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Forschung nachhaltig innovativ

Mehr Wissenstransfer in die mittelständische Wirtschaft

Kein halbes Jahr mehr bis zur Bundestagswahl und doch ist die neue Forschungspolitik der künftigen Bundesregierung durchaus in ersten Umrissen erkennbar. So dürfte es einen Schub beim Wissenstransfer in die mittelständische Wirtschaft geben, mit dem Kernstück einer neuen nationalen Innovationsagentur. Ein entsprechendes Konzeptpapier haben jetzt die Bundestags-Grünen gemeinsam mit Vertretern von Fachhochschulen vorgestellt.

Weil die Grünen mit hoher Wahrscheinlichkeit dem Post-Merkel-Kabinett angehören werden, hat der ambitionierte Transferplan mit Namen „D.Innova“ beste Chancen zur Aufnahme in die Koalitionsvereinbarung. Das zuständige Ministerium ist dann Verhandlungssache.

Schon bei der letzten Regierungsbildung im Jahr 2017 stand das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) kurz davor, den Zusatz „und Transfer“ zu erhalten.

„Der Wissens- und Technologietransfer und die Wechselwirkung von Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft sind in Deutschland nur unzureichend entwickelt“, lautet einer der Kernsätze des Papiers, das die beiden Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion für Innovations- und Forschungspolitik, Anna Christmann und Kai Gehring, für die politische Seite verfasst haben. Co-Autoren aus der Hochschulwelt sind Muriel Helbig, Präsidentin der Technischen Hochschule Lübeck, und Hans-Hennig von Grünberg, Professor an der Hochschule Niederrhein.

Gerade von Grünberg hat in den letzten Jahren intensiv für die Gründung einer Deutschen Transfergemeinschaft (DTG) geworben, die der auf Grundlagenforschung ausgerichteten Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zur Seite gestellt werden sollte. „Mit dem Konzept der D.Innova skizzieren wir eine DTG 2.0 und erweitern ihren Fokus, um Förder- und Innovationskultur in der Breite zu etablieren und an den globalen Nachhaltigkeitszielen zu orientieren“, beschreibt das Papier den neuen Ansatz, in dessen Mittelpunkt die Bildung „regionaler Innovationsökosysteme“ steht.

„Die Impfstoffentwicklung steht sinnbildlich für die enorme Bedeutung von Hightech-Ausgründungen für unsere Innovationslandschaft“, heißt es in dem Konzept. Ob Coronapandemie oder Klimakrise: „wir müssen noch besser werden, um die Innovationen aus den Laboren der Wissenschaft in die Praxis des Alltags zu bringen.“

Über die Finanzierung machen die Autoren keine Aussagen – der übliche „Haushaltsvorbehalt“. Zum Vergleich: Der Europäische Innovationsrat (EIC, European Innovation Council), eine vergleichbare Agentur, verfügt über ein Budget von 10 Milliarden Euro bis 2027.

Manfred Ronzheimer

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