Globaler Klimastreik am Freitag: Greta ist in Berlin dabei

Zwei Tage vor der Bundestagswahl ruft Fridays for Future zum globalen Klimastreik auf. Allein hierzulande sind in hunderten Städten Demos geplant.

Berlin: Tausende Schüler nehmen 2019 zusammen mit der schwedischen Klima-Aktivistin Greta Thunberg an der Fridays for Future Demonstration teil.

War im Juli 2019 bereits bei der Fridays-Kundgebung in Berlin: Aktivistin Greta Thunberg Foto: dpa

BERLIN taz | Pünktlich zwei Tage vor der Bundestagswahl ruft Fridays for Future zum achten globalen Klimastreik am heutigen Freitag auf. Für über 1.160 Fridays-Ortsgruppen lautet das Motto diesmal „Uproot the system“, zu Deutsch „Stellt das System auf dem Kopf“. Wie die Organisation am Donnerstag mitteilte, sind mindestens 1.400 Klimastreiks und Aktionen in mehr als 80 Ländern geplant. In allen Ländern der EU wollen die Aktivisten auf die Straße gehen, um von den politisch Verantwortlichen eine ambitioniertere Klimaschutzpolitik zu fordern.

Schwerpunkt der Proteste ist dabei Deutschland. Hier sind in 428 Städten Demonstrationen geplant. Besonders große Kundgebungen erwarten die Or­ga­ni­sa­to­r:in­nen in Hamburg, Berlin, Freiburg und Köln. In Berlin rechnet die örtliche Polizei mit mehr als 20.000 Teilnehmenden. Die De­mons­tran­t:in­nen beginnen am 12 Uhr vor dem Reichstag, ihnen wird sich auch FFF-Initiatorin Greta Thunberg anschließen.

„Wir machen vor der Wahl klar: eine klimagerechte Politik, die die Krise bei der Wurzel packt, ist von der ganzen Gesellschaft gefordert. Wir kämpfen alle für das Klima“ sagt Fridays-Sprecherin Pauline Brünger. Die Parteiprogramme gehen der Bewegung nicht weit genug.

Bei den weltweiten Protesten wird globale Gerechtigkeit ein Schwerpunkt sein. „Die Eliten des globalen Nordens haben durch Kolonialismus, Imperialismus, systematische Ungerechtigkeit und Gier die Klimakrise verursacht“, schreiben die Ak­ti­vis­t:in­nen im internationalen Aufruf. Reparaturzahlungen für die am stärksten Betroffenen der Klimakrise seien nur der Anfang. Sofort nötig drastische Emissionsenkungen, Schuldenschnitte und eine globale Covid-Impfgerechtigkeit.

Zeichen vor der Klimakonferenz in Glasgow

Zu den Streiks mobilisiert neben Fridays for Future ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Naturschutzorganisationen und zivilen Kräften. Weltweit werden sich Menschen Demonstrationen anschließen. In Südafrikas Hauptstadt Pretoria protestieren Menschen schon seit Donnerstag gegen das Energieministerium (DMRE) wegen seiner Klimapolitik. Fünf Ak­ti­vis­t:in­nen ketteten sich dabei an eines der DMRE-Büros. Sie fordern, dass Energieminister Gwede Mantashe zurücktritt.

Anfang August stellte der Weltklimarat IPCC in seinem Bericht fest, dass schon bis zum Jahr 2030 die Temperatur um 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit steigen könnte. „Wir sind auf dem Weg zu einer Erwärmung von bis zu drei Grad“, sagte Petteri Taalas, Generalsekretär der Weltorganisation für Meteorologie.

Die globalen Treibhausgasemissionen müssten schleunigst reduziert werden. Im Pariser Klimaabkommen hat sich die Staatengemeinschaft dazu verpflichtet, die globale Erwärmung bis 2100 gegenüber der vorindustriellen Zeit möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen. Der globale Klimastreik am Freitag ist der erste seit März. Laut Veranstaltenden soll er auch ein Zeichen setzen vor der UN-Klimakonferenz COP 26 in Glasgow Anfang November.

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