: Ramsar stärkt Mangroven
Experte sieht Erfolg beim internationalen Abkommen zum Schutz von Feuchtgebieten
Von Clara Vuillemin
Jedes Jahr geht 1 Prozent der Feuchtgebiete weltweit verloren. Damit der Rückgang zumindest eingedämmt wird, gibt es seit über 50 Jahren die sogenannte Ramsar-Konvention – das älteste internationale Naturschutzabkommen. Am Wochenende ging die 14. Ramsar-Konferenz in Genf zu Ende. Christoph Zöckler war auch dieses Mal dabei. Der Experte für Feuchtgebiete Vögel vom Naturschutzbund Deutschland ist optimistisch: Es habe „zum ersten Mal eine neue Dynamik“ gegeben.
Insbesondere freut er sich über Chinas Plan, einen Mangrovengürtel an seinen Küsten zu pflanzen. Noch vor wenigen Jahren sei Naturschutz in China kein großes Thema gewesen, mittlerweile habe die Regierung in Peking ihn zu einer nationalen Priorität erklärt. Außerdem, sagt Zöckler, hätten sich die Länder diesmal gegenseitig bei der Wiederherstellung wertvoller Ökosysteme „regelrecht überbieten wollen“.
„Mangrovenwälder haben wichtige Funktionen: Sie sind eine der besten CO2-Senken, sie können über eine Tonne CO2 pro Hektar pro Jahr binden“, sagt Christoph Zöckler. Die Gebiete reinigen auch das Wasser und bieten einen natürlichen Schutz gegen Sturmfluten. Zudem sind sie ein Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten.
Als 1971 in Ramsar, einem Ort am Kaspischen Meer im Iran, das Feuchtgebiet-Abkommen geschlossen wurde, waren 21 Staaten dabei, die BRD und die DDR kamen erst später dazu. War es ein Erfolg? Zöckler antwortet: „Das ist eine gute Frage“, dann zögert er und sagt schließlich: „Ja.“ Ramsar war ein Pionier unter den Naturschutzabkommen und hatte deshalb Vorbildfunktion für die anderen Konventionen, die folgten und die internationale Naturschutzarbeit stärkten.
Außerdem, so Zöckler, hätte das Abkommen zu einem weltweiten Netzwerk von Schutzregionen geführt. Über 133 Millionen Hektar Feuchtgebiete stehen heute unter Schutz. Auch das ursprüngliche Ziel des Ramsar-Abkommens, die Wasservögel zu schützen, sei weitgehend gelungen. Zöckler betont: „Den Gänsen, Enten, Kranichen und Schwänen geht es heute weltweit viel besser als vor 50 Jahren.“
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