Müdes Niedersachsenderby: Keinen Schritt näher am Aufstieg

Osnabrück und Braunschweig trennen sich 1:1. Insolvenz des Dritt-Liga-Konkurrenten Türkgücü München wirft Osnabrück stärker zurück als Braunschweig.

Eckfahne mit VFL-Logo

Sieht sich mittelfristig wieder in der 2. Bundesliga: VfL-Osnabrück Foto: Friso Gentsch/dpa

OSNABRÜCK taz | Durch den Rückzug von Türkgücü München aus dem Spielbetrieb der 3. Liga hat der VfL Osnabrück vier Punkte verloren und Eintracht Braunschweig drei. Am Samstag trafen die Aufstiegskonkurrenten direkt aufeinander. Das Niedersachsen-Derby hatte keinen Sieger verdient und endete dementsprechend Unentschieden.

Die Rivalität der Osnabrücker und Braunschweiger hat Tradition. Die Braunschweiger riefen „Kühe, Schweine, Osnabrück“, die VfL’er beharrten auf ihren Regierungsanspruch an der Bremer Brücke. Fußball-Folklore, die angesichts eines vollen Stadions und Sonnenschein für die besten Voraussetzungen für ein packendes Niedersachsen-Derby sorgte.

Dass es zumindest in der ersten Halbzeit eins wurde, lag vor allem an den Osnabrückern. Sie setzten ihre Kontrahenten von Anfang an unter Druck, kamen zu Torchancen, eroberten durch quirlige Offensivspieler verlorene Bälle schnell wieder zurück. Der VfL spielte ein wenig wie der FC Bayern. Er presste schon am gegnerischen Strafraum, war insbesondere durch die Außenspieler gefährlich, gewährte aber den schnellen Braunschweigern in der Defensive teilweise freien Durchgang.

So kam die Eintracht zu Kontern, die auch dazu führten, dass sich die Osnabrücker mehr in die Defensive zurückzogen. Die Blau-Gelben befreiten sich vom lila-weißen Druck und erzielten in der 17. Minute das Führungstor durch Sebastian Müller, der in der vergangenen Saison noch in Osnabrück spielte.

Der Rechtsweg soll helfen

Das „Kühe, Schweine, Osnabrück“ klang nun noch inbrünstiger. Braunschweig spielte mit kühlem Kopf, Osnabrück mit heißem Herz. Nach dem 0:1 erhöhte der VfL den Druck noch weiter und erzielte eine Minute vor der Halbzeitpause den Ausgleich durch Marc Heider.

In der zweiten Halbzeit verflachte das Spiel und wurde etwas langweilig. Keine „Kühe, Schweine“ mehr, wenig Torraumszenen, null Tore, dafür viele Fouls und Fehlpässe. Wie ein Aufstiegskandidat spielte weder der VfL noch die Eintracht.

Das Unentschieden nützt beiden Mannschaften im Aufstiegsrennen wenig. Braunschweig belegt den dritten Platz, hat nun 52 Punkte und drei Zähler Vorsprung vor Saarbrücken und vier vor Osnabrück, 1860 München und Mannheim. Die Osnabrücker sehen sich mittelfristig als Zweitligist, konnten bislang jedoch noch nie eine Entscheidung um den Auf- oder Abstieg für sich entscheiden.

Aber erst mal muss der 3. Platz erreicht werden. Der 1. FC Saarbrücken hat gerichtliche Schritte gegen die Annullierung der Spiele gegen Türkgücü eingereicht. Sie würden sechs Punkte dadurch verlieren – wenn die Entscheidung rechtskräftig ist. So gesehen hat die aktuelle Tabelle wenig Aussagekraft. Die 3. Liga bleibt spannend.

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