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Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

„Uchodi!“, „Hau ab!“ Das war nur einer der Schlachtrufe, die 2020 in vielen belarussischen Städten zu hören waren. Der Adressat: Alexander Lukaschenko, der mit einer dreist gefälschten Präsidentenwahl am 9. August den Bogen endgültig überspannt hatte. Angeführt von drei Frauen gingen Zehntausende Be­la­rus­s*in­nen wochenlang auf die Straße – beseelt von dem Wunsch, sich nach 26 Jahren des Autokraten zu entledigen. Viele von ihnen haben dafür einen hohen Preis gezahlt und tun das noch. Hunderte sitzen aus politischen Gründen in Gefängnissen oder haben ihr Land verlassen müssen.

Heute ist Lukaschenko immer noch im Amt. Aufbruchstimmung und Euphorie vieler Menschen sind Resignation und Verzweiflung gewichen. Und es könnte noch schlimmer kommen: „Wir werden zum Schnäppchenpreis an Russland verkauft“, schreibt Janka Belarus und meint einen Anschluss von Belarus an den Nachbarn.

Sie ist eine von drei belarussischen Teil­neh­me­r*in­nen eines der zahlreichen taz Panter Osteuropaworkshops, die wir gebeten haben, Bilanz zu ziehen. Dazu gesellt sich unsere ukrainische Alumni Anastasia Magazowa, die 2014 die Krim verlassen hat. Ihnen allen ist gemein, dass ihr Wille, zu Veränderungen beizutragen, ungebrochen ist – allen Rückschlägen zum Trotz.

Nicht nachlassen, das gilt auch für die Panter Stiftung. Sie hat, nicht zuletzt dank der Unterstützung von privaten Spen­de­r*in­nen, ihre internationale Arbeit mit Jour­na­lis­t*in­nen seit 2011 ständig ausgeweitet. Das soll, ja muss auch in Zukunft so bleiben.

Barbara Oertel

Gaby Coldewey, Auslands­

redaktion

Nadine Fischer, Gestaltung

Karoline Bofinger, Foto

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