mein plan in dubai: „Kinder müssen vor den Folgen der Klimakrise geschützt werden“
Als Expertin für globale Gesundheit bei Save the Children möchte ich vor Ort dazu beitragen, dass die Gesundheit von Kindern einen zentralen Stellenwert bei den Klimaverhandlungen bekommt. Die Klimakrise ist eine Gesundheitskrise, diese Erkenntnis setzt sich endlich durch. In diesem Jahr gibt es zum ersten Mal einen Gesundheitstag auf der COP.
Mir geht es vor allem darum, dass Kinder vor den Auswirkungen der Klimakrise geschützt werden. Fast eine Milliarde Kinder, nahezu jedes zweite Kind, leben in Ländern, die unter den Folgen der Klimakrise leiden. Dürren, Überschwemmungen, extreme Hitzewellen oder Luftverschmutzung führen vermehrt zu Krankheiten.
Die Palette reicht von Dengue-Fieber über Atemwegserkrankungen bis hin zu Mangelernährung – Krankheiten, die vor allem für Kleinkinder lebensbedrohlich sein können. Und auch die psychische Gesundheit von Kindern leidet, wenn sie mit extremen Wetterereignisse konfrontiert sind, zum Beispiel wenn sie ihr Zuhause verlieren. Die Gesundheitssysteme in den betroffenen Ländern müssen dringend gestärkt werden, damit die Kinder eine Chance haben, gesund aufzuwachsen.
Ein Erfolg wäre, wenn die Auswirkungen der Klimakrise auf die Gesundheit gerade von Kindern in den Mittelpunkt der Klimaverhandlungen gerückt würde. Das Erreichen der Klimaziele sollte auch im Bereich der Kindergesundheit gemessen werden. Die Bedürfnisse von Kindern müssen in Klimaprojekten berücksichtigt werden. Das ist bislang kaum der Fall, obwohl Kinder am meisten unter den Folgen der Klimakrise leiden. Ich hoffe, dass dabei ganz konkret mehr Geld für die Verbesserung der Gesundheit und Ernährung von Kindern in die Hand genommen wird.
Protokoll: Franziska Betz
Patricia Kramarz arbeitet bei Save the Children Deutschland
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