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Wo der Specht klopft

In einer Heidelandschaft bei Dresden kämpfen Wald­­beset­ze­r*in­nen gegen den Kiessandabbau

Material für die Bauindustrie: der Kiessandtagebau Laußnitz 1 liegt neben dem besetzten Wald

Text und Fotos Jannis Große

Baumhäuser im besetzten Wald

Fünf bis zehn Meter hoch hängen die Baumhäuser über dem Boden. Mit dicken Seilen aus Polypropylen zwischen Kiefern eingebunden, schwingen sie im Wind hin und her. Der lichte Waldboden des Kiefernwalds ist von Heidekraut bewachsen, man hört das Klopfen eines Spechts und den Wind durch die Baumwipfel rauschen.

Ein Baumhaus dient als Materiallager

Heibo“ nennt sich die Besetzung nordöstlich von Dresden, die den in einer Heidelandschaft gelegenen Kiefernwald gegen die Rodungspläne eines Kieswerks verteidigen will. 121 Hektar Waldfläche sollen dem Kiessandtagebau in einem ersten Schritt zum Opfer fallen, weitere 135 Hektar sind geplant. Zwar haben sich die Betreiber des Kieswerks zu einer anschließenden Renaturierung verpflichtet, doch die Be­set­ze­r*in­nen fürchten irreparable Schäden an den benachbarten Mooren, die durch den Kiessandabbau trocken fallen könnten. Außerdem lasse sich der Verlust des gewachsenen Waldbodens so schnell nicht wieder ausgleichen.

Klettern sollte man als Ak­ti­vis­t*in schon können

Nach dem Ende der Waldbesetzung „Moni“ in Sachsen-Anhalt gegen die Autobahn A 14 ist „Heibo“ die letzte verbliebene Waldbesetzung im Osten Deutschlands. Die Aktivist*innen, die sich zu ihrem eigenen Schutz Waldnamen wie „Fichte“ gegeben haben, sehen ihren Kampf ganz grundsätzlich auch als einen Kampf gegen das naturzerstörerische kapitalistische System, zu dem auch die Bauindustrie gehöre. Mit ersten Räumungsversuchen wird schon in den nächsten Wochen gerechnet.

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