: Mehr Geld für Grundschullehrer:innen
Ab sofort bekommen Grund-, Haupt- und Realschullehrkräfte in Hamburg das gleiche Gehalt wie an Gymnasien
Hamburg wird Grundschullehrer:innen künftig wie deren Kolleg:innen an Gymnasien und Berufsschulen bezahlen. Auch Haupt- und Realschullehrer:innen profitieren von der Änderung zum am Donnerstag beginnenden neuen Schuljahr, wie die Schulbehörde mitteilte. 4.200 verbeamtete Lehrkräfte und rund 800 festangestellte Pädagog:innen sowie 600 Vorschullehrer bekommen neben der außerordentlichen Gehaltserhöhung auch eine Beförderung. An die Grundschullehrer seien bereits Ernennungsurkunden zum „Studienrat“ oder zur „Studienrätin“ verschickt worden, hieß es.
Bei einer vollen Stelle mache das je nach Dienstalter und Gehaltsstufe 400 bis 500 Euro brutto im Monat aus. Eine verheiratete Grundschullehrerin mit einem Kind und sechs Jahren Berufserfahrung komme in Hamburg nun monatlich auf über 5.300 Euro brutto, wovon nach Abzug von Steuern und Sozialversicherungen 4.000 Euro netto blieben, erklärte der Behördensprecher als Beispiel.
Lehrkräfte der Vorschulklassen werden ab dem 1. August 2023 von der bisherigen Entgeltgruppe 9b in die höhere Entgeltgruppe 10 befördert. Je nach Erfahrungsstufe entspricht das bei einer 85-Prozent-Stelle zwischen 150 Euro und 530 Euro brutto pro Monat.
„Die Besoldungserhöhung für Lehrkräfte in den Grundschulen und Vorschulklassen ist ein großer Kraftakt, die Personalkosten steigen damit pro Jahr um rund 48 Millionen Euro“, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) laut der Mitteilung.
Dennoch sei der Schritt richtig. Bildungswissenschaftler hätten seit langem nachgewiesen, dass eine gute Grundschulpädagogik für den Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen genauso wichtig sei wie die Pädagogik an den weiterführenden Schulen. „Ich freue mich sehr darüber, dass Senat und Bürgerschaft die ungerechte Besoldungs- und Tarifstruktur in den Schulen beendet haben“, sagte Rabe. Er verwies auch auf die Konkurrenzsituation mit den anderen Ländern: „Die gute Bezahlung trägt darüber hinaus dazu bei, dass Hamburg für gute Grundschullehrkräfte ein attraktives Bundesland bleibt. So sichern wir langfristig unsere gute Lehrerversorgung.“
Besser bezahlt werden künftig auch Therapeut:innen an Schulen. Obwohl ihre Gehälter wie die der Erzieher:innen bei deutschlandweiten Tarifverhandlungen festgelegt würden, gleiche Hamburg die Bezahlung in einer Übergangsregelung an. Sie sollen künftig von den gleichen Tarifsteigerungen profitieren wie Erzieher:innen. (dpa/taz)
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