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Metaller gegen Testpflicht

Unternehmen aus Metall- und Elektroindustrie kritisieren Kosten und Aufwand verpflichtender Coronatests

Die norddeutsche Metall- und Elektroindustrie lehnt eine Coronatestpflicht durch Unternehmen klar ab. „Die allermeisten Arbeitgeber bieten ihren Beschäftigten längst Corona­tests an oder planen dies, sobald genügend Tests erhältlich sind. Es braucht also keinerlei gesetzlichen Zwang hierzu“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände Nordmetall und AGV Nord, Nico Fickinger, am Donnerstag. Er verwies auf eine eigene Umfrage vom 29. März bis zum 6. April unter mehr als 200 Unternehmen. Danach böten schon jetzt 69 Prozent der Hamburger Betriebe ihren Beschäftigten kostenlose Selbsttests an. 92 Prozent der Unternehmen wollten ihren Beschäftigten kostenlose Coronatests anbieten, sobald diese gut verfügbar seien.

Fickinger erinnerte daran, dass jeder Bürger bereits Anspruch auf einen kostenlosen staatlichen Test pro Woche habe. „Wenn die Politik die Unternehmen zum Aufbau teurer Parallelstrukturen zwingen und zusätzlich in die Testpflicht nehmen will, sollte sie zunächst sicherstellen, dass überhaupt ausreichend viele Tests verfügbar sind“, forderte Fickinger. Zudem müssten die Firmen bei den Kosten entlastet werden.

Die 208 an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen aus fünf norddeutschen Bundesländern – darunter Still, Philips, Montblanc, Nexperia Gemany und Wärtsilä SAM Electronics – hätten bereits mehr als eine Million Coronatests für ihre 122.000 Beschäftigten gekauft, bestellt oder in Auftrag gegeben. Die Gesamtkosten inklusive des Arbeitsausfalls bezifferte Nordmetall auf 16 Millionen Euro, die bei zwei Testungen pro Beschäftigten und Woche annähernd jeden Monat anfielen.

Der Vorstandsvorsitzende des tariffreien Verbands AGV Nord, Julian Bonato, sagte, neben einer staatlichen Kostenübernahme wären einfache, unbürokratische und klare Regeln für das Testen nötig. „Stattdessen erleben wir mangelhafte Planung und alarmistische Vorgaben statt vorausschauenden Denkens. Es liegt nicht an der Wirtschaft, wenn es nicht geht“, betonte Bonato. (dpa)

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