RIAS-Zahlen für das Jahr 2020: Fast 2.000 antisemitische Taten
Von hetzenden Plakaten bis hin zu offener Gewalt: Meldestellen haben im letzten Jahr über 1.900 Vorfälle im Zusammenhang mit Judenhass registriert.
Von den antisemitischen Vorfällen waren demnach 677 Personen und 679-mal Institutionen direkt betroffen. In 284 Fällen habe es sich um antisemitische Inhalte gehandelt, die auf Versammlungen gegen die Coronamaßnahmen in Reden, auf Schildern oder auf der Kleidung verbreitet wurden.
Im Jahr 2019 waren mit 1.252 Vorfällen deutlich weniger antisemitische Taten erfasst worden als 2020. Allerdings hat der Bundesverband diesmal 472 Vorfälle aus Bundesländern einbezogen, in denen es keine Rias-Meldestellen gibt und die zuvor nicht berücksichtigt worden waren.
Der Großteil der Vorfälle (1.449) entfiel 2020 auf die Kategorie verletzendes Verhalten. Dazu zählen unter anderem antisemitische Beschimpfungen. Hier gab es Rias zufolge eine Zunahme. Die Zahl der bekannt gewordenen gewaltsamen Angriffe auf Jüdinnen und Juden ging dagegen von 109 auf 96 zurück, die der Bedrohungen von 58 auf 39.
„Bei mehr als der Hälfte (52 Prozent) der Vorfälle konnte kein politisch-weltanschaulicher Hintergrund zugeordnet werden“, sagte Rias-Bundesvorstandsmitglied Benjamin Steinitz. Mit rund einem Viertel aller Vorfälle (479) entfielen die meisten aber auf das rechtsextreme, rechtspopulistische Spektrum, gefolgt von jenen mit verschwörungsideologischem Hintergrund.
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