: Geld, Waffen und ein Unfall
Deutschland kündigt die Lieferung von gepanzerten Fahrzeugen an die Ukraine an. Das EU-Parlament billigt angekündigte Milliardenhilfen
Deutschland wird nach Angaben von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht zwei weitere Mehrfachraketenwerfer Mars sowie 50 gepanzerte Fahrzeuge vom Typ Dingo an die Ukraine liefern. Dazu würden auch 200 Raketen für die Mehrfachraketenwerfer überlassen, sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag in Berlin zum Auftakt der Bundeswehrtagung.
Das Transportfahrzeug Dingo ist ein gepanzertes, luftverladbares und bewaffnetes Radfahrzeug für Patrouillen- und Spähfahrten. Die Regierung in der Ukraine und auch Politiker der Ampelkoalition hatten zuletzt den Druck erhöht und auch eine Lieferung von deutschen Kampfpanzern gefordert, um die Ukraine bei der Verteidigung gegen Russland zu unterstützen.
Militärische und zivile Fachleute beraten auf der Bundeswehrtagung über den weiteren Kurs der deutschen Streitkräfte. Am ersten Tag sollte neben Lambrecht (SPD) auch Generalinspekteur Eberhard Zorn – Deutschlands ranghöchster Soldat – sprechen. Am Freitag wird Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei dem Treffen in Berlin erwartet.
EU-Milliarden
Das EU-Parlament billigte am Donnerstag in Straßburg Kredite über 5 Milliarden Euro für die Ukraine. Das Geld soll für den laufenden Betrieb des Staates verwendet werden. Die Darlehen werden durch Garantien der Mitgliedstaaten gestützt, da im EU-Haushalt nicht mehr genügend Ressourcen zur Verfügung stehen.
Das Geld ist Teil eines im Mai angekündigten Hilfspakets über insgesamt 9 Milliarden Euro. Vor der Auszahlung der 5 Milliarden Euro müssen die EU-Staaten noch formell zustimmen. Da es bereits eine politische Einigung der Finanzminister der Staaten gibt, gilt dies jedoch als Formsache. 1 Milliarde Euro aus dem Paket wurden bereits Anfang August ausgezahlt.
Selenskis Auto-Unfall
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski ist auf dem Rückweg von einem Besuch der Region Charkiw in einen Autounfall geraten. Ein Passagierfahrzeug sei am frühen Donnerstag in Kiew mit dem Fahrzeug des Präsidenten kollidiert, teilte Selenskis Sprecher Serhij Nykyforow bei Facebook mit. Das medizinische Team Selenskis habe der Person des anderen Wagens Erste Hilfe geleistet. Sie sei im Rettungswagen weggebracht worden. Selenski habe keine schweren Verletzungen erlitten. Zum Unfall werde ermittelt. (dpa, ap)
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