Katastrophe in Antarktis: Tausende tote Kaiserpinguine
Ertrunken, nass geworden und erfroren oder verhungert: Tausende Jungvögel sind 2022 gestorben. Grund ist die Klimakrise, die das Antarktis-Eis schmelzen lässt.
Studien-Hauptautor Peter Fretwell sprach von einem „ersten großen Misserfolg“ bei der Aufzucht von Kaiserpinguinen aufgrund des Verlusts von Meereis. „Dies ist wahrscheinlich ein Zeichen für die künftige Entwicklung“, sagte der britische Forscher der Nachrichtenagentur AFP.
Im vergangenen Jahr war von Mitte September bis Mitte Dezember – und damit im Frühjahr der Südhalbkugel – ein Rekordrückgang des Eises im Polarmeer verzeichnet worden. Besonders betroffen war das Meer entlang der Westküste der Antarktis und damit der ideale Brutplatz für die größte Pinguinart der Welt. Für tausende Jungtiere war das aufbrechende Eis tödlich, da sie noch nicht reif genug waren, um mit dem eiskalten Meerwasser klarzukommen.
Um aus eigener Kraft zu überleben, müssen die Küken wasserdichte Federn entwickeln. Damit beginnen sie in der Regel Mitte Dezember, das Wachstum der Federn dauert einige Wochen.
Anpassen an die Klimakrise kaum möglich
In den Pinguin-Kolonien im Bellingshausmeer begann das Eis aber schon Ende November aufzubrechen. „Küken, die ins Wasser gehen, werden wahrscheinlich ertrinken, und wenn sie es schaffen, wieder herauszukommen, werden sie wahrscheinlich erfrieren“, sagte Fretwell. „Wenn es ihnen gelingt, auf den Eisschollen zu bleiben, gehen wir davon aus, dass die meisten von ihnen abdriften und verhungern, weil ihre Eltern sie nicht mehr finden“.
Kaiserpinguine suchen normalerweise nach alternativen Standorten, wenn das Meereis instabil wird. Diese Anpassungsfähigkeit, die ihr langfristiges Überleben sichert, nützt ihnen aber nichts, wenn das Eis in der gesamten Antarktis durch den Klimawandel zunehmend schrumpft. „Werden ihre Brutstätten auf regionaler Ebene unsicher, wird diese Strategie nicht mehr möglich sein“, heißt es in der von unabhängigen Experten überprüfte Studie.
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