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Bestreikte Klinikbetten

Am Donnerstag treten Beschäftigte von Vivantes und Charité in Streik

Von Timm Kühn

Am Donnerstag treten die Beschäftigten der kommunalen Krankenhäuser Charité und Vivantes in den unbefristeten Arbeitskampf ein. Das teilte die Berliner Krankenhausbewegung mit. Bestreikt würden zunächst 400 bis 600 Krankenhausbetten. Bisher sei in beiden Krankenhäusern noch keine Notdienstvereinbarung zustande gekommen, weshalb die Gewerkschaft diesen „einseitig sicherstellen“ werde, so Meike Jäger, zuständige Verdi-Landesfachbereichsleiterin.

Die Pflegenden fordern einen Tarifvertrag Entlastung, der Personalbemessungen für jede Station vorschreiben würde und einen „Belastungsausgleich“ vorsieht, sollten diese unterschritten werden. Die Beschäftigten der Tochtergesellschaften fordern eine Bezahlung nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) für alle Beschäftigten.

Zuletzt hatte Vivantes seinen Ton grundlegend geändert. Nachdem es zuvor über Monate noch hieß, die Forderungen der Pflegenden seien zu teuer und würden die Kapazitäten des Krankenhauses stark einschränken, verkündete Vivantes am Montag ein „deutschlandweit erstes Modellprojekt“ zur Entlastung der Pflegenden.

Zwar sei dies ein „interessanten Ansatz“, so Jäger. Knackpunkt sei aber, dass der Vorschlag keine Konsequenzen vorsehe, falls die Personalbemessungen unterschritten werden. Wegen des unterbreiteten Vorschlags hieß es von Vivantes, der angekündigte Streik sei „vollkommen unverständlich“.

Die Krankenhausbeschäftigten mobilisieren für Donnerstag ab 10.30 Uhr zu einer Streikdemonstration vor der Senatsfinanzverwaltung. Weiterhin ist für den Dienstag nächste Woche eine Großdemonstration geplant, die vom Robert-Koch-Platz in der Nähe des Hauptbahnhofs zum Neptunbrunnen am Alexanderplatz ziehen soll.

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