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Atomare RüstungStändig droht ein Atomkrieg

Gastkommentar von Ida Büsch und Sophie Kretzschmar

Ob gezielt oder fälschlich ausgelöst: Das Risiko einer atomaren Konfrontation ist groß. Um Schlimmstes zu verhindern, muss weltweit abgerüstet werden.

Die Rauchsäule der am 9. August 1945 über der japanischen Stadt Nagasaki abgeworfenen Atombombe Foto: ap/dpa

A tomwaffen? Das klingt nach Kaltem Krieg und Vergangenheit schön wär’s. Leider ist das Thema brandaktuell: Immer noch gibt es etwa 12.000 atomare Sprengköpfe, genug, um die Erde gleich mehrfach zu zerstören. Zu oft standen wir durch einen Fehl­alarm oder menschliches Versagen bereits am Rande eines Atomkriegs. Fehler lassen sich nie grundsätzlich ausschließen, und damit ist das Risiko für einen fälschlicherweise ausgelösten Atomwaffeneinsatz ständig vorhanden.

Wladimir Putins jüngste Drohungen machen außerdem deutlich: Das Kommando über Atomwaffen liegt oft in den Händen Einzelner. Uns bleibt also nichts anderes übrig, als darauf zu vertrauen, dass jene selbst in Zeiten höchster Anspannung rational und besonnen handeln. Das Risiko durch Atomwaffen ist zu groß. Denn wenn eine Atombombe eingesetzt wird, kommt es zum Schlimmsten – verbrannte Menschen, radioaktive Verseuchung, zertrümmerte Gebäude.

Opfer können weder evakuiert noch behandelt werden, denn die Straßen sind zerstört und es gibt keinen Platz in den Krankenhäusern. Nach einer Atomexplosion kommt keine Hilfe. Der Horror geht aber darüber hinaus, denn Atomexplosionen haben globale Effekte. Selbst bei einem regionalen Atomkrieg erzeugen die Feuer so viel Asche, dass die Sonne verdunkelt wird. Ein nuklearer Winter folgt mit globalen Ernteausfällen und Hunger. Das Risiko durch Atomwaffen wird in Zukunft nicht sinken.

Im Gegenteil: Globale Ungerechtigkeit, Ressourcenknappheit und die Klimakatastrophe verschärfen bestehende Konflikte und fachen neue an. Deshalb müssen wir dringend über Atomwaffen sprechen. Wir müssen aufhören, sie als „politische Waffen“ abzutun, und ihr reales Risiko anerkennen.

Ida Büsch

ist Jugenddelegierte der Deutschen Friedensgesellschaft zur Konferenz des Atomwaffensperrvertrags. Büsch studiert Internationale Beziehungen und setzt sich für nukleare Abrüstung ein.

Sophie Kretzschmar

ist Jugenddelegierte der Deutschen Friedensgesellschaft zur Konferenz des Atomwaffensperrvertrags. Kretzschmar hat Physik studiert und wird bald zur Verifikation nuklearer Abrüstung forschen.

Wir müssen von unseren Regierungen fordern, den Atomwaffensperrvertrag einzuhalten und dem Atomwaffenverbotsvertrag beizutreten, um weltweit Abrüstung voranzutreiben. Wir müssen uns jetzt darum kümmern, das Schlimmste zu verhindern.

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9 Kommentare

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  • Das Thema nukleare Bedrohnung nimmt einen relevanten Teil im folgenden Buch ein:

    Tobi Ord, The Precipice: Existential Risk and the Future of Humanity, (London: Bloomsbury), 2020.

    Warum mir dieses Buch wichtig ist? Es hat mir nach einer Jahrelangen Durststrecke, in der ich allen Humanismus an den Nagel gehängt hatte, eben wieder einen neuen Humanismus gegeben. Und damit auch ein kleines Licht in meiner Schwarzmaler Welt.

    Weitere interessante Informationsquellen zur Thematik sind für mich:

    sipri.org/

    thebulletin.org/do...ock/current-time/'

    futureoflife.org/

    Schwierige Zeiten.

  • Seit Tausenden von Jahren streben die Menschen danach, ihre Waffen noch tödlicher zu machen. Niemand wird auf die Atombombe verzichten, nicht einmal Winzlinge wie Israel oder Nordkorea.

  • Danke für Euer Engagement, für Euren Mut und Optimismus.

    Meine Generation hat ziemlich versagt und Euch einen furchtbaren Mist hinterlassen.

    Vielleicht waren wir damals, Wyhl, Wendland und Pershing, doch zu zaghaft und zu friedlich?

  • RS
    Ria Sauter

    Solche unrealisten Artikel liebe



    ich :-(



    Was denken Sie, als Tazlerin, was die Generation vor Ihnen versucht hat?



    Vielleicht waren wir alle zu doof. Deshalb viel Glück an Sie!

    • @Ria Sauter:

      Die Generation welche Sie ansprechen hat es doch geschafft, von 70'000 Sprengköpfen auf 13'000 herunterzukommen. Das sind zwar 13'000 zu viel aber doch auch 57'000 weniger als es mal gab.

  • Wäre Russland in der Ukraine, hätte diese Atomwaffen?

    Wollen wir uns jetzt von Putin kirre machen lassen und uns von Angst leiten lassen? Ich meine nein. Mir geht es exakt so wie Robert.

    Habeck: „Angst vor einem Dritten Weltkrieg? Habe ich nicht"

  • 4G
    49732 (Profil gelöscht)

    Aha, ok, was ist jetzt neu oder informativ an dem Artikel? Wird ja wohl keiner widersprechen.

    • @49732 (Profil gelöscht):

      Der nukleare Winter ist nicht unbedingt allen geläufig, dass kann ich Ihnen garantieren.

      Des weiteren gibt es auch heranwachsende Junge Leser'Innen, welche sich eventuell noch nicht mit der Thematik auseinandergesetzt haben im Detail. Von daher macht es Sinn auch über Tatbestände zu berichten, die Ihnen/mir und anderen bereits bekannt sind.

  • Leider wird es in absehbarer Zeit keine Erde ohne Atomwaffen geben. Selbst wenn nur eine einzige Atombombe existiert, genügt das um alle anderen zu bedrohen und zu unterwerfen. Die Menschheit braucht wohl noch mindestens ein paar Hunderttausend Jahre Evolution, um so weit entwickelt zu sein, dass alle friedlich zusammenleben.