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Kaum was übrig für arme Kinder?

Verbände kritisieren geplanten Zuschlag für arme Kinder

Sozialverbände befürchten, dass bedürftige Kinder noch über Jahre mit einem geringen Zuschlag auf den Regelsatz abgespeist werden. Das Vorstandsmitglied der Diakonie Deutschland, Maria Loheide, forderte am Dienstag in Berlin, der Zuschlag müsse „spürbar für Erleichterung sorgen“. VdK-Präsidentin Verena Bentele erklärte, es dränge sich der Eindruck auf, dass der Zuschlag möglichst wenig kosten solle und die Berechnung sich unnötig hinziehe. Ähnlich äußerten sich der Kinderschutzbund und der Alleinerziehenden-Verband. Die Verbände setzen sich seit Jahren gegen Kinderarmut ein und befürworten die Einführung einer Kindergrundsicherung.

Loheide erklärte, die derzeit diskutierte Höhe von 25 Euro monatlich für den Sofort-Zuschlag bleibe weit hinter dem Nötigen zurück und verwies auf Berechnungen, wonach Kinder in der Grundsicherung monatlich 78 Euro zu wenig erhalten. Der Regelsatz und das Existenzminimum entwickelten sich in dramatischer Weise auseinander, kritisierte die Sozial-Expertin. Bentele kritisierte, wenn die Regierung jetzt nicht einen ausreichenden Zuschlag beschließe, „rückt die Bekämpfung der Kinderarmut in weite Ferne“. Der Präsident des Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, verwies auf die steigenden Lebenshaltungskosten: „Was Kinder wirklich brauchen, wird durch die Realität diktiert – nicht durch den Haushaltsplan des Finanzministers“ (epd)

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