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Teure Geschenke an Vermieter

IG Bau wirft Bundesregierung verfehlte Wohnungspolitik vor

Stetig steigende Mieten kommen laut IG Bau nicht nur Wohnungsmieter:innen, sondern allgemein die Steu­er­zah­le­r:in­nen teuer zu stehen. „Insgesamt kostet die drastische Steigerung der Mieten bei den Wohnungen von Hartz-IV-Empfängern knapp zwei Milliarden Euro zusätzlich pro Jahr“, sagte der IG Bau-Bundesvorsitzende Robert Feiger den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe unter Berufung auf Berechnungen des Pestel-Instituts in Hannover.

Laut der im Frühjahr veröffentlichten Wohnungsbaustudie sind zwischen Januar 2015 und März 2021 die Hartz-IV-Mietpreise um rund 30 Prozent rasant nach oben gegangen, während sich die Verbraucherpreise im selben Zeitraum nur um 9,1 Prozent erhöht haben.

Grundsätzlich handele es sich bei Wohnungen, die von Hartz-IV-Beziehern genutzt werden, um einfach ausgestattete Unterkünfte, betonte Feiger. Dennoch sei auch in dieser Kategorie der Mietpreis in den vergangenen sechs Jahren um 29,7 Prozent von 5,43 Euro pro Quadratmeter auf 7,05 Euro gestiegen. Der Staat gebe damit Monat für Monat über 164,4 Millionen Euro „zu viel“ für Mieten aus.

Der Gewerkschaftschef forderte von der nächsten Bundesregierung eine Offensive für sozialen Wohnungsbau – „statt immer höhere Mieten auf die Konten der Vermieter zu überweisen“. Bund und Länder hätten zuletzt jährlich nur noch 2,2 Milliarden Euro pro Jahr in den sozialen Wohnungsbau investiert. (epd)

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