: Industrie per Mausklick
Montag startet die weltgrößte Industrie-Messe in Hannover
Treffen sich 1.800 Aussteller*innen auf der Weltleitmesse der Industrie – und keine*r ist da. Die Hannover-Messe findet dieses Jahr vom 12. bis zum 16. April gänzlich digital statt. Nachdem sie 2020 ausfallen musste, entschieden sich die Veranstalter*innen der Deutschen Messe AG dieses Jahr für eine digitale Lösung.
Die erwarteten 200.000 Besucher*innen werden auf dem Bildschirm durch die Messe geführt. Die Schwerpunktthemen sind Künstliche Intelligenz, Robotik, Industrie 4.0, CO2-neutrale Produktion und E-Mobilität. Für die Umsetzung wurde die Website zu einer digitalen Networking-Plattform umfunktioniert. Das Angebot ist komplex und verspricht verheißungsvolle Anwendungen wie das „Software-basierte Business-Dating“. Im Bereich „Expo“ werden in vorproduzierten Videos rund 7.000 Produkte und 400 Forschungsprojekte vorgestellt. In Video-Chats soll dann direkt über die Produkte geredet werden können.
Im Bereich „Conference“ werden Vorträge von 1.500 geladenen Redner*innen digital übertragen. So hält Bundeskanzlerin Angela Merkel am Montag um 14 Uhr die Eröffnungsansprache live aus dem Bundeskanzleramt. Beim Business-Dating im „Networking“-Bereich kann man Kontaktanfragen an alle Redner*innen, Besucher*innen und Aussteller*innen senden und sich zu Gesprächen per Video-Call verabreden.
Für die Deutsche Messe sei das ein Experiment, sagt deren Pressesprecher Onuora Ogbukagu. „Es ist auch spannend zu sehen, dass wir 500 Neuaussteller gewinnen konnten, gerade weil die Messe digital stattfindet“, ergänzt er. Auf dem Messegelände sei nächste Woche nur das Produktionsteam anwesend und einige der Redner*innen, deren Vorträge aus dem Streaming-Studio auf dem Gelände übertragen werden. Für alle anderen Teilnehmenden geht es nächste Woche vor dem Bildschirm in eine neue Runde „obenherum Hemd, untenherum Jogginghose“ – Industrie-Edition. Nele Aulbert
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