: Rätselraten um Impfstoffmangel
Union kritisiert Aussagen von Gesundheitsminister Lauterbach
Die Union hat Aussagen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu einem Mangel an Corona-Impfstoffen Anfang 2022 scharf kritisiert. Ein Blick auf die Fakten zeige, dass dies „ein durchsichtiges politisches Manöver ist, um die SPD von der Großen Koalition abzusetzen“, erklärte der gesundheitspolitische Sprecher der Union, Tino Sorge, am Mittwoch in einem Schreiben an seine Fraktionskollegen. Dies verunsichere die Bürger in einer ohnehin schon politisch angespannten Lage zusätzlich und ohne Not.
Lauterbach hatte am Dienstag gesagt, für die weitere Booster-Impfkampagne Anfang kommenden Jahres fehlten ausreichende Mengen an Impfstoff. „Wir haben einen Impfstoffmangel für das erste Quartal“, sagte der SPD-Politiker in der ARD. Dies habe in einer vorgenommenen Impfstoff-Inventur viele überrascht. „Mich auch“, sagte Lauterbach. Genaue Zahlen nannte er nicht.
Laut früheren Angaben des Gesundheitsministeriums waren allein in den letzten Wochen fast 19 Millionen Impfdosen mehr ausgeliefert als verimpft worden. Bis Jahresende sollen noch einmal 40 Millionen weitere hinzukommen. In Summe wären das mehr, als nötig sind, um alle bislang Geimpften zu boostern. Wie genau eine Impfstoffknappheit zustande kommen könnte, ist daher unklar. Lauterbach will am Donnerstag das genaue Ergebnis der von ihm eingeleiteten Überprüfung vorlegen. Am Dienstag wurden derweil nach Angaben des Robert-Koch-Instituts 1.012.730 Menschen geimpft. Das sind etwas weniger als am Mittwoch der Vorwoche, es könnten aber Nachmeldungen folgen. (dpa, taz)
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