kinotipp der woche
: Enden im Delirium

Im Zeughauskino jagt ganz Berlin einen Detektiv. Das Lichtblick lässt derweil den Schwertkämpferfilm der 70er aufleben

Der Detektiv Coletti behauptet, niemand könne ihn innerhalb von 48 Stunden aufspüren – egal, welche Hilfsmittel seine Verfolger auch einsetzen mögen. Wer es dennoch schafft, dem winkt eine Belohnung von 100.000 Mark. So kommt es in Berlin zu einer großangelegten Suche mithilfe damals moderner Massenkommunikationsmittel sowie zu Verfolgungsjagden, bei denen auch ein Coletti-Doppelgänger seine Rolle spielt. „Wo ist Coletti?“ (1913) von Max Mack vermittelt Spaß an Bewegung und ist heute auch vor allem aufgrund seiner Aufnahmen aus dem wilhelminischen Berlin von Interesse. Gezeigt wird die 2022 von der Friedrich Wilhelm Murnau-Stiftung restaurierte Fassung, musikalisch live begleitet von David Schwarz (Klavier) und Maren Kessler (Vokofon, Percussion, Cello). Der Filmwissenschaftler Maximilian Grenz hält eine Einführung.

„Wo ist Coletti?“, 17. 12., 16 Uhr, Zeughauskino

„A Touch of Zen“, 16. 12., 22 Uhr, OmU, Lichtblick Kino

Das unübertroffene Meisterwerk des chinesischen Schwertkämpferfilms bringt der Kölner Verleih Rapid Eye Movies noch einmal auf die Leinwand: Mit „A Touch of Zen“ (1971) führte King Hu das Genre auf eine ganz neue Ebene, und das nicht nur, weil am Ende ein Mönch den Tag rettet und der Schurke in einem psychedelischen Delirium endet. Kämpfe wie das berühmte Gefecht im Bambuswald besitzen eine fantastische Leichtigkeit, vor allem aber kommt King Hus Gespür für Atmosphäre zum Tragen: Auf dem mysteriösen Set einer verwunschenen Festung, in der es angeblich spukt, kämpfen die Schurken schließlich gegen ihre eigene Angst vor den vermeintlichen Gespenstern. Lars Penning

„A Touch of Zen“ (Taiwan 1971, Regie: King Hu) Foto: Rapid Eye Movies