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Super, diese Abschreibungen

Konservative Ökonomen begrüßen Steuergeschenke an Unternehmen

In den Ohren der Bosse klingen die „Superabschreibungen“ im Koalitionsvertrag aus der Förderkiste der FDP gut. So gut, dass die Wirtschaftsforscher des konservativen Münchner Ifo-Instituts fordern, diese immensen Steuergeschenke nicht nur auf Investitionen in Klimaschutz und Digitalisierung zu beschränken, sondern gießkannenartig über alle Wirtschaftszweige zu kippen. Das würde allerdings 17 Milliarden Euro kosten, pro Jahr. So viel Geld hat die Ampel keineswegs. Sie setzt vielmehr darauf, dass der klimagerechte Umbau Deutschlands die unter Corona darbende Wirtschaft des Landes wieder auf Trab bringt. Die Ziele beispielsweise im Energiesektor sind gewaltig: Bis 2030 sollen 80 Prozent des Bruttostrombedarfs aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden, fast doppelt so viel wie heute. „Die wirtschaftspolitische Agenda halte ich für zu wenig ambitioniert“, sagt Marcel Fratzscher, Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Ihm liegt der Schwerpunkt der Ampler „zu sehr auf einer rückwärtsgewandten Wirtschaftspolitik“: Es sei ein „schlechtes Signal, den Hauptfokus auf die Industrie und Automobilbranche“ zu legen. (ksc)