Kulinarische Themenmonate: Was kommt nach dem Veganuary?
Was ein echter Ernährungstrend sein will, braucht ein griffiges Label. Ein exklusiver Ausblick auf das Food-Jahr 2024.
D er Januar ist traditionell die Zeit des selbstauferlegten Verzichts, nur trägt er heutzutage freshere Namen. Als Dryanuary verpflichtet er zum einmonatigen Alkoholfasten, während er als Veganuary ein wenig wie das neujährliche Fitnessstudio-Abo funktioniert: Ein paar Leute bleiben dran und schaffen den dauerhaften Absprung in die tierfreie Ernährung, die meisten lassen sich den Rest des Jahres nicht wieder blicken.
Beide Konzepte erfreuen sich steigender Bekannt- und Beliebtheit, weswegen in diesem Jahr auch die elf weiteren Monate mit Ernährungsthematiken im Kofferwortformat ausgestattet werden. Hier ein exklusiver Ausblick auf das Food-Jahr 2024.
Februar: Ob im Döner, am Spieß oder in Form von Ćevapčići – wer nach dem fleischfreien Januar so richtig zuschlagen will, freut sich auf den Kebabruary.
März: Fürs Olivenöl geben wir ein Vermögen aus, doch für den Essig? Tja. Der Vinegarch stellt ein Lebensmittel ins Rampenlicht, das schon die alten Ägypter kannten.
April: Die Natur erwacht und der Misshapepril erinnert daran, dass auch nichtperfektes Obst und Gemüse lecker ist, ob krumme Möhren, krepelige Äpfel oder knubblige Kartoffeln.
Mai: Umami, die fünfte geschmackliche Grundqualität neben süß, sauer, salzig und bitter muss immer noch erklärt werden. Der Umamay soll das mit Miso, Parmesan und anderem würzig-herzhaftem Essen ändern.
Juni: Wildfleisch essen ist besser als Zuchtfleisch essen, ob für Umwelt, Böden oder Tiere. Das gilt auch für Australien, und ganz besonders im Kangaroone.
Juli: Die ersten Pilze wachsen – doch viele von ihnen sind giftig! Der Toadstooly will dafür ein Bewusstsein schaffen.
Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.
August: Wer glaubt, Wasser sei nur H2O, hatte noch nie mit einem Wassersommelier zu tun gehabt. Im Eaugust lernen wir die feinen geschmacklichen Unterschiede von Felsquell-, Kondens- und Eisbergwasser kennen.
September: Minze, Whiskey, Sirup, Eis, fertig ist ein Drink, der älter ist als das Wort Cocktail selbst. Der Mint-Juleptember feiert ihn!
Oktober: Für eine Milliarde Menschen ist Maniok ein Grundnahrungsmittel. Im Manioctober lernen auch wir die Qualitäten der „Tropenkartoffel“ zu schätzen.
November: Essensverschwendung ist ein großes Problem. Im Too-Good-To-Govember dreht sich daher alles um Lebensmittelrettung, eine großzügigere Auslegung des MHD und um die Legalisierung des Containerns.
Dezember: Das Jahresende ist mit Foodtraditionen überversorgt, aber für einen Weinbrand ist doch immer noch Platz – im Brandycember. Stößchen!
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Grundsatzpapier des Finanzministers
Lindner setzt die Säge an die Ampel und an die Klimapolitik
Höfliche Anrede
Siez mich nicht so an
Bundestag reagiert spät auf Hamas-Terror
Durchbruch bei Verhandlungen zu Antisemitismusresolution
US-Präsidentschaftswahl
50 Gründe, die USA zu lieben
Kritik an Antisemitismus-Resolution
So kann man Antisemitismus nicht bekämpfen
Klimaziele der EU in weiter Ferne
Neue Klimaklage gegen Bundesregierung