piwik no script img

„Wir waren von ihr sehr beeindruckt“

Vier Fragen an Annette Michael, die Leiterin des Orlanda Verlages

taz: Frau Michael, „Überleben“ von Tsitsi Dangarembga ist soeben in Ihrem Verlag erschienen. Das Debüt, „Aufbrechen“, kam 2019 bei Orlanda heraus. Wie sind Sie auf diese Autorin gestoßen?

Annette Michael: Wir haben Tsitsi Dangarembga 2019 beim African Book Festival in Berlin getroffen, bei dem sie die künstlerische Leitung hatte, und waren sehr beeindruckt von ihr als Person. Als wir feststellten, dass keines ihrer Bücher auf dem deutschen Markt erhältlich war, haben wir beschlossen, dass sich das ändern muss, und haben mit „Aufbrechen“ unsere Reihe „afrika bewegt“ gestartet.

Orlanda ist ein Kleinverlag. Wie konnten Sie das stemmen?

Beim Debüt gab es bereits eine deutsche Übersetzung von Ilija Trojanow, die wir einkaufen konnten. Die Übersetzung von „Überleben“ war dann schon eine größere Herausforderung, zumal wir uns für eine der bedeutenden Übersetzerinnen entschieden haben, Anette Grube, die viele wichtige Au­to­r*in­nen übersetzt, unter anderem. Chimamanda Ngozi Adichie. Wir konnten dank dem Programm Neustart Kultur aber auch Förderungen bekommen, wofür wir sehr dankbar sind.

Wird sich Tsitsi Dangarembga im deutschsprachigen Raum als Autorin durchsetzen lassen?

Wenn wir die Welt als Ganzes sehen wollen, müssen wir uns mit den Lebensrealitäten der postkolonialen Gesellschaften beschäftigen. Wir hoffen sehr, dass der Friedenspreis und nun auch der Literaturnobelpreis eine Strahlkraft für die Au­to­r*in­nen des afrikanischen Kontinents entfalten. Wir sind da optimistisch.

Was ist eigentlich mit dem Mittelteil dieser Trilogie?

Er wird im Herbst 2022 bei uns unter dem Titel „Verleugnen“, ebenfalls in der Übersetzung von Anette Grube, erscheinen. Es ist uns endlich gelungen, die Rechte zu erwerben, was wegen eines Rechtewechsels kompliziert war. Fragen: drk

Annette Michael leitet seit 2019 den Orlanda Verlag.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen