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ICC wird Kulturzentrum

Der dazugehörige Architektur-Wettbewerb startet 2024

Der neue schwarz-rote Senat hält an den Plänen fest, das leer stehende ehemalige Internationale Congress Centrum (ICC) am Berliner Funkturm zu einem Kultur- und Begegnungsort zu machen. Vorbild soll das Centre Pompidou in Paris sein. Der dafür vorgesehene internationale Konzeptwettbewerb werde jetzt vorbereitet, sagte Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) der Deutschen Presse-Agentur.

Beginnen wird er aber voraussichtlich etwas später: „Unser Ziel ist, den Wettbewerb 2024 zu starten, damit wir Anfang 2026 die Wettbewerbsbeiträge vorliegen haben.“ Ursprünglich war ein Start noch in diesem Jahr im Gespräch.

Giffey macht sich dafür stark, für das seit 2019 unter Denkmalschutz stehende Gebäude, das einmal zu den größten Kongresszentren der Welt zählte, während des Konzeptwettbewerbs die ein oder andere Zwischennutzung zu ermöglichen. „Wir haben die große Ausstellung „The Sunmachine is Coming Down“ dort gehabt, dann im September vergangenen Jahres die internationale Konferenz „Q Berlin“ zu Zukunftsfragen in Metropolen“, sagte die Wirtschaftssenatorin.

Dabei habe sich gezeigt, wie riesig das Interesse an dem Ort sei. „Es ist gut, die ICC-Türen für die Berlinerinnen und Berliner und für internationale Gäste hin und wieder zu öffnen, bis der Umbau für die neue Nutzung startet.“

„Wir haben die Mittel für das Konzeptverfahren eingeplant und gehen nach der Sommerpause in die Abstimmung im Parlament“, sagte Giffey. „Aktuell laufen mit der Berliner Immobilienmanagement GmbH, die das Verfahren im Auftrag des Landes durchführen soll, Vorbereitungen für die nächsten Schritte.“

2026 müsse es dann eine Bewertung der eingereichten Beiträge geben. „Es wird dabei sowohl um die besten Ideen für die Nutzung gehen als auch um belastbare, finanziell tragfähige Vorschläge für den Betrieb und die notwendige Sanierung“, sagte Giffey. Im selben Jahr solle dann eine Vergabeentscheidung für den überzeugendsten Entwicklungsvorschlag fallen.

„Wichtig ist, dass am Ende dieser Legislatur klar ist, wie es mit dem ICC verbindlich weitergeht“, so die SPD-Politikerin. „Also welches Konzept mit wem umgesetzt wird, wie es finanziert wird und wann die Sanierung losgehen kann.“ Für das Vorgehen habe es schon in der rot-grün-roten Regierung eine Verständigung gegeben. Und auch der neue Senat verfolge diesen Weg weiter.

„Was uns vorschwebt, ist eine Art Centre Pompidou Berlin, aber nicht einfach eine Kopie: das ICC als ein offener Ort mit internationaler Strahlkraft, an dem Kunst, Innovation, Kreativität und neue Technologien zusammenkommen“, sagte Giffey. Es sei klar, dass das Land Berlin so ein Großprojekt nicht allein stemmen könne. „Wenn man das voranbringen will, braucht man starke Partner, wir wollen die besten Ideen aus der ganzen Welt einholen“, so die Wirtschaftssenatorin. „Es gibt Akteure auf der ganzen Welt, die an solchen Zukunftsorten interessiert sind, und das ICC gehört dazu“, sagte Giffey. „Da braucht Berlin sich nicht verstecken, wir sind eine der spannendsten Metropolen weltweit.“ (dpa)

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