: Klage gegen Danone
Der Konzern mache zu wenig gegen den hohen Plastikverbrauch, sagen französische Umweltverbände. Sie berufen sich auf das Sorgfaltspflichtgesetz
Umweltorganisationen haben in Frankreich Klage gegen den Lebensmittelkonzern Danone eingereicht. Unter Berufung auf das französische Lieferkettengesetz wollen sie das Unternehmen dazu bringen, weniger Plastik zu verbrauchen.
ClientEarth, Surfrider Foundation Europe und Zero Waste werfen dem Konzern vor, zu wenig gegen die Einwirkung von Plastik auf die Umwelt zu tun. „Uns ist klar, dass dies nicht von heute auf morgen geschehen kann, aber es muss heute beginnen“, sagte Antidia Citores, Sprecherin für die Organisationen.
Umweltschützer berufen sich zunehmend auf das Gesetz der Sorgfaltspflicht, das 2017 in Frankreich eingeführt wurde. Es verpflichtet große Unternehmen zum Umweltschutz und zur Einhaltung der Menschenrechte.
Eine erste solche Klage war 2019 gegen den Energiekonzern Totalenergies wegen eines Ölprojekts in Uganda und Tansania eingereicht worden. Ein Urteil wird Ende Februar erwartet.
Danone ist vor allem für die gleichnamige Joghurt-Marke bekannt und vertreibt zudem in Flaschen abgefülltes Wasser. Nach Angaben der Organisation Break free from plastic gehört der Konzern zu den zehn größten „Plastikverschmutzern“ der Welt.
Trotzdem zeigte sich das Unternehmen von der Klage überrascht und verwies auf das Konzernziel, bis 2025 Verpackungen zu entwerfen, die „zu 100 Prozent recycelbar“ sind. Außerdem gebe es Initiativen zum Einsammeln und Recyceln, „damit das Plastik außerhalb der Natur bleibt“.
Den Umweltschützern geht das nicht weit genug. Das eigentliche Problem sei der hohe Verbrauch von Plastik selbst. Der Konzern wies in seinem letzten Jahresbericht für 2021 über 24 Milliarden Euro Jahresumsatz und fast 751.000 Tonnen verbrauchtes Plastik aus.
Auf UN-Ebene laufen derzeit Verhandlungen für ein Abkommen zur Reduzierung von Umweltverschmutzung durch Plastik. Sie sollen bis 2024 abgeschlossen sein, gestalten sich jedoch schwierig. Danone erklärte, die Arbeiten an einem „weltweit bindenden Abkommen über Kunststoffe“ zu unterstützen. Es handle sich um eine „systemische Herausforderung“, die ein einzelnes Unternehmen nicht lösen könne. (afp)
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