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Covax-Lieferung: Ghana beginnt bald mit Impfen

Ab Dienstag soll es unter anderem in und um die Hauptstadt mit den Corona-Impfungen losgehen

Das Impfstoff-Programm der Vereinten Nationen (Covax) hat erstmals Corona-Impfstoff in ein Entwicklungsland geliefert. Im westafrikanischen Ghana trafen am Mittwoch 600.000 Dosen des Astra-Zeneca-Impfstoffs ein, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Kinderhilfswerk Unicef in der Hauptstadt Accra mitteilten. Die Lieferung wurde weltweit begrüßt. Nach Covax-Plänen soll die nächste Impfstoff-Sendung an diesem Freitag in die Elfenbeinküste gehen.

WHO-Generaldirektor Tedros Ghebreyesus bekräftigte das Ziel, Gerechtigkeit bei der Verteilung von Impfstoffen zu erreichen. Er kritisierte, dass Industrieländer sich den Großteil der Impfstoffproduktion gesichert haben.

Der Impfstoff für Ghana wurde in Lizenz in Indien vom Serum Institute in Mumbai hergestellt. Insgesamt will Covax in diesem Jahr rund 2 Milliarden Impfdosen gegen Covid-19 ausliefern, die meisten davon sind für Entwicklungsländer bestimmt. Zur Finanzierung ist Covax auf Zuwendungen der internationalen Gemeinschaft angewiesen.

Die Impfallianz Gavi, die Teil von Covax ist, erklärte, bei der Auswahl der ersten Empfängerländer spielten mehrere Faktoren eine Rolle: So müssten Regierungen über eine Impfstrategie verfügen, die Zulassung der Impfstoffe müsse bestätigt sein, und logistische Faktoren wie Ein- und Ausfuhrlizenzen müssten geklärt sein.

Die Impfungen in Ghana sollen am 2. März beginnen. Das ghanaische Informationsministerium teilte mit, zuerst würden Mitarbeiter im Gesundheitswesen, Personen über 60 Jahre oder mit Vorerkrankungen geimpft. Zunächst sollen die Dosen demnach vor allem in zwei Bezirken, darunter um die Hauptstadt Accra und die Millionenstadt Kumasi, verimpft werden. Ghana hat rund 30 Millionen Einwohner und bestätigte bisher gut 81.000 Corona-Infektionen und 584 Todesfälle. Die Dunkelziffer könnte aber hoch sein.

Auf dem afrikanischen Kontinent wurden laut WHO bisher etwa 3,9 Millionen Corona-Infektionen und mehr als 70.000 Tote gemeldet. Südafrika hat allein 1,5 Millionen Fälle und 49.000 Tote registriert. Die Regierung in Pretoria hat selbst Impfstoff aus Indien beschafft und in der vergangenen Woche mit Impfungen begonnen.

Senegal dagegen hat am Dienstag mit Corona-Impfungen mit dem chinesischen Präparat Sinopharm angefangen. Die 200.000 Dosen hatte das Land erst vergangene Woche bekommen. Gesundheitsminister Abdoulaye Diouf Sarr gab bekannt, dass sein Land mit Russland über den Kauf von dessen Vakzin Sputnik V verhandele. Im März erwartet Senegal zudem fast 1,3 Millionen Impfstoffdosen über das Covax-Programm. (epd, dpa, taz)

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