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Krauss-Maffei blockiert

Bündnis legt in Kassel Waffenproduktion lahm

Von Peter Nowak

Antimilitarismus heißt früh aufstehen. Bereits um 4 Uhr früh am Freitag blockierten Kriegs­geg­ne­r*in­nen zwei Tore der Rüstungsfirma Krauss-Maffei-Werke in Kassel. Die Frühschicht konnte somit nicht mit der Arbeit beginnen. „Unser Ziel war es, die Waffenproduktion lahmzulegen – und das haben wir geschafft!“, sagte Gerd Sauer vom Bündnis „Rheinmetall entwaffnen“ der taz.

Der bundesweite antimilitaristische Zusammenschluss hatte in Kassel ab 30. August ein Camp organisiert. Fast eine Woche lang trafen sich dort rund 300 Menschen aus ganz Deutschland. Es ging um die Auseinandersetzung mit Themen des Antimilitarismus und Formen der gewaltfreien Verteidigung. Andere Arbeitsgruppen beschäftigten sich mit dem Rüstungsstandort Kassel. So hat Krauss-Maffei Wegmann in der Stadt mit dem französischen Rüstungsunternehmen Nexter einen europäischen Rüstungskonzern mit Milliardenumsatz aufgebaut. Dort wird auch der Kampfpanzer Leopard produziert und exportiert. Auch Rheinmetall Defence lässt in Kassel Radfahrzeuge und Schützenpanzer produzieren.

In den letzten beiden Tagen des Camps stand dann der praktische Antimilitarismus im Mittelpunkt. Nach der Blockade am Freitag beteiligten sich am Samstag etwa 1.000 Menschen an einer Demonstration durch die Kasseler Innenstadt. Neben den meist jungen Camp-Teilnehmer*innen liefen auch ältere Ein­woh­ne­r*in­nen von Kassel im Demonstrationszug mit. In Parolen wurde die Kritik an der Aufrüstung mit konkreten und aktuellen sozialen Fragen verbunden. „Gesundheit statt Rüstung“ stand auf Fahnen und Transparenten.

Den Slogan „Lasst uns an der Rüstung sparen und dafür für 9 Euro fahren“, der auf das gerade ausgelaufene 9-Euro-Ticket für den Regionalverkehr Bezug nahm, wurde auch von Pas­san­t*in­nen aufgegriffen. Der Antimilitarismus ist international. Eine Aktivistin aus Australien berichtete von Blockadeaktionen gegen das weltweit agierende Rüstungsunternehmen Rheinmetall in Brisbane im Bundesstaat Queensland: „Mit diesen Waffen tötet die indonesische Regierung unsere Freun­d*in­nen in Westpapua. Lasst uns das stoppen“, erläuterte sie den Protest.

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