf mehreren Sprachen online veröffentlichen, damit sie möglichst viele Menschen verstehen können. Wir hoffen, dass so 200 Leute kommen. Aber je mehr, desto besser!

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