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Moskau friert Vermögen von Linde ein

Der Industriegaskonzern kann Geschäftsbereiche im Wert von 450 Millionen Euro nicht verkaufen

Von Kai Schönberg

Russland hat einem Agenturbericht zufolge Vermögenswerte des Industriegaskonzerns Linde im Wert von gut 450 Millionen Euro eingefroren. Ein russisches Gericht ordnete den Schritt an, wie die Nachrichtenagentur Interfax am Montag berichtete. Damit kann Linde diese Geschäftsbereiche in Russland nicht verkaufen. Dies hatte der weltgrößte Industriegas-Konzern Ende April angekündigt, nachdem er sein Geschäft in Russland wegen des Ukrainekriegs auf Eis gelegt hatte. Kunden wurden danach nicht mehr beliefert, von einem Teil der Anlagen wollte man sich trennen. Für das zweite Halbjahr 2022 hatte Linde keine Umsätze aus Russland mehr geplant.

Das deutsch-amerikanische Unternehmen war zuvor besonders stark dort engagiert. Beispielsweise war Linde Partner beim Bau einer riesigen Kunststofffabrik des größten russischen Petrochemiekonzerns, Sibur, beteiligt, für die im Sommer 2020 in Sibirien der Grundstein gelegt wurde. Nach eigenen Angaben plante Linde vor dem Krieg in Russland Projekte im Volumen von bis zu zwei Milliarden Dollar, etwa für Anlagen zur Gasverflüssigung für den russischen Erdgaskonzern Gazprom. Von dem Rückzug betroffen waren auch Unternehmensteile in Deutschland, vor allem der Anlagenbau, der in Pullach bei München sitzt.

Von Russland-Sanktionen waren bereits im ersten Quartal 2022 Linde-Umsätze im Volumen von rund 350 Millionen Dollar betroffen. Ausgeklammert von den Sanktionen sind Produkte wie medizinische Gase.

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